WEIHETAG DER KLOSTERKIRCHE_26.06.2022

DREIZEHNTER SONNTAG IM JAHRESKREIS (C): 2022-06-26

EIGENER WEIHETAG DES KLOSTERS DER BENEDIKTINNERINNEN

 

KERNBOTSCHAFT: Berufung zum Zeugnis – individuell und als Klostergemeinschaft.

Schrift: 1Kön 8,22-23.27-30; 1 Kor 3,9c-11.16-17; Mt 16,13-19

Ruhe finden an geheiligten Stätten: „Unser Herz ist unruhig bis es ruht in dir, Herr, unser Gott.“ Dieser Spruch wird dem heiligen Augustinus zugeschrieben. Ist dies nicht eine grundlegende menschliche Situation? Ist die tiefste Sehnsucht des Menschen nicht seine Sehnsucht nach Gott? Mir bleibt es fern, eine Schwarz-Weiß-Malerei über die allgemeine Situation unserer gegenwärtigen Weltgesellschaft wie auch über die persönlichen Erfahrungen vieler Menschen zu betreiben. Es ist jedoch unabdingbar, dass wir uns keiner Illusion einer guten Ordnung hingeben. Die großen Spaltungen in unserer Weltgesellschaft haben ihren Ursprung in den Herzen der Menschen. Darum kommt dem Weihegebet des Königs Salomo für den Altar des Tempels eine hochaktuelle Relevanz zu. Im jenen Weihegebet des Tempels wird uns gesagt, wie Gott sich bindet und seine Huld, also sein Wohlwollen, dem Volk schenkt. Trotz der Erhabenheit Gottes spricht der König dennoch mit Gott: „Wende dich, HERR, mein Gott, dem Beten und Flehen deines Knechtes zu! … Höre auf das Gebet, das dein Knecht an dieser Stätte verrichtet!“

Das Kirchengebäude ist äußeres Zeichen für die erlösende Gnade Gottes in Jesus Christus: Die schönsten und teuersten Kirchen helfen uns (und anderen Menschen) zu wenig, wenn die persönliche Beziehung zu Jesus fehlt. Das hat Paulus so treffsicher ausgedrückt: „Denn einen anderen Grund kann niemand legen als den, der gelegt ist: Jesus Christus.“ (1 Kor 3,11) Darum ist die Frage Jesu das Um und Auf der christlichen Spiritualität: „Ihr aber, für wen haltet ihr mich?“ Eine Kirche als Gebetsstätte kann dazu beitragen, dass wir uns die Antwort des Petrus zu Eigen machen: „Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes!“ (Mt 16,16b) Es war sehr aufschlussreich und zugleich aus meiner Sicht sehr ergreifend, zu sehen und erleben, wie mitten in der Bedrohung und Unberechenbarkeit des Corona Virus viele Menschen die offenen Kirchen in Wien aufgesucht haben, obwohl die Wälder auch eine sinnvolle Möglichkeit für einen heilsamen Rückzug waren. Liebe Schwestern! Ich sage euch, was ihr selber eh wisst, auch unter der Gefahr, dass ich wiederhole: Ihr habt in dieser Kirche eine unbeschreiblich wunderbare Gebetsstätte! Möge viele Menschen sie immer wieder aufsuchen! Alles Gute zum Weihetag eurer wunderschönen Kirche bzw. Kapelle!

(red)


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