DRITTER ADVENTSSONNTAG: 13.12.2020 |
DRITTER ADVENTSSONNTAG (B): 2020-12-13 KERNBOTSCHAFT: Nachhaltige Lebensfreude hängt damit eng zusammen, dass wir wissen, worin unsere eigentliche Identität besteht und wofür wir im Leben stehen. Für die Freude gemacht und zur Freude berufen: „Gaudete!“ – „Freut euch!“ So rief der Apostel Paulus seiner Gemeinde von Thessaloniki zu. So wird uns, die wir heute zu dieser Eucharistiefeier zum dritten Adventssonntag versammelt sind, zugerufen. „Freut euch!“, ist das nicht ein Leichtsinn besonders in dieser Zeit, in der jeder Mensch ungewollt wegen des Corona-Virus zu einem Symptomträger eines möglichen Todes geworden ist? Zu einem ungewollten Feind? Eine Zeit, in der eine allgemeine depressive Stimmung in der Luft liegt und viele Menschen aufgrund der Bewegungseinschränkung tatsächlich depressiv geworden sind? Selbst ohne Corona! „Freut euch!“, ein Ruf in eine Welt hinein, „die noch auf ihren Erlöser wartet, in der Kriege [nach wie vor] geführt werden, Kinder verhungern [müssen], Reiche reicher und Arme ärmer werden und Menschen unter Einsamkeit, Krankheit leiden [und sterben]“ (TD, Dez. 2020). „Gaudete!“ – „Freut euch!“, diese Freude hat zur Voraussetzung, dass wir bewusst lernen, uns „von Dingen und Menschen zu lösen, die uns besetzen, sich lösen von alldem, was uns mit Sorgen und Wünschen in Beschlag nimmt und [folglich] dieser Freude keinen Raum gibt“ (TD, Dez. 2020). Die Quelle christlicher Freude: „Freut euch!“, das muss keine negative Freude sein, in dem Sinn, dass wir wissen, was wir nicht tun dürfen oder sollen. Nein! Christliche Freude ist durchströmt von einer positiven Grundstimmung. Einen Eckpfeiler dieser Freude sagt uns der Prophet Jesaja in unserer ersten Lesung: es geht um den uns innewohnenden Geist Gottes, der sich auf unsere Welt auswirkt. „Der Geist Gottes, des Herrn, ruht auf mir.“ Ein Mensch der Freude lebt aus dem vollen Selbstbewusstsein, dass Gott ihn in Verwendung nimmt zum Heil und für die Heilung der Welt: „…er kleidet mich in Gewänder des Heils, er hüllt mich in den Mantel der Gerechtigkeit…so lässt GOTT, der Herr, Gerechtigkeit sprießen und Ruhm vor allen Nationen.“ Der Apostel Paulus untermauert dieses Bewusstsein mit einem daraus folgenden Auftrag: „Löscht den Geist nicht aus! Verachtet prophetisches Reden nicht! Prüft alles und behaltet das Gute! Meidet das Böse in jeder Gestalt!“ Hierin finde ich die Gestalt des Täufers nicht nur hochinteressant, sondern hochaktuell und herausfordernd. Er wird von den Menschen dazu herausgefordert, seine persönliche Identität kundzutun. „Wer bist du?“ Seine negative Selbstbestimmung unter der Abgrenzung von Jesus befriedigt sie nicht. Sie lassen ihn deshalb nicht in Ruhe und verschärfen ihre Frage: „Was sagst du über dich selbst?“ Nun definiert er sich in der Beziehung zu Jesus: „Ich bin die Stimme eines Rufers in der Wüste: Ebnet den Weg für den Herrn!“ Die Menschen wollen wissen, für wen er geht und Johannes sagt es ihnen. Es brennt Johannes unter den Nägeln, dass seine Zuhörer diesen Jesus einmal persönlich kennenlernen. „Mitten unter euch steht einer, den ihr nicht kennt, der nach mir kommt.“ Die Mitte der Identität des Johannes besteht darin, Jesus bekannt zu machen. Ob das auch nicht die wahre christliche Identität ist? Ob dieses Ansinnen nicht der Quellgrund christlicher Freude ist? |
(red) |
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