FÜNFTER SONNTAG IM JAHRESKREIS (B): 2021-02-07

FÜNFTER SONNTAG IM JAHRESKREIS (B): 2021-02-07

KERNBOTSCHAFT: Jesus Christus ist der von Gott angestiftete Grund zur Hoffnung. Seine Gegenwart schenkt Heilung und Heil.

Der Glaube an Gott schützt uns nicht vor den Anfechtungen des Lebens: Gottesprognose ist Gift für einen Glauben, der lebendig sein möchte. Oft hört man aus den Munden vieler evangelikalen Pastoren solche Aussagen, wie: „Ich deklariere, dass Gott für dich…“ „Ich bestimme, dass Gott dir alle deine Wünsche erfüllen wird.“ Wer darf denn so zu dem Menschen Ijob sprechen? Er ist ja ein Musterbeispiel für einen Menschen mit einem tiefen Glauben an Gott, der sich trotzdem einer quälenden Hoffnungslosigkeit ausgesetzt sieht. Sein Leid ist unermesslich. Er flucht und verflucht sogar den Tag seiner Geburt. Seine Worte lassen uns erahnen, wie es unzähligen Menschen in unserer Welt geht – vielleicht sogar in unserer unmittelbaren Umgebung. „Ist nicht Kriegsdienst des Menschen Leben auf der Erde? Sind nicht seine Tage die eines Tagelöhners? […] So wurden Monde voll Enttäuschung mein Erbe und Nächte voller Mühsal teilte man mir zu. Lege ich mich nieder, sage ich: Wann darf ich aufstehen? Wird es Abend, bin ich gesättigt mit Unrast, bis es dämmert.“ Ijob, das sind Menschen wie wir.

Vertrauen auf die heilende Kraft der frohen Botschaft: Ein entzückendes Mädchen und ihr Vater haben mich tief berührt und das Lied, das sie gemeinsam gesungen haben, ist für mich zu einer unbändigen spirituellen Kraft geworden. „There is peace in Jesus. There is peace in Christ. When there is no peace on earth, there is peace in Christ”; “Es gibt Frieden in Jesus. Es gibt Frieden in Christus. Wenn es auf Erden keinen Frieden gibt, es gibt Frieden in Christus.“ Ich empfehle euch gern dieses Lied auf >>You Tube<<. Das war die tiefste Überzeugung des Apostels Paulus als er sich mit folgenden Worten an seine Gemeinde von Korinth wandte: „Wenn ich das Evangelium verkünde, gebührt mir deswegen kein Ruhm; denn ein Zwang liegt auf mir. Weh mir, wenn ich das Evangelium nicht verkünde!“ Warum eigentlich ein >>Zwang<<? Das ist keine psychologische Sprachkategorie. Paulus wollte seiner Gemeinde – und möchte uns Heutigen – zeigen, wie er nach der Verkündigung der frohmachenden und befreienden Botschaft brannte. Wovon sein Herz voll war, davon wollte sein Mund unbedingt unablässig sprechen. Im Evangelium führt uns Jesus selber vor Augen, was in Paulus die >>heilige Unruhe<< gestiftet hat. Seine Gegenwart war gleich Heilung und Ermutigung. Er stiftet eine heilende Nähe und richtet die Schwiegermutter des Simon Petrus auf. Er heilt Menschen mit verschiedenen Krankheiten und Besessenheit und ermöglicht ihnen dadurch eine neue Freiheit zum Handeln. Gleichzeitig entzieht er sich dem Zugriff der Menschen, denn er weiß, wie wichtig es ist, in inniger Verbindung mit seinem Ursprung zu bleiben. Er weiß, wie unverzichtbar die persönliche Gemeinschaft mit seinem Vater ist. Diese Quelle will er nicht verlieren. Er zeigt uns, wie es bei allem, was wir tun, gehen soll: immer wieder zurück zur Quelle.

(red)


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