KERNBOTSCHAFT: In einer Zeit großer Unsicherheiten und in einer religiös pluralistischen Gesellschaft, in der dennoch die Bedeutung der Religion ganz unten bei der Werteskala liegt, stellt Jesu im heutigen Evangelium die wichtigste christliche Frage unserer Zeit: „Glaubst du (DU) an den Menschensohn?“

„Wir hinterlassen Spuren“: Liebe Jugendliche, unter diesem Motto steht eure Vorbereitung auf den Empfang des Sakraments der Firmung. Dieses Motto trifft den Nagel ganz genau auf den Kopf. Denn ob im ganz „normalen“ Leben oder im Glauben, immer  geht es um die Frage: Welche Spuren hinterlasse ich für meine Mitmenschen, für meine Gesellschaft und in dieser Welt im Allgemeinen? Ein guter Christ oder eine gute Christin ist der Mensch, der weiß, dass er oder sie gute Spuren zu hinterlassen hat.

Ihr habt bereits etliche Spuren hinterlassen, die euch lebenslang begleiten werden und sollen: Ich habe von den unterschiedlichsten Projekten gehört, an die ihr euch beteiligt habt. Ihr habt auf einem offenen Marktplatz gezeigt und insgesamt 55 Bananenschachteln voll mit Lebensmitteln für den Canisibus und das Jugendhaus der Caritas gesammelt. Mit der menschenfreundlichen Aktion „Warme Suppe“ wart ihr Stunden lang unterwegs bis hinein in die Nacht (23:00 Uhr). Dabei habt ihr im Praterstern keine Angst vor möglichen Unberechenbarkeiten gehabt, sondern ihr wart von der Not der Menschen auf der Straße ergriffen und habt mit Zuwendung geantwortet. Ihr wart im Altenwohnheim und habt mitgeholfen. Gemeinsam wart ihr an einem besonderen Ort der Kraft, um euch die Spuren der Spiritualität anzusehen, die über Jahrhunderte lebendige Geschichten über Gott und die Beziehung der Menschen zu ihm geschrieben hat: ihr wart im Stift Heiligenkreuz. Dort habt ihr Spuren des Interesses hinterlassen, indem ihr mir eine Grußkarte geschrieben habt. Ich freute mich sehr darüber, dass ihr an mich gedacht habt! Ich fühle mich auch mit euch allen verbunden.

In der entschiedenen Nachfolge Jesu Christi eigene und gemeinsame Spuren hinterlassen: Liebe Firmlinge! Wir, die wir schon gefirmt worden sind und ihr, die ihr euch auf den Empfang dieses dritten Sakramentes der Eingliederung vorbereitet, wir können mit Jesus gute Spuren in unserer Welt hinterlassen, beginnend mit unserer unmittelbaren Umgebung. Denn wo Jesus war, dort brachte er viel Wärme und Hoffnung; er machte den Menschen Mut zur Selbstwerdung; er bewirkte, dass sich ihr Leben voll entfalten konnte. Genau das ist geschehen mit dem von Geburt geborenen Mann. Später erkannte er Jesus in einem persönlichen Gespräch als den Menschensohn, als den Sohn Gottes, als Gott. Auch ihr könnt – und wir alle können – Glaubensspuren hinterlassen durch unsere Standhaftigkeit in unserem Bekenntnis zu Jesus Christus, so wie der Geheilte. Wenn wir wirklich eine Entscheidungsgemeinde sein wollen, dann müssen wir beharrlich sein in der Nachfolge Jesu Christi. Darum wurden wir und werdet ihr bei der Firmung mit der „Gabe Gottes, dem Heiligen Geist gesalbt und besiegelt. Ihr könnt euch bei eurer Vorbereitung auf das Gebet unserer Pfarrgemeinde verlassen. Und möget ihr schöne und viele Spuren in dieser eurer Pfarre hinterlassen.

(red)