CHRISTI HIMMELFAHRT: 2020-05-21

CHRISTI HIMMELFAHRT (A): 2020-05-21

KERNBOTSCHAFT: Christliche Hoffnung eine Hoffnung im Übergang.

Hoffnung ist eine besondere Eigenschaft eines Christmenschen: Wer die Bibel in die Hand nimmt und sie sorgfältig liest, entdeckt unweigerlich eine Dynamik der Bewegung und des Werdens. Ich kann es auch anders sagen: In der gesamten Bibel entdecken wir eine fesselnde Erwartungshaltung. Das Gefühl begleitet uns: Es gibt und es kommt etwas Besonderes! Es bahnt sich der Weg zu etwas Größerem und Schönerem! Dafür steht die symbolische Zahl 40. Die Israeliten wanderten 40 Jahre durch die Wüste zu einem neuen Ort der Freiheit und der Selbstwerdung, in ein Land der Lebensfülle. 40 Tage und Nächte fastete Jesus in der Wüste, um in die Machtsphäre Gottes zu kommen für seine Weltsendung. 40 Tage bereiten wir uns jährlich auf das große Osterfest. Die Apostelgeschichte erzählt uns davon, dass der auferstandene Jesus 40 Tage lang seinen Jüngern erschienen ist und zu ihnen vom Reich Gottes gesprochen hat. 40 Tage nach Ostern begehen wir das Hochfest Christi Himmelfahrt, Jesu Weg zur Vollendung. Was uns diese biblischen Bilder vermitteln, ist, dass wir als Christinnen und Christen Menschen des Übergangs sind. Die ersten Jünger Jesu befanden sich in einer Zeit, in der sie ihre neue Lebens- und Glaubenssituation hineinzuwachsen hatten. Sie mussten lernen, auf welche Weise ihr Meister nun und in der Zukunft bei ihnen sein wird. „Geht nicht weg von Jerusalem, sondern wartet auf die Verheißung des Vaters!“ Christsein heißt, an dem uns zugewiesenen Ort und zum richtigen Zeitpunkt auf die Verheißung des Vaters zu warten. Gott hat seine Zeit, aber ER ist bei seinen Menschen.

Christinnen und Christen hoffen nicht ins Leere: Als Menschen des Übergangs ist die Hoffnung unsere Wegbegleiterin. Auf dem Weg unseres Lebens hoffen wir darauf, dass Gott uns seinen Geist der Unterscheidung geben wird. Wenn wir hoffen, heißt es, dass wir uns auf das wunderschöne Gebet des Apostels Paulus in der zweiten Lesung bewusst und erwartungsvoll einlassen: „Der Gott Jesu Christi, unseres Herrn, der Vater der Herrlichkeit, gebe euch den Geist der Weisheit und Offenbarung, damit ihr ihn erkennt. Er erleuchte die Augen eures Herzens, damit ihr versteht, zu welcher Hoffnung ihr durch ihn berufen seid, welchen Reichtum die Herrlichkeit seines Erbes den Heiligen schenkt und wie überragend groß seine Macht sich an uns, den Gläubigen erweist durch das Wirken seiner Kraft und Stärke.“ Diese Worte des Apostels unterstreichen noch einmal den Zuspruch Jesu über seine bleibende Gegenwart: „Mir ist alle Vollmacht gegeben im Himmel und auf der Erde.“ Wenn wir also hoffen, so hoffen wir darauf, dass unser Leben durch die Vollmacht des auferstandenen Herrn vollendet wird und dass ER bei uns in dieser Welt ist.

(red)


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