DRITTER ADVENTSSONNTAG (B): 17.12.2017

DRITTER ADVENTSSONNTAG (B): 2017-12-17

KERNBOTSCHAFT: Der Gott Jesu Christi ist die selbstwirksame christliche Alternative. Mit und in Jesus werden Menschen zu kleinen Kerzen der Zuversicht für ihre Mitmenschen.

„Es wird ein Stern aufgehen“: Das ist das Motto, unter dem die Starchant Singers diese Eucharistiefeier zum dritten Adventssonntag musikalisch mitgestalten. Es klingt nicht nur verheißungsvoll, sondern birgt eine feste Zuversicht. Das Symbol mit den Sternen auf der Einladung mutet sehr schwungvoll an. Wir können die Lebenskraft, die in diesem kurzen Satz steckt nur richtig erahnen, wenn wir uns vorstellen, wie eine Mutter oder ein Vater zum Kind voller Zuwendung spricht: „Fürchte dich nicht! Es wird gut werden.“ „Es wird ein Stern aufgehen“ ist ein Mut Macher. Wie sehr brauchen wir und viele Menschen doch einen solchen Mut, und zwar geradezu in einer Zeit, in der uns allen die Wirklichkeit des alten Spruchs vom englischen Philosophen Thomas Hobbes ins Gesicht starrt: homo homini lupus – der Mensch ist dem Mensch ein Wolf“.

„Im Dunkel naht die Weihnacht, die Menschen sehnen sich nach Licht. Und sie entzünden viele kleine Kerzen auf stillen Pfaden der Zuversicht im Advent, auf Pfaden der Zuversicht“: Mit diesem Lied realistischer Wahrnehmung und der Hoffnung zugleich haben wir diese Eucharistiefeier eröffnet. Ja, die Menschen – viele Menschen auf dieser einen Welt – sehnen sich nach Licht. Die vielen einsamen Menschen in Österreich sehnen sich nach Licht und ein Stern wird ihnen aufgehen, indem sie in diesen Vor- und Weihnachtstagen zum Telefon greifen und die Nummer 142 anwählen werden, während ein Mitmensch ihnen in der Telefonseelsorge bedingungslos und aufmerksam zuhören wird. Viele Menschen sehnen sich nach Licht, welches ihre quälende Sinnleere durchleuchtet und ihnen Lebensperspektiven erschließt. Die durch den Krieg der totalen Zerstörung ausgemagerten Kinder in Jemen und die Millionen in und aus den zerbombten und verwüsteten Städten in Afghanistan, Irak, Syrien und Rohinya in Myanmar sehnen sich nach Licht und hoffen und warten auf die „kleinen Kerzen“, die von ihren Mitmenschen „auf stillen Pfaden der Zuversicht“ bewusst entzündet werden. Es sind Menschen, die zusammen mit Johannes dem Täufer ihre Stimmen erheben und in der Wüste der Gleichgültigkeit und Selbstzufriedenheit rufen: „Ebnet den Weg für den Herrn!“ Mit Johannes dem Täufer legen viele Menschen weltweit unterschiedlich „Zeugnis für das Licht“. Mit ihm sollen und mögen es noch mehr Christinnen und Christen sein, die die kleinen Kerzen der Hoffnung anzünden. Wie der Prophet Jesaja sagt, geht es darum, dass alle Heilung und Heil finden, deren Herz zerbrochen ist.

Auf Gott bauen wollen wir bauen: „Es wird ein Stern aufgehen“, wo die „Dunkelheit die Welt verschlingt und die Finsternis und große Kälte alles Leben zudecken“. Wir – zusammen mit allen Menschen guten Willens, die mit uns eine „gottgewollte Traurigkeit“ (1 Kor 7,10) tief im Herzen tragen – werden die „kleinen Herzen auf stillen Pfaden der Zuversicht entzünden“, wenn wir auf Gott vertrauen. Dazu lädt uns der Apostel Paulus ein: „Gott, der euch beruft, ist treu; er wird es tun“ (1Thes 5,24).

(red)


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