DREIZEHNTER SONNTAG IM JAHRESKREIS_26-06-2022

DREIZEHNTER SONNTAG IM JAHRESKREIS (C): 2022-06-26

KERNBOTSCHAFT: Loslassen, um Raum zu schaffen für Gott uns entgegenhält.

Wenn es uns „erwischt“: Ich weiß nicht, ob eine Verallgemeinerung hier fehl am Platz wäre, dennoch bin ich der Ansicht, dass viele – wirklich viele – Dinge, die unser Leben positiv beeinflusst oder beeinflussen, meistens unverhofft passieren. Es gibt immer einen entscheidenden Augenblick; einen Augenblick der Sinnfülle, der Glücksfülle und der Dankbarkeit. Wie oft ist es doch der Zufall, an dem sich das Wunder nistet! (V. E. Frankl, 1905-1997). In solchen Augenblicken liegt die Entscheidung bei uns, ob wir die Gunst der Stunde ergreifen oder im Zweifel bleiben. Ein solcher Augenblick der Entscheidung ereignete sich bei Elisha durch den Propheten Elijah. „Im Vorbeigehen warf Elijah seinen Mantel über ihn.“ Es gab aber keinen großen Spielraum für Elisha, um sich zu entscheiden! Er musste auf die normalen Rituale im Zusammenleben der Menschen verzichten. „Sogleich verließ Elisha die Rinder, eilte Elijah nach und bat ihn: „Lass mich noch meinem Vater und meiner Mutter den Abschiedskuss geben; dann werde ich dir folgen.“ Elijah war dennoch sehr einfühlsam und erlaubte Elisha, von seinen Eltern Abschied zu nehmen.

Die Freiheit des Christenmenschen bei Paulus und Jesus: In der zweiten Lesung macht der Apostel Paulus einmal deutlicher, worum es in der Nachfolge Jesu Christi geht: Um die souveräne Freiheit. „Zur Freiheit hat uns Christus befreit. Steht daher fest und lasst euch nicht wieder ein Joch der Knechtschaft auflegen!“ Wie frei sind wir aber in unserem Christsein? Wie frei sind wir wirklich in der Nachfolge Jesu Christi? Es sind nicht wenige Menschen, die von ihrem [berechtigten] Empfinden her, Anstoß auf harte Forderung Jesu im Evangelium nehmen. Auch ein solches Empfinden ist ganz menschlich. Denn warum sollte ich meine lieben Verstorbenen nicht zuerst begraben, bevor ich mich Jesus anschließe? Allerdings, wenn Jesus mit uns etwas Großes vorhat, dann scheint er uns vor unterschiedlichen Ablenkungen zu schützen. Wir wissen doch, wie zaudernd wir sein können! Hier ist also die Botschaft Jesu für uns: „Keiner, der die Hand an den Pflug gelegt hat und nochmals zurückblickt, taugt für das Reich Gottes.“ Jüngerschaft verlangt nach Entschiedenheit. Die persönliche Entscheidung ist vielleicht oder sicherlich nicht immer leicht. Dennoch ist das Ziel des Rufes in die Nachfolge etwas Großartiges. Aufschub passt nicht zusammen zur Christusnachfolge! Der Gewinn ist aber groß. Möge deine Entscheidung für Jesus ohne Wenn und Aber sein!

(red)


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