HOCHFEST MARIÄE EMPFÄNGNIS (A): 08.12.2022

HOCHFEST DER OHNE ERBSÜNDE EMPFANGENEN JUNGFRAU MARIA (A): 2022-12-08

KERNBOTSCHAFT: In Gott findet sich und wächst unsere wahre menschliche Identität.

Gott antwortet selber auf die Frage aller menschlichen Fragen: Die christliche Botschaft, die in diesem Hochfest der Erbsünde empfangenen Jungfrau Maria steckt, ist so mannigfaltig, dass ich ausschließlich unsere Aufmerksamkeit auf ein Thema lenken will, das uns alle massiv angeht und meistens die Wurzel unserer existenziellen Probleme ist. Die bohrende Frage, die Gott dem Adam stellt, beschäftigt mich immer wieder sehr intensiv. Sie ist zu einer Grundorientierung in meinem persönlichen Leben geworden: „Adam, wo bist du?“ Es geht nicht um Örtlichkeit, um einen konkreten Platz. Gott fragt Adam, woher und wie er seinen Standpunkt im Leben bezieht. Was machst du aus deinem Leben und wonach orientierst du dich überhaupt. Adam hat seine Lebensorientierung in Gott verwirkt. Das größte Problem des ersten Menschen war die Selbstentfremdung und die Kirche nennt sie die >>Erbsünde<<; einen allgemeinen und wesenseigenen Hang zur Selbstentfremdung. Die Lehre darüber, dass Gott aus seinem Ur-Willen Maria vor der >>Erbsünde<< bewahrt hat, ist eine wesentliche Grundaussage unseres Glaubens. „Gott setzt in Maria einen radikalen Neuanfang in seiner Geschichte mit den Menschen und unterbricht durch seine Menschwerdung den Kreislauf des Bösen.“ Es gibt in allen Menschen den grundlegenden Anhang zum Bösen. Es war Gottes eigenes Recht, Maria davor zu bewahren. Darum ist Maria die Ersterlöste und zugleich das Urbild der Menschheit. Denn gerade an ihr wird sehr deutlich, wie der Schöpfergott den von seinem Ursprung her gemeint hat. Wir dürfen also in Maria schauen, was Gott mit uns vorhat.

Was trauen wir Gott überhaupt wirklich zu? : Manches Mal kommt es mir allzu lächerlich vor, wenn Menschen, die an Gott zu glauben meinen, sich so behaupten, als wüssten sie immer schon, was Gott kann und wie er das, was sie ihm zubilligen, können sollte. Hören wir [noch einmal] diese wunderbaren Worte des Apostels Paulus: „Gepriesen sei Gott, der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus. Er hat uns mit allem Segen seines Geistes gesegnet durch unsere Gemeinschaft mit Christus im Himmel. Denn in ihm hat er uns erwählt vor der Grundlegung der Welt, damit wir heilig und untadelig leben vor ihm.“ Ob dies nicht eine unvergleichliche Ermutigung für unser ganzes Leben ist?! „Adam, wo bist du?“ Auf welchem unerschütterlichen Fundament steht dein Leben? Ich teile allzu gern einen Vers aus Psalm 139, der zu meinem wichtigsten Lebensanker gehört: „Du selbst hast mein Innerstes geschaffen, hast mich gewogen im Schoß meiner Mutter. Ich danke dir, dass ich so staunenswert und wunderbar gestaltet bin.“ Lassen wir doch einmal in einer kurzen Stille die ganze Bedeutung dieser Worte in unsere Seelen sinken! [Wiederholung des Zitats!) Schwestern und Brüder, das ist Gott für dich und für mich. Das war Gott für Maria. Gott handelt nicht nach unserem Vernunftkalkül. Vielmehr handelt er nach seinem wohlwollenden Heilswillen. Es möge uns stetig gut gelingen, dass wir in das wunderbare Geheimnis des göttlichen Willens hineinwachsen. Es heißt, dass wir wie Maria immer wieder sagen: „Sie ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast.“

(red)


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