VIERUNDZWANZIGSTER SONNTAG IM JAHRESKREIS_2020.09.13 |
VIERUNDZWANZIGSTER SONNTAG IM JAHRESKREIS (A): 2020-09-13 KERNBOTSCHAFT: Unser Glaube an Gott bedeutet, dass wir unseren Maßstab an ihm nehmen, zumal wenn es um Gerechtigkeit und Barmherzigkeit geht. >>Es kann der Frömmste nicht in Frieden bleiben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt.<< (Friedrich Schiller, 1759-1805): Der Dramatiker Friedrich Schiller lebte vor 2015 Jahren, dennoch haben seine Worte nichts an Bedeutung verloren. Das Zusammenleben kann ein großer Segen sein. Es kann sich aber auch zu einer Hölle entwickeln. „Üble Nachrede, Streit und Zank vergiften so oft die Beziehungen zwischen Menschen“ (TD, Sept. 2020). Heute setzt sich das Schwerpunktthema des vergangenen Sonntags fort: die Vergebung. Groll und Zorn sind ganz menschlich, aber diese Emotionen können uns selber und den Mitmenschen zerstören. Darum warnt uns das Buch Jesus Sirach: „Auch diese sind Gräuel und ein sündiger Mann (Mensch) hält an ihnen fest.“ Die Widersprüchlichkeiten in unserem religiösen Leben sollen uns bewusst werden: „Ein Mensch verharrt gegen einen Menschen im Zorn, beim Herrn aber sucht er Heilung?“ (TD, Sept. 2020). Wovor wir unsere geistigen Augen verschließen, kann uns den Himmel kosten. Denn die Frage, wie wir am Ende unseres Lebens unserem Schöpfergott begegnen möchten, kann uns nicht gleichgültig sein. Die Ermahnung sollen wir deshalb sehr ernst nehmen: „Denk an das Ende, lass ab von der Feindschaft, denk an Untergang und Tod und bleib den Geboten treu! Denk an die Gebote und grolle dem Nächsten nicht, denk an den Bund des Höchsten und übersieh die Fehler!“ (TD, Sept. 2020). Gottes Liebe und Barmherzigkeit sind unser Maßstab: Petrus hat Jesus eine in seinem Herzen brennende Frage gestellt, die auch uns in unserem Zusammenleben betrifft. „Herr, wie oft muss ich meinem Bruder (meiner Schwester, Anm.) vergeben, wenn er (sie) gegen mich sündigt? Bis siebenmal?“ Jesus gibt ihm eine bildliche Antwort aus dem Alltag: Ein Knecht eines Königs bekommt seine Schulden von zehntausend Talente erlassen, weil er den König darum anfleht. Seinem Mitknecht, der ihm aber viel weniger schuldig ist – hundert Denare – packt er an und würgt ihn. Diese Ungerechtigkeit ist nicht nur nicht in Ordnung in den Augen der Mitmenschen, sondern sie ist darüber hinaus eine Sünde gegen Gott. Die Schlussfolgerung ist eindeutig: Wer meint an Gott zu glauben, muss seinen Maßstab an Gottes Liebe und Barmherzigkeit nehmen. Wir lernen: „Vergebung und Barmherzigkeit führen uns auch hinein in das Geheimnis Gottes, dem Liebhaber des Lebens. Von Gott lernen, heißt >>leben lernen<<!“ (TD, Sept. 2020). Ich möchte gern, dass wir meine Predigtimpulse mit einem Lied aus dem Gotteslob gemeinsam zusammenfassen, ich singe vor und ihr antwortet mit dem Refrain: Gotteslob Nr. 815,1-2). |
(red) |
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