Erster Adventsonntag_02.12.2018

ERSTER ADVENTSONNTAG (C): 2018-12-02

KERNBOTSCHAFT: Gott ist mitten in allen Erschütterungen des Lebens der Fels in der Brandung für den Menschen, der an ihn glaubt.

Das neue Kirchenjahr ist ein Zeichen der Veränderungen in unserem Leben: Immer sind wir mit Veränderungen konfrontiert. Manche sind einschneidend positiv für unser Leben. Denken wir beispielsweise daran, wie groß die Freude ist, wenn ein Kind einem jungen Paar geboren wird. Diese Geburt bedeutet nicht nur Freude, sondern genauso eine neue Herausforderung. Es gibt aber auch einschneidende Erschütterungen, die Menschen in eine Situation von Hilflosigkeit und Verzweiflung zurücklassen. Unsere erste Lesung an diesem ersten Adventsonntag spricht von der Heilszeit, die Gott herbeiführt. Es gibt das Heilswort, das Menschen Trost geben kann. GOTT selbst führt eine neue Zeit ein. ER setzt ein Zeichen der Hoffnung. ER sorgt dafür, dass sein Volk in Recht Gerechtigkeit lebt. Wo aber Recht und Gerechtigkeit herrschen, dort ist auch die wahre Sicherheit. Es wird keine Fortsetzung der Unzulänglichkeit menschlicher Rechts- und Gerechtigkeitssysteme sein. Der HERR selbst ist diese Gerechtigkeit. Weil der HERR selbst unsere Gerechtigkeit ist, wird der Mensch zur Vollkommenheit heranwachsen können. Vollkommenheit ist Neuwerdung. Es heißt, dass altbekannte Strukturen, liebgewonnene Gewohnheiten gewissermaßen zerstört und aufgebrochen werden müssen. Gottes Gerechtigkeit bedeutet, dass wir dem Neuen gerecht werden – ohne Angst. Mit Gottes Gerechtigkeit kann das Herz des Menschen – unser – gestärkt werden.

Mitten in Angst können wir im Vertrauen auf Gott unsere Häupter erheben: Die apokalyptischen Grundzüge des heutigen Evangeliums sind uns überhaupt nicht fremd. Ratlosigkeit und Bestürzung begleiten Million Menschen und viele Länder. Aber auch nicht wenige Menschen in unserer Gesellschaft. Viele Menschen fristen ihr Leben in mehrfachen Traumatisierungen und Re-Traumatisierung. Sie werden von mehrfachen Ängsten regelrecht aufgefressen. Hoffnungsvolle neue Orientierung kommt vom „Menschensohn in der Wolke“. Diese Wolke ist das Zeichen der wirkmächtigen Gegenwart Gottes unter seinem Volk. In ihm bergen sich Gottes Kraft und Herrlichkeit. Das Volk aus der ägyptischen Gefangenschaft durfte und konnte schon diese beglückende Erfahrung der begleitenden Wolke in der Hoffnungslosigkeit der Wüstenwanderung machen. Das Wort des HERRN ist wahr und trostreich: „Wenn dies beginnt, dann richtet euch auf und erhebt eure Häupter; denn eure Erlösung ist nahe.“ Weder die Resignation noch die Gleichgültigkeit will unsere Haltung sein, sondern Achtsamkeit. Es gilt: in allem, was um und mit uns geschieht, will der HERR der Geschichte uns ansprechen, ja, sogar uns aufrütteln. Seine Heilszeit gilt dir und mir und heißt Zuspruch für das Leben.

(red)


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