DREIUNDZWANZIGSTER SONNTAG IM JAHRESKREIS_2020.09.06 |
DREIUNDZWANZIGSTER SONNTAG IM JAHRESKREIS (A): 2020-09-06 KERNBOTSCHAFT: Verzeihung/Versöhnung/Vergebung ist ein privilegierter Ort der Gotteserfahrung sowie der vorbildhaften christlichen Verkündigung. Was uns nährt: (Liebe Kinder!). Um wirklich Mensch zu sein, brauchen wir viele Dinge, ohne die wir nicht sein können. Sie sind materiell, aber nicht nur. Es gibt auch die geistigen Nahrungen, die wir nicht immer gut beachten. Ich denke da an gute Familienverhältnisse, gute Freundschaften und Bekanntschaften, gute Gespräche; ich denke an die Liebe. Die Liebe, die wir empfangen und die die Liebe, die wir selbst geben. In der Lesung heißt es deshalb: „Du sollst deinen Nächsten lieben, wir dich selbst.“ Der Theologiegelehrte Augustinus hat einmal geschrieben: „Liebe und tu, was du willst!“ Deshalb finde ich den letzten Satz in unserer heutigen Lesung sehr aufschlussreich und erfreulich: „Also ist die Liebe die Erfüllung von all dem, was Gott den Menschen als Gebote gibt, damit sie alle die von ihm geschenkte Freiheit leben können.“ Die Liebe macht uns freier und glücklicher! Geben wir uns jedoch keiner Illusion! Es gibt auch Verletzungen, ja, sogar tiefe Verwundungen in Familien, Bekanntschaften und Freundschaften. Tiefe Wunden heilen sehr schwer. Verwundungen heilen durch Verzeihung, Versöhnung und Vergebung. Auch sie sind nicht leicht zu erreichen. Weil Vergebung sehr schwierig ist, ist sie ein besonderer Ort der Erfahrung Gottes. Das Leitthema dieses Familiengottesdienstes sagt es uns ganz klar: „Gott ist da, wenn’s schwierig ist.“ Wenn wir die Vergebung üben, sind wir mit Gott ganz besonders verbunden. Die Anweisung Jesu persönlich und ernst nehmen: Liebe Kinder, Schwestern und Brüder in Christus! Wir hörten im Evangelium die Lehre und die Anweisung Jesu. Er wusste, wie schwierig die Vergebung oder Verzeihung in Beziehungen ist. Sie ist keine leichte Sache; sie kostet Kraft und Überwindung. Wieso denn? Wenn uns etwas verletzt, dann geht es um etwas, worauf wir nicht und niemals verzichten dürfen: unsere Würde als Menschen. Es ist diese Würde, das uns Gott ähnlich macht. Trotz der Schwierigkeit, will Jesus, dass wir uns bemühen, zu verzeihen, zu vergeben. Was soll aber geschehen, wo ein Mensch seine Schuld nicht einsieht? Das sagt uns Paulus in seinem Brief an seine Gemeinde von Rom: „Niemandem bleibt etwas schuldig, außer der gegenseitigen Liebe!“ Was passiert aber, wenn wir verzeihen und vergeben? Es sind vier Dinge: Wir erneuern das Gottesbild in uns; wir helfen anderen, dass sie freier werden und leichter leben; wir befreien uns selbst aus dem Gefängnis der Unbeweglichkeit unseres Geistes; und, wir werden zu Botschafterinnen und Botschaftern des Friedens, zu Botinnen und Boten des heilenden Wortes Gottes, das uns in Jesus Christus nahe ist. Suchen wir doch deshalb unermüdlich die Nähe zu Jesus Christus! |
(red) |
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