KARFREITAG (B): 02.04.2021

KARFREITAG (B): 2021-04-02

KERNBOTSCHAFT: Gott ist die absolute Antwort auf das Leid.

Das Kreuz ist der Kristallisationspunkt von Ohnmacht und Hoffnung in einem: Was sagt meinem kleinen Verstand die Karfreitagsliturgie? Was sagt meinem beschränkten Horizont das Kreuzesereignis? Was kann ich mit dem vielen zum Himmel schreienden Leid ungezählter Menschen in unserer Welt anfangen? Ich spüre die Überforderung durch meine Ohnmacht, durch meine Verzweiflung, durch meinen Zorn! Die Warum-Frage erdrückt mich schon! Warum schweigt denn Gott? Wenn ich in der Frühe die Vögel in den Bäumen um den Pfarrhof herum und bei einem Spaziergang im Wald zwitschern höre, frage ich mich trotz meiner fröhlichen Gestimmtheit: Kann es denn das Lied der Hoffnung für alle geben? Ich frage mich schon sehr oft, wieviel Hass wir und unsere Welt vertragen können. Meine ganz persönliche Frage an diesem Karfreitag will ich mit euch teilen: Was begehen wir eigentlich an diesem Tag? Was bedeutet der Kreuzestod Jesu für mein persönliches Leben?

Besinnung auf das große Geheimnis des Kreuzes: „Viele haben sich über ihn entsetzt, so entstellt sah er aus, nicht mehr wie ein Mensch, seine Gestalt war nicht mehr die eines Menschen. […] Er hatte keine schöne und edle Gestalt, so dass wir ihn anschauen mochten. Er sah nicht so aus, dass wir Gefallen fanden an ihm. Er wurde verachtet und von den Menschen gemieden, ein Mann voller Schmerzen, mit Krankheit vertraut. Wie einer, vor dem man das Gesicht verhüllt, war er verachtet; wir schätzten ihn nicht. […] Doch er wurde durchbohrt wegen unserer Verbrechen, wegen unserer Sünden zermalmt. Zu unserem heil lag die Strafe auf ihm, durch seine Wunden sind wir geheilt.“

„Wir haben ja nicht einen Hohenpriester, der nicht mitfühlen könnte mit unserer Schwäche, sondern einen, der in allem wie wir in Versuchung geführt worden ist, aber nicht gesündigt hat“ (Hebr. 4,15).

„Steck das Schwert in die Scheide! Der Kelch, den mir der Vater gegeben hat – soll ich ihn nicht trinken? […] Mein Königtum ist nicht von dieser Welt. Wenn es von dieser Welt wäre, würden meine Leute kämpfen, damit ich den Juden nicht ausgeliefert würde. Aber mein Königtum ist nicht von hier. […] Ich bin dazu geboren und dazu in die Welt gekommen, dass ich für die Wahrheit Zeugnis ablege. Jeder, der aus der Wahrheit ist, hört auf meine Stimme“ (Joh 18,11.36.37).

Die Konsequenz für meinen Glauben: Ich halte mich ganz fest an Jesus und möchte immer das feste Vertrauen haben, dass Jesus mich festhält. „Lasst uns also voll Zuversicht hingehen zum Thron der Gnade, damit wir Erbarmen und Gnade finden und so Hilfe erlangen zur rechten Zeit“ (Hebr. 4,16). Denn: „Im Kreuz ist Heil! Im Kreuz ist Leben! Im Kreuz ist Hoffnung!“

(red)


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