ZWEITER SONNTAG DER OSTERZEIT 2018 |
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ZWEITER SONNTAG DER OSTERZEIT (B): 2018-04-07 „SONNTAG DER BARMHERZIGKEIT“ (WEISSER SONNTAG) KERNBOTSCHAFT: Der persönliche Glaube an die Auferstehung Jesu Christi ist die Kraftquelle für Lebens- und Kirchenerneuerung. „Friede sei mit euch!“: Das ist die Grundbegrüßung des auferstandenen Herrn bei seinen Begegnungen mit den Menschen. In diesem Zuspruch liegt die ganze Osterbotschaft. Die Botschaft vom Leben. Die Botschaft, der der Tod nichts anhaben konnte. Gerade in diesem Zuspruch liegt das ganze Leben, das Gott für uns bereithält. Es geht um das Wohlergehen und um die Geborgenheit in Gott. „Friede sei mit euch!“: Das ist eine andere Art zu sagen: „Es ist gut, dass es euch gibt. Ich spreche euch die Möglichkeit und die Fähigkeit zu, sein zu können und zu dürfen. Unsere Lebenskompetenz liegt in Gott verborgen: Es gibt keine größere Lebensermächtigung als diesen Friedensgruß des auferstandenen Herrn, Jesus Christus. Mit diesem Friedensgruß hat die Angst keinen Platz mehr im Leben eines Christenmenschen. In ihm liegt die Kraft zur Lebensgestaltung. Unsere Offenheit für diesen Friedensgruß des auferstandenen Herrn ist unser Sieg über „diese“ Welt, da sie als etwas Widergöttliches zwischen uns und Gott steht. Unser Glaube an die Auferstehung bedeutet, mit dem Apostel Johannes sagen zu können: „Denn alles, was von Gott stammt, besiegt die Welt. Und das ist der Sieg, der die Welt besiegt hat: unser Glaube“ (1 Joh 5,4). Im Bewusstsein des Friedensgrußes des Auferstandenen liegt die Kraft der Evangelisierung und der Kirchenerneuerung: Schwestern und Brüder, ich bin bei meiner Predigtvorbereitung bei diesem einem Satz hängengeblieben wie nie zuvor: „Mit großer Kraft legten die Apostel Zeugnis ab von der Auferstehung Jesu, des Herrn, und reiche Gnade ruhte auf ihnen allen“ (Apg 4,33). Ich fragte mich: Woher haben sie sich diese „große Kraft des Zeugnisses“ genommen? Diese Frage ist nicht unerheblich für das Verständnis der Glaubensmüdigkeit der meisten Christinnen und Christen in Österreich und in Europa. Bei seiner Himmelfahrt sagte der auferstandene Christus zu seinen Aposteln: „Ihr werdet meine Zeugen sein“ (Apg 1,8). Es können jedoch nur solche Menschen wahre Zeuginnen und Zeugen sein, die im vollen Bewusstsein davon leben, dass sie einen besonderen Zuspruch vom Herrn erhalten haben. Um Zeugnis ablegen zu können, muss ich vorher eine Überzeugung und eine Freude haben. Der zweite Teil dieses Satzes aus der Apostelgeschichte hat mich ebenfalls tief berührt: „und reiche Gnade ruhte auf ihnen allen“. Es heißt doch, dass gerade dem Menschen die Erfahrung der Glücksfülle zuteilwird, der Zeugnis von der Auferstehung Jesu Christi ablegt. Möge diese Erfahrung von der Glücksfülle durch ein persönliches Glaubenszeugnis vielen Menschen auf unserem Pfarrgebiet, in unserem Dekanat, in unserer Erzdiözese und in der ganzen Weltkirche zuteilwerden. Amen. (red) |
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