32. SONNTAG IM JAHRESKREIS (A) |
ZWEIUNDDREISSIGSTER SONNTAG IM JAHRESKREIS (A): 2017-11-12 Familien-Gottesdienst zum Taufkinderfest. KERNBOTSCHAFT: Alles, was wir am Sinnvollen und Schönen denken, reden und tun, ist eine Begegnung mit Gott. Die Zeit dafür zu verpassen, ist Selbstausschließung aus dem Leben mit Gott. „Entgegengehen“, meine Kindheitserinnerung hilft uns den Glauben an Gott vertiefen: Liebe Kinder! Ich habe mich auf diesen Tag sehr gefreut! Er ist ein Tag der großen Erinnerung. Erinnerung verlangt aber meistens, dass die Menschen einander etwas erzählen. Heute erzähle ich euch eine lange, aber kurze lebendige Geschichte aus meiner Kindheit. Bevor ich dies tue, habe eine Frage an euch: Wer von euch hat schon s e h r lange auf die Mama oder auf den Papa gewartet? ICH sehr oft auf meine Mama, wenn sie auf dem großen Markt war, denn sie war eine tüchtige Händlerin von Landwirtschaftsprodukten. Wir, die kleineren Kinder, haben immer dann beständig danach geschaut, ob und wann sie e n d l i c h kommt. Welche große Freude, wenn wir sie aus der Ferne erblickt hatten! Wir sind ihr so schnell wir nur konnten, entgegengelaufen! So groß war die Freude, dass wir sie fast niedergestoßen hätten. Wir freuten uns nicht nur darüber, dass sie wieder da war. So könnte und sollte es auch zwischen uns und Gott sein: Die meisten Menschen tragen eine große Sehnsucht nach Gott tief in ihrem Herzen. Manches Mal schaut es leider so aus, als wäre ER nicht da; nichts wird von ihm gespürt! Es passiert dann, dass Menschen nicht mehr auf ihn warten, dass sie aufgeben, mit Gott und seiner Gegenwart zu rechnen; sie versuchen so zu leben, als gäbe es Gott nicht mehr. Vielleicht sind sie enttäuscht. Vielleicht haben sie die Geduld verloren! Auch wenn wir Kinder manches Mal allzu lange auf die Mama gewartet hatten, wir spürten und wussten: Sie kommt sicher nach Hause und bringt uns etwas Gutes! Wir vertrauten! Ich glaube, wir sollen nie aufhören, auf Gott zu warten, IHN zu suchen. Wir finden IHN sicher, wenn wir geduldig sind! In der Lesung hörten wir: „Wer die Weisheit sucht, findet sie.“ Die Weisheit, so wie Gott, ist uns nicht zu fern: „Sie geht selbst umher, um die zu suchen, die ihrer würdig sind; freundlich erscheint sie ihnen auf allen Wegen und kommt jenen entgegen, die an sie denken.“ So hörten wir es in der Lesung. Im Leben brauchen wir die Weisheit, wir brauchen Gott: Weisheit ist die Fähigkeit, zu unterscheiden zwischen Gut und Böse, zwischen dem, was uns und unseren Mitmenschen gut tut und dem, was uns selbst und anderen schadet. Diese Weisheit ist mit einem Kompass zu vergleichen oder einem Fernglas zu vergleichen; sie gleicht der Erfahrung in den Bergen auf dem Gipfelkreuz. Da sehen die Menschen beim Schönwetter sehr weit und sie fühlen sich sehr frei. Die Weisheit schenkt uns also Weite und Freiheit! Gott ist die Weisheit und tief in unserem Herzen: Liebe Kinder! „Entgegengehen“ könnte manches Mal anstrengend erscheinen, wenn wir Gott suchen und auf IHN warten. Es ist aber irgendwie schon leicht: Denn Gott, den wir suchen, ist tief in uns; ER zeigt sich uns und kommt unserem Suchen zuvor in vielen Situationen und in vielen Zeichen. Wir müssen nur wach- und achtsam sein! Wir finden IHN auch in der Stille und im Gebet. Und weil wir in der Taufe in sein Leben aufgenommen worden sind, kann ER uns gar nicht verlassen. Wir sind aber diejenigen, die auf Gott vergessen. Das Leben ist aber viel schöner mit Gott. Dies wünsche ich euch, liebe Kinder, zusammen mit euren lieben Eltern! (red) |
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