HOCHFEST ALLERHEILIGEN: 2021-11-01 |
HOCHFEST ALLERHEILIGEN 2021-11-01 KERNBOTSCHAFT: Der Alltag ist der Ort der Bewährung unserer Heiligkeit. Aus dem Mund der Kinder: Die Einfälle, die viele Kinder manches Mal haben, können sehr aufschlussreich sein. Auch hinsichtlich des Hochfestes Allerheiligen. Ein kleiner Junge besucht einen Dom mit seiner Mutter und sieht zum ersten Mal alte gotische Glasfenster. Draußen scheint die Sonne und die Fenster leuchten in den schönsten Farben. Die Mutter erklärt ihm, was es da zu sehen gibt: Gestalten aus der Bibel und viele Heilige. Später einmal kommen sie im Religionsunterricht auf die Heiligen zu sprechen. Ob denn jemand wisse, was die Heiligen seien, fragt der Religionslehrer. Sofort meldet sich der kleine Junge: „Ich weiß es! Heilige sind Menschen, durch die die Sonne scheint.“ Brauchen wir denn noch eine hochtrabende theologische Erklärung über die Heiligen? „Heilige sind Menschen, durch die die Sonne scheint“, „Menschen, durch die es heller wird in unserer Welt; die ein wenig mehr Farbe in unser Christsein bringen; Menschen, die das Evangelium so aufleuchten lassen, dass wir selber angesteckt werden.“ Ähnlich sieht es der Schweizer Theologe Hans Urs von Balthasar: „Heilige sind Menschen, die den Schatz des Glaubens ins Kleingeld des Alltags umgemünzt haben. Oder: Die Heiligen sind Antworten von oben auf die Fragen von unten. Heilige sind lebendige Kommentare zum Evangelium.“ Dann bringt Papst Franziskus die Heiligen heim zu uns: „Es gefällt mir, die Heiligkeit im geduldigen Volk Gottes zu sehen: in den Eltern, die ihre Kinder mit so viel Liebe erziehen, in den Männern und Frauen, die arbeiten, um das tägliche Brot nach Hause zu bringen, in den Kranken, in den älteren Ordensfrauen, die weiter lächeln. Oft ist das die Heiligkeit „von nebenan“, derer, die in unserer Nähe wohnen und die ein Widerschein der Gegenwart Gottes sind.“ Ja, es gibt diesen göttlichen Widerschein durch Menschen in unserem Alltag. Menschen, die oft keinen Lärm machen. Und was ist mit uns selbst? : Im ersten Johannesbrief wird uns gesagt, worin die christliche Heiligkeit besteht: In der Hoffnung auf Jesus Christus. Denn: „Jeder, der diese Hoffnung auf ihn setzt, heiligt sich, so wie er heilig ist“ (1 Joh 3,3). Wie setzen wir aber unsere Hoffnung auf Jesus Christus? Indem wir uns das Bewusstsein bewahren, dass wir zwar in der Welt sind, dennoch nicht von der Welt sind. Die schönen und die hässlichen Dinge dieser Welt können uns den Blick auf Jesus Christus versperren. Der richtige Weg zur individuellen Heiligkeit mitten in dieser Welt wird uns [wieder] im ersten Johannesbrief gesagt: „Liebt nicht die Welt und was in der Welt ist! Wer die Welt liebt, in dem ist die Liebe des Vaters nicht. Denn alles, was in der Welt ist, die Begierde des Fleisches, die Begierde der Augen und die Prahlen mit dem Besitz, ist nicht vom Vater, sondern von der Welt. Die Welt vergeht und ihre Begierde; wer den Willen Gottes tut, bleibt in Ewigkeit“ (1 Joh 2,15-17). Das ist überhaupt keine Weltflucht! Das Leben der Heiligen lädt uns ein zur Selbstüberwindung und Selbstüberschreitung. Der große europäische Denker und Humanist ermahnt uns dazu: „Es hilft dir nichts, wenn du die Heiligen verehrst und ihre Reliquien berührst, aber dich nicht um das Beste kümmerst, das sie hinterlassen haben: das Beispiel ihres Lebens“ (Bh, Okt. 2021). |
(red) |
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