ACHTUNDZWANZIGSTER SONNTAG IM JAHRESKREIS (B): 2021 |
ACHTUNDZWANZIGSTER SONNTAG IM JAHREKREIS (B): 2021-10-010 KERNBOTSCHAFT: Die Weisheit ist der Hauptschlüssel zu vielen Problemen in unserem Leben. Die vielen Fragen der einen Frage: Wir sind zeitlebens mit tausendundeinen Fragen konfrontiert, die wir dem Leben stellen und die uns das Leben ebenfalls stellt. Es gibt einen gemeinsamen Nenner aller dieser Fragen, mit denen wir uns in unterschiedlichsten Situationen herumschlagen: Wie kann mein Leben gelingen? Und:: Wann wissen wir, dass unser Leben gelungen ist? Es gibt eine Antwort, die für mich sehr stimmig ist: Wenn wir spüren, dass wir innerlich frei (geworden) sind. Und: Wenn wir innerlich überwältigt sind vom Gefühl des Glücks. Es heißt, wenn wir unser Leben als sinnerfüllt erleben und bejahen, da wir erkannt haben, dass wir unsere Aufgabe in dieser Welt haben und erfüllen. Da heute der Welttag für psychische Gesundheit ist, ist es unabdingbar, dass wir an die Dimension der Weisheit denken. Längst ist es eine bekannte Erkenntnis, dass es Heilung aus Weisheit gibt. Wie geht es aber mit der Gesundheit aus Weisheit? Es heißt, dass wir unsere Gesundheit ganzheitlich verstehen. Die biblische Ode an die Weisheit: Das großartige Modell des Betens in prekären Situationen bleibt aus meiner Sicht das Gebet des König Salomos: „Verleih […] deinem Knecht ein hörendes Herz, damit er dein Volk zu regieren und das Gute vom Bösen zu unterscheiden versteht!“ (1 Kön. 3,9a). Salomo betete für das Wichtigste bei seiner Amtsführung und vertraute darauf, dass alles andere folgen wird können. In unserer ersten Lesung hörten wir die Poesie der Klugheit bzw. der Weisheit. „Ich betete und es wurde mir Klugheit gegeben; ich flehte und der Geist der Weisheit kam zu mir…Mehr als Gesundheit und Schönheit liebte ich sie.“ Was ergibt sich daraus für unser Leben? Damit unser Leben gut und besser gelingt, brauchen wir eine geistige Orientierungshilfe; wir brauchen eine alternative Sinnstiftung. Nennen wir sie die „Weisheit von Oben“. Sie ist allerdings eine Unruhestifterin. Die „Weisheit von Oben“ ist nach unserer zweiten Lesung das Wort Gottes: „Lebendig ist das Wort Gottes, wirksam und schärfer als jedes zweischneidige Schwert; es dringt durch bis zur Scheidung von Seele und Geist, von Gelenken und Mark; es richtet über die Regungen und Gedanken des Herzens.“ In diesen Worten über den Logos – das Wort Gottes – klingt etwas durch, was für die Heilung unserer Welt und unseres eigenen Lebens sehr wichtig ist: das Wort Gottes, die „Weisheit von Oben“, besitzt die Kraft, uns Menschen neu zu schaffen, uns neu zu gestalten, die Menschen aufzurichten. Zum Welttag für psychische Gesundheit machen wir uns diesbezüglich nichts vor, denn psychische Erkrankungen haben nicht nur neurobiologische Ursachen. Es gibt auch Umwelteinflüsse, sozialpolitische Ursachenzusammenhänge, und nicht zuletzt die verkehrten Lebenseinstellungen. „Guter Meister, was muss ich tun, um das ewige Leben zu erben?“ Wandeln wir diese Frage um, so heißt es „Was muss ich tun, um glücklich zu sein?“ Jesus würdigte seine Bemühungen um die Gesetzestreue, wollte ihn jedoch zu seiner inneren Freiheit, zum Weg des wahren Glücks anleiten. „Eines fehlt dir noch.“ Seine Gesetzestreue entpuppte sich wie ein Kartenhäuschen. Versuchen wir doch, uns immer wieder zu fragen: „Was fehlt denn dir jetzt noch?“ Es könnte ein großer Schatz der Selbsterkenntnis in dieser Übung stecken. |
(red) |
Zurück
|