Sechster Sonntag i. JK. (B): Erstkommunion

SECHSTER SONNTAG DER OSTERZEIT (B): 2018-05-06

ERSTKOMMUNION: „VON GOTT BERÜHRT“

KERNBOTSCHAFT: Gott ist unsere spirituelle Nahrung und unsere Ur-Geborgenheit. Es ist gut für uns, die Beziehung zu ihm gut zu pflegen.

Die große Frucht der Weggemeinschaft in der Vorbereitungszeit auf die Erstkommunionfeier: Unsere lieben Erstkommunionkinder, meine lieben Kinder in Jesu Namen! Immer wieder sagte mein Freund Marco im Südburgenland mit einer großen Behinderung zu unserer Pfarrsekretärin: „Ich höre dein Herz schlagen.“ Auch ich höre euer Herz schlagen. Stellt euch vor, wann dieses Fest, das wir heute mit großer Freude feiern, begonnen hat: am Donnerstag, dem 19. Oktober 2017. Das sind fast acht Monate! Das ist eine lange, lange Wegstrecke. (Möchtet ihr vielleicht, dass wir die Erstkommunion verschieben?) Vielleicht ist es einigen von euch manchmal nicht leicht gefallen, zu den Vorbereitungseinheiten zu gehen. Vielleicht haben manche Eltern die Intensität der Vorbereitung nicht verstehen können. Ich teile aber mit euch allen meine zwei tiefste Überzeugung diesbezüglich: (1) Im Leben nehmen wir uns die erforderliche Zeit für alles, was uns wichtig ist, was uns am Herzen liegt, was uns unbedingt angeht; (2) ein wunderschönes Lied sagt es alles: „Mit einem Freund an der Seite wird kein Weg zu lang.“ Auf diesem langen und spannenden Weg habt ihr gemeinsam ein großes Ziel erreicht und eine wohlschmeckende Frucht geerntet: ihr empfangt heute zum ersten Mal Jesus im Heiligen Brot, seinen Leib, wie er uns sagt, dass er unter uns sein wird; und die wohlschmeckende Frucht trägt einen wunderbaren Namen: „Von Gott berührt, geborgen in Liebe, begleitet, getragen, gesegnet bist DU!“ Meine lieben Kinder! Das ist genau die große Bedeutung dieses Festes, das wir feiern. (Seid ihr glücklich? Wirklich glücklich?). Auch ich bin sehr glücklich, weil ihr es seid; und das erlebte ich schon die ganze Zeit eurer Vorbereitung, aber vor allem bei der ersten Generalprobe.

„Von Gott berührt“: Wie und wo berührt uns denn Gott? Ich habe mit besonderem Interesse eure Zeichnungen zu diesem Thema angeschaut, ja, studiert. Es sind drei Bilder, die am häufigsten vorgekommen sind: das Herz, die Umarmung und das Hand-Reichen. Unter ihnen war jedoch das Herz in seiner Pracht das häufigste Bild. Liebe Kinder, ihr habt es ganz richtig erkannt: Wenn Gott uns berührt, dann berührt er unser Herz. Das Herz ist in der Bibel (im Hebräisch, der ursprünglichen Sprache des Alten Testaments) das Zentrum der Gefühle, der Gedanken und der Absichten des Menschen. Das Herz fasst den Menschen in seiner Ganzheit und Einheit von Leib und Seele zusammen, in seiner Fähigkeit, zu lieben und geliebt zu werden (Papst Franziskus, 2017). Wenn Gott uns also berührt, dann öffnet sich unser Herz immer mehr für schöne Dinge und für die Menschen; wir erkennen den Zusammenhang der Dinge viel leichter. Wenn Gott uns berührt, geht das Zusammenleben viel leichter, unser Herz öffnet sich für die Menschen um uns herum: in der Familie, in der Schule, am Arbeitsplatz, in der Pfarrgemeinde, ja, wir spüren, dass Jesus uns in seiner Kirche braucht, damit wir an ihr mit unseren Talenten mit bauen. In euren Zeichnungen habe ich aber auch gesehen, wie Familien oder Freunde und Freundinnen auf dem Weg zur Kirche sind. „Auf dem Weg“ zu sein, das ist ein wunderschönes Bild. Es ist das Bild des Erlebens der Gemeinschaft und der Zusammengehörigkeit. Wenn Gott uns wirklich berührt, dann spüren wir, wie wichtig es ist, ihn gemeinsam zu loben und anzubeten, ihm gemeinsam zu danken. Das heißt aber Gottesdienst.

„Von Gott berührt“: spüren wir den Auftrag, von seiner großen Liebe zu erzählen. Das nennt man Verkündigungvon Gott und Jesus erzählen. Von Gott berührt, bekommen wir viel Kraft zu leben. Das bewirkt Gottes Geist, der Heilige Geist. Sein Geist erneuert unser Leben und hilft uns, die Welt zu erneuern, menschenfreundlicher zu gestalten. Gott macht DICH dazu fähig und wichtig. Versucht immer herauszufinden, wo Gott euch braucht.

(red)


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