FÜNFZEHNTER SONNTAG IM JAHRESKREIS(C)_10-07-2022

FÜNFZEHNTER SONNTAG IM JAHRESKREIS (C): 2022-07-10

KERNBOTSCHAFT: Wir sollen die Stunde erkennen und ergreifen, in der Gott seine Liebe zu den Menschen in und durch uns offenbaren will.

Was sollen wir tun? : Diese Frage (eine existenziell-ethische Frage) verrät uns, dass unsere Lebensgestaltung nicht immer glatt vor sich geht. Es gibt Entscheidungssituationen, die überhaupt nicht leicht sind. Jede und jeder von uns kommt irgendwann in solche Situationen, in denen nur wir die anstehenden Entscheidungen zu treffen haben. Beispiele gibt es zur Genüge und braucht nicht extra erwähnt zu werden. Manches Mal handelt es sich um entscheidende Augenblicke. Wir dürfen dabei nicht vergessen, dass die Frage, wer wir sind, also die Frage nach unserer Identität, nur dann richtig beantwortet werden kann, wenn bekannt ist, welche Entscheidungen wir im Leben getroffen haben. Wir sind also geradezu die Entscheidungen, die wir Tag ein Tag aus treffen oder bereits getroffen haben. Gefragt im Leben ist nicht wirklich, wie viel Wissen oder Reichtum ein Mensch sich erworben hat. Erzähle mir also von den Entscheidungen, die ein Mensch getroffen hat und ich sage dir, wer dieser Mensch ist. Hören wir uns diese Formulierung von Leo Tolstoi an: „Wichtig ist nicht die Menge des Wissens, sondern die Güte. Man kann sehr viel wissen, dabei aber nicht einmal das Nötigste.

Den Augenblick für Gottes Heilswirken erkennen: Ich verstehe das Gleichnis über den barmherzigen Samariter im Zusammenhang mit dem Erkennen jenes Augenblickes, in dem Gott in und durch uns etwas Gutes und Schönes für die Menschen wirken kann. Ob der Ausgangspunkt dieses Gleichnisses „Und wer ist mein Nächster?“ Ist diese Frage nicht ein hochaktuelles Thema in unserer Welt ist? Die Anweisung Jesu „Du, geh und handle genauso!“, sehe ich in diesem treffsicheren Spruch von Leo Tolstoi zusammengefasst: “Die wichtigste Stunde im Leben ist immer der Augenblick; der bedeutsamste Mensch im Leben ist immer der, welcher uns gerade gegenübersteht; das notwendigste in unserem Leben ist stets die Liebe.“ (Leo Tolstoi) Möge Gott uns die Augen öffnen für die Menschen, die uns brauchen. Möge unsere Leidempfindlichkeit unser eigener Beitrag zum Frieden in unserer Welt sein. Es ist wirklich gerade diese Leidempfindlichkeit, die uns zu wahren Menschen macht.

(red)


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