Der Gründonnerstag |
![]() ist der erste der drei Kartage. Durch seine Stellung als Gedächtnistag des letzten Abendmahls und der damit verbundenen Einsetzung des Sakraments der Eucharistie kommt ihm ein besonderer liturgischer Rang zu. |
Der Name Gründonnerstag ist auf das deutsche Sprachgebiet beschränkt und auch dort nur die meistgebrauchte neben mehreren anderen Bezeichnungen. Er ist vor dem 15. Jahrhundert entstanden, Der lateinische Terminus dies viridium (wörtlich "Tag der Grünen", gemeint sind die durch Absolution von den Sünden und Kirchenstrafen Befreiten, im Sinne von "Erneuerten, Frischen"), war nicht das Vorbild für diese deutsche Bezeichnung, sondern ist erst im 17. Jh. entstanden. Mit dem Gründonnerstag beginnt das Triduum Sacrum, das wichtigste Fest der römisch-katholischen Kirche. Der Gründonnerstag war früher ein Tag öffentlicher Sündenvergebung, so auch für die mit Kirchenstrafen belegten Büßer. Diese Funktion gibt es in der römisch-katholischen Kirche nicht mehr, während sie in der Orthodoxie zum Teil noch anzutreffen ist. Liturgisch hat der Gründonnerstag eine besondere Prägung. In Bischofskirchen findet am Vormittag die Messe zur Weihe der Heiligen Öle (das Katechumenenöl für die Taufbewerber, das Krankenöl für die Krankensalbung und der Chrisam vor allem für die Firmung) durch den Ortsbischof statt. Dieser Gottesdienst wird aber immer häufiger auf einen der vorherigen Tage verlegt, damit die Gläubigen und Priester leichter daran teilnehmen können. Am Abend wird in allen Kirchen die Messe vom Letzten Abendmahl gefeiert und dabei an die Einsetzung der Eucharistie, des Gebotes der Nächstenliebe, das "Sakrament der Einheit". Nach alter Überlieferung wird in in unserer Gemeinde der Ritus der "Fußwaschung" vollzogen. Der Diakon wäscht nach dem Vorbild Jesu bis zu zwölf Christen symbolisch die Füße, um zu verdeutlichen, dass das kirchliche Amt den Charakter des Dienstes und nicht der Herrschaft hat. Nach oder während der Messe werden konsekrierte Hostien in einer Prozession an den Seitenaltar gebracht. Sie werden den Gläubigen in der Kommunionfeier am Karfreitag gereicht, da an diesem Trauertag traditionell keine Eucharistiefeier stattfindet. Nach dem Gottesdienst werden der Hauptaltar und alle anderen Altäre, mit Ausnahme dessen, auf oder bei dem die Eucharistie aufbewahrt wird, vollständig abgedeckt. Dies soll Trauer symbolisieren, aber auch konkret an eine Überlieferung erinnern, wonach Jesus die Kleider vom Leib gerissen wurden. Nach der Messe finden in Anlehnung an die überlieferte Nachtwache der Jünger Jesu am Ölberg eine Ölbergandacht statt. Dies soll den Gläubigen die Möglichkeit geben, das Allerheiligste in Anbetung zu verehren. (e.g.) |
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