Siebter Sonntag im Jahreskreis 19.02.2017 |
KERNBOTSCHAFT: Jesus will durch die Botschaft der Bergpredigt das möglich Beste in uns Menschen fördern, zum Gemeinwohl aller Menschen und ihrer Welt. Die Botschaft der Bergpredigt aus heutiger Sicht: Bei den Worten Jesu im Evangelium wäre es hochinteressant, herauszufinden, was der Barometer der Emotionen in diesem Gotteshaus anzeigen würde! Ich stelle aber die Frage, die ich vermute, dass die meisten von uns hier womöglich tief im Herzen tragen: Wie realistisch sind denn diese Worte Jesu in diesem Teil seiner Bergpredigt? Welche und wie viel Glaubwürdigkeit haben die Forderungen der Bergpredigt Jesu in unseren Tagen? Sind sie nicht reine Überforderungen? Was können wir mit seinen Worten in unserem Leben und in unseren Tagen anfangen? Umgekehrt muss aber auch die Frage erlaubt sein: Ist denn nur realistisch, alles, was die Menschen tun oder vielmehr geradezu das, was sie tun sollten? Ergriffen war ich von der Wortmeldung einer Teilnehmerin an unserem Bibel- und Glaubensgespräch, die von den Worten Jesu zutiefst berührt, meinte: „Ich bin verloren!“ Ähnlich sprach aber auch schon der Prophet Jesaja bei seiner Berufung (Jes 6,5); genauso der Petrus bei dem großen Fischfang: „Herr, geh weg von mir, denn ich bin ein Sünder!“ (Lk 5,8b) Ich glaube nicht, dass es Jesus um die „Entsprechung“ der gegebenen Realität der Menschen geht. Es geht ihm vielmehr um die Erweiterung dieser Realität, um die Erweiterung des Denkhorizonts, um die Spannkraft des Geistes. Von der Herrschaft der Gewalt im Zusammenleben der Menschen: Gewalt hat es immer schon gegeben – in allen Formen und >>Farben<<. Doch, die Gewaltspirale in unseren Tagen ist alarmierend bedrohlich und zeugt nicht davon, dass die Menschheit sehr viel aus der Vergangenheit gelernt hat. Darum rufen diese Gewaltspiralen nach der Umkehr der Herzen. Paulschalverurteilungen von Andersdenkenden, Hass gegenüber Minderheiten stehen meistens auf der Tagesordnung unseres Zusammenlebens in der einer Welt Gottes: sie werden getwittert, geteilt und gepostet. Die Massenmeinungsbildung hat die öffentliche Bühne für die individuelle Verantwortung bei vernünftigen Auseinandersetzungen längst geräumt. Es gewinnen meistens nur diejenigen, die am lautesten schreien und erfinderisch in der Angst sind! Eine Kurskorrektur tu Not! Jesus und die neue Menschheitsfamilie: Das Hauptanliegen Jesu in seiner Bergpredigt ist die Kurskorrektur. Für Jesus gilt es, die Ketten der Gewalt durchzubrechen. Ähnlich sprach Mahatma Gandhi: „Aug um Aug führt dazu, dass die ganze Welt erblindet.“ Wie sehr er Recht hatte! Unsere gegenwärtige Gesellschaftskonstruktion scheint einem Hauptprinzip zu folgen und die entzweiende Frage zu stellen: Wo sind meine Feinde? Dieses Freund-Feind-Prinzip ist jedoch kein Rezept weder für den Frieden noch für den Fortschritt! Mich hat bei der Bergpredigt immer schon diese wichtige Frage beschäftigt: Wie und wieso kommt es überhaupt zur Gewalt und ihrer Eskalation? Die Erfahrung ist mein Zeugnis: Da werden anderen Menschen mit Abwertung und Generalverdacht begegnet. Das Ungewohnte wird sofort als eine Bedrohung wahrgenommen. Es stehen also immer Feindbilder am Anfang von Feindseligkeit und Gewalt. Hier ruft Jesus seine Jüngerinnen und Jünger zu einem Gesinnungswandel. Dank an die PGR-Mitglieder für den Dienst im Geist der Bergpredigt: Liebe Schwestern und Brüder in Christus! Wenn wir heute als höchste Form der Anerkennung an unsere ausscheidenden PGR-Mitglieder einen „Dankgottesdienst“ feiern, so verstehe ich dies in einem engen Sinnzusammenhang mit der befreienden Botschaft der Bergpredigt. Denn ihr Dienst dieser vergangenen fünf Jahre war ein ganz persönliches Bekenntnis zu der Botschaft Jesu. Sie stellten sich dem Dienst der gewaltlosen Kommunikation, damit die Kirche Jesu Christi hier in Starchant ein gern gesehener Ort des Miteinanders im Geiste des Evangeliums entfalten konnte und weiter entfalten wird wollen können. Wir bedanken uns bei ihnen allen mit einem vom Herzen kommenden Applaus!!! (red) |
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