PALMSONNTAG (B): 27.03.2021

PREDIGT ZUM PALMSONNTAG 2021-03-28

KERNBOTSCHAFT: Wir müssen in das große Geheimnis der Leidensgeschichte Jesu eintauchen, um Gott mitten in dieser leidbedrückten Welt noch mehr lieben zu können.

Gedächtnis des Leidens: Der deutsche Theologe und Erfinder der >>Politischen Theologie<< hat ein renommiertes Buch mit dem vielaussagenden Titel geschrieben: „Memoria Passionis. Ein provozierendes Gedächtnis in pluralistischer Gesellschaft“. In unserer Gesellschaft des Unschuldswahns ist es vielen Menschen nicht genehm, dass und wenn >>Gedenkfeiern<< abgehalten werden. Sie >>rütteln das Gewissen und machen den Menschen, die nichts dafür können, Schuldgefühl<<. Wir begehen aber heute ein solches Leidensgedächtnis. Dennoch nicht um des Leidens willen! Wir begehen den Einzug Jesu in seine Leidensgeschichte, in der wir unsere Erlösung finden.

Wir denken über einige Auswahltexte nach:

„Und viele breiteten ihre Kleider auf der Straße aus“: HEUTE, und das will heißen, in unseren Tagen, haben wir, die Vielen – Christinnen und Christen – nicht unsere Kleider, sondern vielmehr unsere Herzen auszubreiten, wie schon der Prophet Ezechiel eingemahnt hat, damit der Messias, der Erlöser, einzieht: „Zerreißt eure Herzen, nicht eure Kleider!“

„Nehmt, das ist mein Leib. Das ist mein Blut, das Blut des Bundes, das für viele vergossen wird“: Das ist die höchste Form, wie Jesus, der HERR, Einzug in unsere Herzen findet; ER in uns, wir in ihm, und ER durch uns in unsere Welt. Groß und über allem erhaben ist dieses Geheimnis! Geheimnis des christlichen Lebens!

„Aber nach meiner Auferstehung werde ich euch nach Galiläa vorausgehen“: Galiläa war ein blühendes und sprudelndes Zentrum und Jesus, der Auferstandene, zieht seine Apostel und alle seine Jünger*innen dorthin, wo sich das Leben abspielt.

„Ein junger Mann aber, der nur mit einem leinen Tuch bekleidet war, wollte ihm nachgehen“: Jesu Nachfolge in schwierigen Situationen ist niemals leicht. Doch, gibt es Menschen, die spüren, dass sie gemeint sind und Jesus unter allen Bedingungen nachfolgen; Menschen, die ihre Herzen ausbreiten – für Jesus. Oft sind es einfache, unauffällige Menschen, wie dieser junge Mann in der Passionsgeschichte.

„Auch du warst mit diesem Jesus aus Nazareth zusammen. Doch er leugnete es“: Herzen, die sich für Jesus ausbreiten, leugnen ihn nicht in schwierigen Lebensumständen. Was sie tun, zeigt uns der Hauptmann.

„Wahrhaftig, dieser Mensch war Gottes Sohn“: Da geschieht ein starkes Glaubensbekenntnis aus einem einmaligen intuitiven Erkennen. Das Christentum, die Kirche Jesu Christi, braucht lebendige und angstlose Bekenner*innen; Menschen, die Zeugnis für das Leben ablegen.

(red)


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