Festtag der Apostelin Maria Magdalena, 2017-07-22 |
FESTTAG VON DER HEILIGEN MARIA MAGDALENA (MARIA VON MAGDALA), APOSTELIN DER APOSTEL. 2017-07-22 KERNBOTSCHAFT: Die Treue zur Wahrheit der Bibel (der ganzen Offenbarung Gottes in Jesus Christus) führt uns zum Reichtum des Glaubens und erhöht die Glaubwürdigkeit der Kirche und ihre Heilswirksamkeit. Die Wahrheit über den Menschen ist ein offener Prozess: Jahrhundertelang glaubten die Kirche und die Naturwissenschaft, dass sich die Sonne um die Erde dreht. Es war eine festgefügte und unerschütterliche Wahrheit. Es hat einen einzigen Menschen, Kopernikus, gebraucht, um diese unverrückbare Wahrheit auf den Kopf zu stellen: Nicht die Sonne dreht sich um die Erde, sondern umgekehrt. Kopernikus ist längst tot, aber die Menschheit lebt bis auf den heutigen Tag mit dieser von ihm begründeten Erkenntnis. Ob nun von der antiken Philosophie oder vom Christentum, der Mensch wurde immer schon als die Krönung der Schöpfung betrachtet. Seine Ebenbildlichkeit verleiht ihm diese besondere Stellung. Sigmund Freud musste kommen, um aufzuzeigen, dass der Mensch – diese Krönung der Schöpfung – nicht einmal im eigenen Haus „Herr“ ist. Der Mensch ist immer dabei, bei sich selbst anzukommen, sich selbst kennenzulernen. Ich finde es ganz wunderbar, dass wir nicht und niemals im Besitz der absoluten Erkenntnis sind. Wir sind unterwegs zur Erkenntnis! Die Wahrheit über die Selbstoffenbarung Gottes enthüllt sich im Prozess und bleibt eine beständige Herausforderung für die Kirche Jesu Christi: Die gesamte Geschichte der Kirche stellt unter Beweis, dass sie auf dem Weg der Erkenntnis von der Offenbarung Gottes in Jesus Christus voranschreiten kann; dass sie lernfähig ist. Angefangen von der Apostelgeschichte bis auf den heutigen Tag, die Kirche hat immer wieder unter Beweis gestellt, dass sie sich auf die Botschaft des Evangeliums besinnen kann – und will (auch wenn sie manches Mal nachhinken musste, z.B. Causa Galileo Galilei). Heute bezweifelt die Kirche generell nicht mehr die Wirklichkeit der Evolution, sondern versucht, sie als einen Moment in der Schöpfung Gottes aufzufassen. Die Kirche hatte früher Menschen, die Selbstmord begangen hatten kein kirchliches Begräbnis angedeihen lassen; heute weiß sie, dass kein Mensch unter „normalen Umständen“ Selbstmord begehen will. Fazit: Die Kirche kann immer (noch) wachsen! In der Erkenntnis zum Heil der Menschen! Dienst am Evangelium – Festtag der „Apostelin der Apostel“: Für manche Menschen geht schon die Kirchenreform unter der Obhut von Papst Franziskus zu weit und müsste gebremst werden. Wieder für andere geht sie nicht weit genug. Meines Erachtens sollte immer die Frage im Mittelpunkt stehen: Worum geht es denn überhaupt? Die Gestalt von Maria Magdalena lässt die Kirche ihren Denkhorizont erweitern und dadurch zu einer neuen Lebendigkeit kommen. Was viele höchstwahrscheinlich im Stillen gedacht und sich gewünscht haben, das ließ Papst Franziskus Wirklichkeit werden. „Auf Wunsch von Papst Franziskus wurde 2016 der liturgische Rang von Maria Magdalena zu einem Apostelfest aufgewertet.“ Es aber schon der hl. Augustinus, der sie als „Apostelin der Apostel“ nannte. Papst Franziskus hat mit dieser Aufwertung von Maria Magdalena eindeutig gezeigt, dass die katholische Kirche lernfähig ist; dass sie immer noch dabei ist, die verborgene Wahrheit des Evangeliums Jesu Christi zu erforschen, zu entdecken und zum Heil der Menschen sowie zur Selbstheilung der Kirche zu verkünden. Es ist eine Verkündigung, die es vermag, viele Menschen anzusprechen und sie in ihrer Hoffnung sowie in ihrem Zweifel zu erreichen. Von der Apostelin Maria Magdalena lernen wir, dass die Liebe der einzig glaubwürdige Zugang zur Botschaft der Auferstehung ist. Sie helfe uns, Jesus jeden Tag neu zu erkennen und zu lieben. Amen. (red) |
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