ZWEITER SONNTAG IM JAHRESKREIS (C): 2022-01-16 |
ZWEITER SONNTAG IM JAHRESKREIS (C): 2022-01-16 KERNBOTSCHAFT: Spüren und erkennen, wo und wie Gottes lebendiger Geist in uns und in anderen Menschen wirkt. Offensein für die stille Gegenwart Gottes: Das Nachdenken über das Wort Gottes in der Bibel führt mich immer wieder zu der Erkenntnis der göttlichen leisen Wirkungsweise. Am vergangenen Sonntag war die Rede aus dem Buch des Propheten Jesaja von der Sendung des Gottesknechtes: „Er schreit nicht und lärmt nicht und lässt seine Stimme nicht auf der Gasse erschallen. Das geknickte Rohr zerbricht er nicht und den glimmenden Docht löscht er nicht aus.“ (Jes 42,2-3) Das entspricht weder unserer Grundhaltung im Alltag noch unserer spirituellen Erwartung Gott gegenüber. Wir lieben es meistens laut und demonstrativ. Das heißt Machtdemonstration. Gott ist jedoch anders. Er wirkt viel anders, ist trotzdem für die Menschen begleitend, tröstend und heilend da. Die Bibel ist voll davon, wie Gott widererwarten in das Leben der Menschen einbricht und ihrem ganzen Leben eine neue Sinnausrichtung gibt. Wenn Gott in das Leben einbricht, geschieht das, was uns der Prophet Jesaja in der ersten Lesung schildert: „Nicht länger nennt man dich >>Verlassene<< und dein Land nicht mehr >>Verwüstung<<, sondern du wirst heißen: >>Ich habe Gefallen an dir<< und dein Land wird >>Vermählte<< genannt.“ Wenn ich solche Zeilen lese, dann kommt mir der starke Glaube daran, dass die Suche nach dem Licht nie vergeblich ist und immer wieder Hoffnung und Freude aufleuchten können. Gerade eine solche Hoffnung wird uns vermittelt, dass Gott selbst die Beziehung zu uns nicht verlassen wird und sie achtsam, behutsam und zärtlich pflegt. Versuchen wir es doch immer wieder in der Vorstellung zu bleiben, wie sich das anfühlt, wenn ich selbst den Gedanken zulasse, dass Gott mich in seinen Händen hält – und halten möchte! Das Beste kommt zum Schluss: So heißt es im Volksmund. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich diesem Spruch unbedingt ohne Vorbehalt zustimmen möchte. Es sind nämlich nicht wenige Menschen, die etwas anderes in ihrem Leben erlebt haben und erleben. Ich kann aber nur dann dem Spruch zustimmen wollen, wenn ich ihn auf Gott und mein Gottvertrauen beziehe. Was ich für mein eigenes Leben aus dem Evangelium von der Hochzeit in Kana in Galiläa lernen kann, ist, dass Gott seine eigene Zeitbestimmung hat, aber dass er ein Gott des Wandels und der Wandlung ist. Wenn ich auf Gott in der Stille meines Herzens vertraue, kann er für mich zu seinem eigenen Zeitpunkt eine befreiende und fröhliche Wende herbeiführen. Mögen wir es tief in unserer Seele spüren, dass unser Leben in Gott immer noch besser werden kann; immer noch bessere Qualität bekommen kann. Dabei dürfen wir die wichtige Rolle Marias in der Heilsgeschichte nicht vergessen. Sie ist und bleibt unsere Fürsprecherin. Vielleicht ist gerade diese Fürsprache die besondere Gnadengabe, die du vom Heiligen Geist Gottes erhalten hast, damit du für andere in bestimmten Lebenssituationen eintreten kannst und sollst. Denn „einem jeden teilt er seine besondere Gabe zu, wie er will“. So sagt uns Paulus in der zweiten Lesung. Wer die Gegenwart Gottes erfährt, weiß sich in die Sendung Jesu Christi stellt. Genauso funktioniert das Christsein. |
(red) |
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