PFINGSTSONNTAG (A): 2020-05-31

PFINGSTSONNTAG (A): 2020-05-31

KERNBOTSCHAFT: Der Heilige Geist Gottes schafft die Welt neu durch Völkerverständigung.

Das ehrfurchtgebietende Geschenk Gottes: „Wir hören sie in unseren Sprachen Gottes große Taten verkünden“. Gern möchte ich mich mit euch über diesen einen kurzen Satz aus dem Pfingstereignis austauschen. Was ist denn das Ehrfurchtsgebietende an diesem besonderen Geschenk Gottes? Es ist der Glaube an das Unmögliche, an das Unvorstellbare, an das Unglaubliche. Das große Pfingstereignis lässt mich immer von einer neuen Weltordnung träumen, in der das Verständnis unter allen Völkern der Erde möglich sein sollte. Wäre es überhaupt möglich? Ich denke schon! Denn wenn und wo Gott im Spiel ist, ist Verständigung, Verständnis, ein friedliches Miteinander möglich; die Menschen erkennen und wertschätzen einander in der jeweiligen Einzigartigkeit. Jede vorurteilhafte Ausgrenzung, jede Diskriminierung ist zutiefst etwas Widergöttliches, das sich dem Wirken des Heiligen Geistes zuwiderläuft. Erinnern wir uns doch an die Ordnung im ersten Kapitel des Buches Genesis, wo der Geist Gottes über das Tohuwabohu schwebte und aus dem Chaos eine wunderbare Schöpfungsordnung machte. Das Chaotische ist aber das Diabolische. Der Diabolos wirbelt immer durcheinander. Der Heilige Geist Gottes in uns jedoch, der Pfingstgeist, kann dem Diabolischen in unserer Welt, im Zusammenleben der Menschen wettmachen. Wenn wir uns dem Heiligen Geist Gottes öffnen, dem Beistand, den Jesus Christus, der Auferstandene, seinen Aposteln zugesagt hat,, dann erneuert sich das Angesicht der Erde, dann wird die Mitmenschlichkeit zu unserer Lebensgrundhaltung.

Christsein im Zeichen des Heiligen Geistes: Das sofort verwendete Wort „Zeitgeist“ steht für unterschiedliche Entwicklungen und Erfahrungen in unserer Welt: für sogenannte Globalisierung (Weltdorfgemeinschaft?), für Völkerauswanderungen, für Populismus, für Ausgrenzungen, und so fort, und so weiter. Nicht jedoch der Zeitgeist soll uns als Christen*innen prägen, sondern die Zeit des Heiligen Geistes, die eine Dynamik des Vertrauens und der offenen Begegnungen bedeutet. Ein Christ oder eine Christin ist ein Mensch, der an die Kraft neuer Zusammengehörigkeitsformen glaubt und dadurch diese Welt viel menschlicher mitgestaltet. Wie bei den jüdischen Schwestern und Brüdern, die das Shavuot, das altjüdische Siebenwochenfest als Erntedankfest, das Fest der Gabe der Tora, so ist auch für uns Christen*innen das Pfingstfest ein Erntedankfest, die Ernte des Heilsmysteriums in Jesus Christus. Der Heilige Geist ist die Gabe Gottes in Jesus Christus; die Frucht des neuen Bundes in Jesus Christus. Der Geist Gottes und der Geist Christi in uns will reiche Früchte für unsere Gestaltung der tragen.

(red)


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