Zweiter Sonntag im Jahreskreis (C) |
ZWEITER SONNTAG IM JAHRESKREIS (C): 2019-01-20 KERNBOTSCHAFT: In ausweglosen Lebenssituationen kann uns Gott eine neue Lebensmöglichkeit schenken. Gott verheißt und schafft einen neuen Anfang für ein erfülltes Leben: Die Exilzeit des Volkes Israel ist beendet. Dieses Ende der leidvollen Lebenserfahrung in der Fremde ist jedoch alles andere als eine Euphorie. Für alle ist die neue Realität sehr ernüchternd. Immer wieder denke ich zurück an eine erschütternde Erzählung aus der Zeit des Krieges in Bosnien-Herzegowina, wie ein Familienvater nach der Rückkehr entdeckte, dass es die Nachbarn waren, die sein Familienhaus abgefackelt haben. Neubeginn muss gestaltet werden – geistig und praktisch. Die neue Zeit braucht neue Lebensinhalte, neue Sinngehalte. Dieser Neubeginn ist nicht zu schaffen ohne Gott. Seine Worte bilden die Grundlage der neuen Freiheit. In die alten Bilder von „Verlassenheit“ und „Verwüstung“ werden neue Worte der Hoffnung gesprochen: „Ich habe Gefallen an dir.“ Und: „Dein Land wir >>Vermählte<< genannt.“ Gottes Gegenwart ist die Kraftquelle für sein Volk: Wo Menschen am Ende ihrer Möglichkeiten gelangen, dort offenbart Gott selbst seine eigenen Möglichkeiten zur Freude der Menschen. Wenn nichts mehr zu gehen scheint, gibt es immer noch den Raum für Gottes Möglichkeiten für uns Menschen. Die spürbare Leere mitten in einem Fest wird durch die Gegenwart Jesu mit einer neuen Realität aufgefüllt. „Meine Stunde ist noch nicht gekommen“, so sagt Jesus zu seiner Mutter. Diese seine Worte sind voller Bedeutung für uns. Es gibt die Stunde Gottes. Es gibt die Stunde des Heiles und der Heilung. Es gibt die Stunde einer Kehrtwende. Können wir aber diese Stunde Gottes abwarten? Können wir die Stunde Gottes erkennen, wenn sie angeschlagen hat? Sind wir bereit, Raum zu schaffen, damit Gottes Stunde, die die Stunde des Sohnes ist, für uns erkennbar wird? Die Anweisung Marias, der Mutter Jesu, eröffnet uns den Raum für die Spiritualität des Wortes, für die Spiritualität des Glaubensgehorsams, des Hörens auf den Sohn Gottes, der selbst das lebendige Wort Gottes ist. |
(red) |
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