GRÜNDONNERSTAG (B): 01.04.2021

GRÜNDONNERSTAG (B): 2021-04-01

KERNBOTSCHAFT: Unser Glaube als Christen*innen ernährt sich aus der Kraft der Erinnerung.

„Diesen Tag sollt ihr als Gedenktag begehen. Feiert ihn als Fest zur Ehre des HERRN! Für die kommenden Generationen macht euch diese Feier zur festen Regel!“ (Ex 12,14).

„Denn sooft ihr von diesem Brot esst und aus dem Kelch trinkt, verkündet ihr den Tod des HERRN, bis er kommt“ (1 Kor 11,26).

„Dann goss er Wasser in eine Schüssel und begann, den Jüngern die Füße zu waschen und mit dem Leinentuch abzutrocknen, mit dem er umgürtet war. […] Ich habe euch ein Beispiel gegeben, damit auch ihr so handelt, wie ich an euch gehandelt habe“ (Joh 13,5.15).

Die Kraft der Erinnerung: Wir sind eine Erinnerungs- bzw. eine Gedächtnisgemeinschaft. Gerade die Erinnerung ist der unverzichtbare Boden, auf dem unsere Identität und unsere Lebensgestaltung gebaut sind. Sie ist der Same für unsere Zukunft. Unsere drei Schriftlesungen machen uns bewusst, dass wir eine Kultur der existenziellen Verpflichtung zur Erinnerung haben. Eine Erinnerung, die uns den Gott der Geschichte vergegenwärtigt. Es geht um die Geschichte einer rettenden Liebe.

Die christliche Erinnerungskultur ist eine Anleitung zum Handeln: Was ergibt sich nun daraus, wenn wir uns als eine Erinnerungsgemeinschaft begreifen? Es heißt, dass wir eine Urquelle haben, an die wir immer denken können und sollen. Dass wir Vertrauen und Geborgenheit aus dieser Quelle schöpfen können und dürfen. Was Antoine de Saint-Exupéry gesagt hat, scheint mir vom besonderen Gewicht zu sein für uns, sowohl als Individuen wie auch als eine Glaubensgemeinschaft: „Erinnerungen sind wie Sterne, die im Dunkel unserer Trauer leuchten.“ Natürlich sind das nicht alle Erinnerungen, sondern vielmehr die kraftvollen, die uns durchs Leben zu tragen vermögen.

Zur Urquelle finden: Schwestern und Brüder, das Geheimnis der Eucharistie ist erhaben, denn sie ist die Veranschaulichung der Liebe Gottes in dieser Welt durch Jesus Christus, in seiner Person. Es möge dich und mich deshalb das Feuer der eucharistischen Liebe stets erfassen und in eine heilige Unruhe versetzen!

(red)


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