Fünfzehnter Sonntag im Jahreskreis (A): 16.07.2017

KERNBOTSCHAFT: Das ist die Hoffnung und die Zuversicht eines Christenmenschen: in allen widrigen Lebensumständen findet das WORT GOTTES seine Möglichkeit, um GOTTES REICH zum Durchbruch zu verhelfen.

Der Realität dieser Welt in ihrer unterschiedlichen Ausprägung ins Gesicht schauen: Ich bin nicht nur ein Fan von Jesus, wie wir unsere unterschiedlichsten Stars haben. Nein, vielmehr liebe ich ihn! Immer wieder, wenn es mir gut gelingt, in meinem Herzen Raum zu schaffen für ihn, wächst meine Liebe zu ihm größer. Das heutige Evangelium hat wieder meine Liebe zu ihm nicht nur größer werden lassen, sondern gefestigt. Wieso denn? Jesus war kein Träumer! Er war ein verdammter Realist, der nichts beschönigt hat. Indem er der Realität, wie sie sich zeigte, ins Gesicht schaute, entdeckte und zeigte er die verborgene Möglichkeit und die Zuversicht auf. Das tut er für uns im heutigen Evangelium in einer bildreichen Sprache: aus dem Leben für das Leben!

Die Übereinstimmung von Prophezeiung und Erfüllung: Das Wort Gottes hat es nie allzu leicht gehabt, bei den Menschen anzukommen. Davon ist die gesamte Bibel voll. Dennoch – und das ist auch ein wichtiges Wort in der Bibel mit einem Moment der Offenbarung des göttlichen Heilswillens – kommt Gott immer mit seinem Wort und mit seinem Heilsangebot bei den Menschen zum Durchbruch. Da gibt es beispielsweise eine Quelle von Ermutigung, Zuversicht und Erfrischung im Buch des Propheten Jesaja: „Meine Gedanken sind nicht eure Gedanken und eure Wege sind nicht meine Wege – Spruch des HERRN. So hoch der Himmel über der Erde ist, so hoch erhaben sind meine Wege über eure Wege und meine Gedanken über eure Gedanken. Denn wie der Regen und der Schnee vom Himmel fällt und nicht dorthin zurückkehrt, ohne die Erde zu tränken und sie zum Keimen und Sprossen zu bringen, dass sie dem Sämann Samen gibt und Brot zum Essen, so ist es auch mit dem Wort, das meinen Mund verlässt: Es kehrt nicht leer zu mir zurück, ohne zu bewirken, was ich will, und das zu erreichen, wozu ich es ausgesandt habe“ (Jes 55,8-11). Von dieser wunderbaren Passage hörten wir nur die Verse 10-11. Der ganze Abschnitt trägt die beruhigende, zuversichtliche und die Gelassenheit schenkende Überschrift: „Vertrauen auf die Wirksamkeit des Göttlichen Wortes“. Um dieses Vertrauen geht es.

Trotz widrigster Lebensumstände: Immer wieder machten und machen Menschen die Erfahrung von der großartigen Kraft, die in diesem Wörtchen steckt: „trotzdem“. Eines der meistgelesenen Bücher, welches in mehr als vierzig Sprachen übersetzt worden ist, trägt den magischen Titel „… trotzdem JA zum Leben sagen“. Die drei Punkte vor diesem Wörtchen demonstrieren den einzigartigen Augenblick, in dem dieses „Trotzdem“ ausgesprochen wird. Es ist jener Augenblick der Hoffnung; ein ergreifender Augenblick eines Wendepunktes. „Es kann anders werden!“, flüstert uns die Stimme des Lebens ein. Heute gibt uns Jesus, der HERR, das göttliche Trotzdem als Rüstzeug auf unserem Lebensweg. ER legt es mir als Priester-Seelsorger ans Herz bei meiner seelsorglichen Verkündigungsaufgabe. Es gibt immer den Raum der Hoffnung! Das Wort Gottes hat dem Nichts eine Schöpfung gemacht. „In der Finsternis schlägt es den hellen Funken…Es legt sich weich auf die schmerzenden Wunden. Es heilt die Trauer. Es trägt die Hoffnung in die Lage der Verzweiflung.“ An uns – und besonders an mir als Priester-Seelsorger – liegt es, auf die gut reife Zeit des Wortes GOTTES zu harren. Dieses Vertrauen auf seine Trotzdem-Wirksamkeit wünsche ich uns allen.

(red)


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