FÜNFTER SONNTAG IM JAHRESKREIS (B): 04.02.2018 |
FÜNFTER SONNTAG IM JAHRESKREIS (B): 2018-02-04 KERNBOTSCHAFT: Unser Glauben ist im Angesicht vom Leid ein angefochtener Glauben. Nur Gott selber bleibt in der Sinnlosigkeit des Leids die verborgene Antwort durch seine verborgene Gegenwart. „Der un-heile-Gott“(Manfred Görg, 1995) und die Hoffnung des leidenden Menschen auf Heilung: Die Gottesfrage kann nie verstummen. Spätestens im Angesicht eines Überschwangs am Leid wird sie sehr virulent. Diese Gottesfrage ist die Frage vieler Menschen in der großen Welt. Sie wird aber auch in der kleineren Welt gestellt. Sie wird mal leise gestellt und mal hinausgeschrien in eine Welt zunehmender Empfindungslosigkeit. Die Ur-Frage der Menschheit hält an: Warum so viel Leid? Warum so viel Böses? Diese Frage hat immer schon zu unterschiedlichsten Antworten geführt, wie zum Beispiel: „Gott ist nicht nett“ (Heiner Wilmer, 2013)) oder sogar aus der tiefempfundenen Verzweiflung: der Katastrophenveranstalter (Karl Merkatz in Anatevka). Vielleicht hast auch DU DEINE Antwort auf diese Warum-Frage aufgrund vom persönlichen Leid. Die Freunde von Ijob versuchen, ihm Antworten einzureden, die seinem Wesen nicht entsprechen. Vielleicht gibt es auch eine Art zu glauben, die die Menschen noch mehr von Gott entfremdet. Die weichgespülten Gottesbilder und die oft vermeintlichen Ratschläge reichen nicht aus. Die angemessene Antwort auf das Leid im eigenen Leben muss tief in unserem Seelengrund reifen. Die heilende Gegenwart: Die Erfahrung lehrt uns, dass was Leidende brauchen eine teilnehmende Gegenwart ist. Manche Worte haben schon manche Leidende nicht verstanden und nicht ernst genug genommen, weil sie zu schnell dahergekommen sind. Die auf Erfahrung basierte Erkenntnis hat sich darin bewährt, dass es den Leidenden gut tut, wenn die Mitmenschen ihr Leid mitempfinden und ihnen ihre Teilnahme zeigen. Die Gegenwart eines Menschen kann eine Heilung für den leidenden Menschen sein. Eine Gegenwart, die in der eigenen Sprachlosigkeit und Ohnmacht dem leidenden Menschen sagt: „Du bist nicht allein; ich bin bei dir“. Dennoch bleibt das Leid oft ohne Antwort. Unser Gott will nicht das Leid, er heilt und verwandelt es: Der Evangelist Markus erzählt uns, wie das Leid im Verhältnis zu Gott zu verstehen ist. Jesus ist der göttliche Arzt. Wo er ist, dort geschieht Heil und Heilung. Wo seine Gegenwart erlebt wird, dort wird das Leben des Menschen anders. Er ist der unüberbietbare Zeuge Gottes und sein Zeugnis ist wahr und verlässlich: Gott will nicht das Leid. Er heilt den leidenden Menschen. Er will, dass sein Leben gut gelingt, weil er ein Freund des Lebens ist. Wir sollen aber auch lernen und beherzigen: Das Kreuz in unserem Leben lässt uns auf das Kreuz Jesu aufblicken. Drin liegt ein leiser, aber tragfähiger Trost. „Kreuz heißt: Ich bin umarmt mit meinen Gegensätzen, mit meinen Verletzungen und mit meiner Schuld“ (Anselm Grün und David Steindl-Rast, 2015, 124). Der Blick auf Jesus am Kreuz sagt mir, dass Jesus größer ist als alles Leid dieser Welt; dass seine Person der Ort der Verwandlung ist. Diesen Glauben feiern wir, den bekennen wir. (red) |
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