Dritter Sonntag im Jahreskreis |
KERNBOTSCHAFT: Jesus, der Sohn Gottes, braucht Menschen, die in seinem Dienst stehen, um Licht in das Dunkel der Welt zu bringen. Die Orte der Verwüstungen und Hoffnungslosigkeit sind nicht aus unserem Alltag auszublenden: In unserer alttestamentlichen Lesung werden zwei Städte erwähnt, die durch Verwüstung durch Krieg, Unterdrückung und Ungerechtigkeit gekennzeichnet waren: Naftali und Sebulon. Sebulon war eine Stadt mit Schiffen und dem „Reichtum des Meeres“ und musste Frondienst für Stadtstaaten leisten. Naftali als einer der zwölf Stämme Israels hatte als nordöstlicher Teil des Nordreiches im 9. Jahrhundert v. Chr. unter den Kriegen mit Aram (ein feindliches Gebiet) zu leiden und wurde 733 v. Chr. dem assyrischen Reich angegliedert. Beide erinnern uns an viele Orte der Verwüstung durch Krieg und wirtschaftliche Ausbeutung in unserer heutigen Weltgesellschaft, an Orte der Perspektivlosigkeit und Hoffnungslosigkeit; Lampedusa ist zum Trauma der Menschheit geworden. Wir haben die moralische Pflicht, uns gut zu informieren! Was sollen wir aber tun mit diesem Wissen? Am Ende der Hoffnung fängt Gott an, neue Hoffnungsgeschichte zu schreiben: Schwestern und Brüder, es steckt so viel Kraft, so viel Hoffnung in den Worten des Propheten, die wir gehört haben: „Das Volk, das im Dunkel lebt, sieht ein helles Licht; über denen, die im Land der Finsternis wohnen, strahl ein Licht auf“ (Jes 9,1). Wie ist dies möglich geworden? Woher kommt dieses Licht urplötzlich mitten im Dunkel, mitten in der Hoffnungslosigkeit? Da ist ein kurzer Satz, der unserer Aufmerksamkeit entgehen könnte: „Man freut sich in deiner Nähe“. Gottes Gegenwart wird zur Quelle neuer Hoffnung, zur Quelle der Kraft für einen neuen Anfang. Das niedergeschlagene Volk erfährt wieder die Gegenwart seines Gottes. Seine Zukunft ist nicht mehr düster. Jesus ist die Fleisch gewordene Gegenwart Gottes: In seinem ersten öffentlichen Auftreten nimmt Jesus das Jesaja-Wort in den Mund und verweist dabei auf sich selber. Wenn er sagt „Kehrt um! Denn das Himmelreich ist nahe“, so meint er, dass in ihm Gottes Gegenwart nahegekommen ist; in ihm beginnt das Neue, das Gott für sein Volk bereitet hat. Dieser Umkehr-Ruf ist die Botschaft der Hoffnung. Jesu Umkehr-Ruf ist eine Verheißung. Ob es sich um ein „gutes Leben“ handelt weiß ich nicht; von den vielen anderen Worten Jesu in den Evangelien weiß ich jedoch, dass es um ein befreites Leben, um die Freiheit der Kinder Gottes, um die Fülle des Lebens und um ein erfülltes Leben geht. Jesu Umkehr-Ruf hat nichts gemein mit einer Bedrohung des Untergangs, sondern vielmehr mit dem nahegekommenen Reich Gottes; es geht um die Botschaft der Hoffnung. Das verrufene Land am See wird sich herausstellen als herzallerliebste Gegend Gottes“ (Die Botschaft, Jänner 2017). Diese Hoffnung gilt auch für die vielen „sozialen Brennpunkte“ unserer Zeit. Darum braucht Jesus Menschen, die er dorthin senden möchte. Ihre Worte, ihr Leben und ihr Tun werden den Wendepunkt markieren: das Dunkel wird vom Licht überschattet. Hoffnung kann wieder ein konkretes Gesicht bekommen. Darum beruft Jesus die ersten Apostel. Heute noch beruft Jesus Menschen, die sich für die Ausbreitung des göttlichen Lichts in unserer Welt begeistern können. Er beruft DICH! Die Kirche ist die Gemeinschaft der Berufenen für das Licht im Dunkel: In der Berufungsgeschichte müssen die Berufenen gut aufpassen, damit sie Sympathiebekundungen nicht mit der wesentlichen Sendung verwechseln. Das ist die Ermahnung des Apostels Paulus; das ist seine Empörung in seiner Gemeinde. Cliquenbildungen in der Kirche schaden dem Werk Christi und der Sendung aller Getauften in der Welt. In der Kirche dienen wir nicht dem „zerteilten Jesus“, sondern vielmehr dem Jesus der Einheit, auf dass die Wirkkraft des Evangeliums keinen Schaden nimmt. Möge unser Blick stets auf Jesus Christus gerichtet sein. Amen. (Moderator Ndubueze Fabian Mmagu) |
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