DREIUNDDREISSIGSTER SONNTAG IM JAHRESKREIS (B): 2021-11-14

DREIUNDDREISSIGSTER SONNTAG IM JAHRESKREIS (B): 2021-11-14

KERNBOTSCHAFT: Dass wir in allen Lebenssituationen die Zeichen der Erlösung in Jesus Christus erkennen.

Trotz aller Signatur menschlich-technologischen Errungenschaften bleibt die Wirklichkeit der Vergänglichkeit unsere größte Herausforderung: Jedes Jahr gegen Ende des kirchlichen Lebenskalenderjahres werden wir zu einer verschärften Achtsamkeit eingeladen. Wir sind mit der Tatsache der Vergänglichkeit konfrontiert. Die gegenwärtige hartnäckige Pandemie lehrt uns in einer anschaulichen Brutalität, wie alles verlierbar ist inklusive unserem Leben. Alle menschlichen Errungenschaften sind zwar staunenswert, aber dürfen uns nicht der Blindheit vor unserer Vergänglichkeit verfallen sein. In der Tat ist es sehr schwer zu sagen, wie viel wir aus der weiteranhaltenden Pandemie gelernt haben. Da warteten schon die meisten Menschen auf die Rückkehr zur Normalität. Jesus hat eine andere Aufgabe für uns: Wir sollen an das kommende Ende denken. Nicht aber die bloße Aufmerksamkeit für die Endlichkeit ist seine Hauptbotschaft. Mitten in diesem Bewusstsein geht es Jesus darum, dass wir unser Leben neu ausrichten, und zwar aus der Perspektive des Kommens des Menschensohnes. Jesu Mahnung war schon im Buch der Psalmen, und zwar im Psalm 90, wo es heißt: „Unsere Tage zu zählen, lehre uns! Dann gewinnen wir ein weises Herz (Vers 12).“ Christliche Kultur der Achtsamkeit liegt allemal jenseits menschlicher Überheblichkeit! Jesu Hauptanliegen ist deshalb sehr unverkennbar: Mitten in allen Erschütterungen und in aller Dunkelheit der gegenwärtigen Weltzeit, richtet euch nach dem, was eine Bleibe hat, was euch Kraft und Hoffnung zu geben vermag: mein Wort.

Trotz Sünde im Raum des Wohlwollens Gottes leben: Fragen wir uns doch einmal, warum uns die von Jesus geforderte Achtsamkeit so schwer fällt. Die Antwort ist nicht schwer zu finden, sie wird jedoch meistens missachtet, verdrängt: die Sünde, die Selbstentfremdung des Menschen vom Ziel seines Lebens – Gott. Gegen diese Sünde brachten die Priester des alten Bundes beständig das gleiche Sühneopfer dar. Die große Freude des Christenmenschen ist aber das Leben Jesu Christi, der ein für alle Mal das rettende Opfer gebracht hat, das einzigartige Opfer seiner Ganzlebenshingabe. „Wo also die Sünden vergeben sind, da gibt es kein Opfer für die Sünden mehr.“ Wenn es in der ersten Lesung aus dem Buch des Propheten Daniel um das Ende und das Endgericht geht, so dürfen wir immer zur Tagesordnung übergehen. Es ist enorm wichtig, dass wir im Zeichen des Endgerichtes leben. Ein solches Bewusstsein hat ungeheuerliche moralisch-ethische Konsequenzen für unser praktisches Leben, wie auch für unsere Weltgestaltung. Darum soll uns nicht die Angst beherrschen, sondern vielmehr das unermessliche Geschenk der Liebe aus der Erlösung durch Jesus Christus. Es steckt so viel Lebensdynamik im Bewusstsein dieses unverdiente Liebesgeschenk!

(red)


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