ACHTZEHNTER SONNTAG IM JAHRESKREIS (B): 05.08.2018 |
ACHZEHNTER SONNTAG IM JAHRESKREIS (B): 2018-08-05 KERNBOTSCHAFT: Christlich glauben, heißt durchhalten im Dunstkreis von Gottes Gegenwart und Gnade. Was tun wir, wenn Gott und seine Verheißung ausbleiben? : Es sind nicht wenige Menschen, die schon an Gott verzweifelt sind. Ja, unser Glauben an Gott kann ordentlich ins Wanken geraten. Das Vertrauen in Gott schwindet sukzessiv. Die Perspektivlosigkeit kann Menschen wie eine unheilbare Krankheit befallen. Immer wieder bin ich solchen begegnet. Immer wieder war ich selber in solchen Begegnungen in Sprachlosigkeit und Ohnmacht verfangen. Ja, es gibt es: die Ohnmacht und die Hoffnungslosigkeit. Nur die unmittelbar betroffenen sind berechtigt zu sagen, wie es ihnen tatsächlich geht! Von solcher existenziellen Erfahrung erzählte uns unsere erste Lesung aus dem 16. Kapitel des Buches Exodus. Die Befreiung aus der Knechtschaft führte in eine neue Situation der Hoffnungslosigkeit. Der Weg in das verheißene Land neuen Lebens in der Selbstbestimmung schien zu einer Fata Morgana geworden zu sein. Das Erhoffte verblaste. Verzweifelt zusammen mit dem Volk, das er in die Freiheit führen sollte, wandte sich Moses an Gott. Gott schenkte ein äußeres Zeichen neuer Hoffnung. „Durch die unerwartete Gabe macht Gott ihnen klar, dass er präsent ist, gerade in Situationen, die hoffnungslos erscheinen. Das sollte ihnen Mut und Kraft für alles geben, das noch auf sie zukommen wird“ (TD August 2018). Durch das Eingreifen Gottes fand das Volk Israel erneut zu seiner Identität. Christliche Identität kennen und leben: Wie beim Volk Israel geht es auch in den christlichen Gemeinden um die wahre christliche Identität. Darum ging es Paulus in seinem Brief an die Ephesergemeinde. Offensichtlich kam es zu einem Synkretismus, einer Identitätsvermischung. Er schreibt: „Lebt nicht mehr wie die Heiden in ihrem nichtigen Denken!“ „In der Gemeinde, an die sich der Epheserbrief richtet, gibt es aus Sicht des Paulus offenbar ein Identitäts-Problem. In den Gemeinden der dritten christlichen Generation ist das keine Seltenheit. Die Christinnen und Christen von Ephesus sollen wissen, wer sie sind – in Christus. Ähnliches Identitäts-Problem gibt es auch heute unter den Christinnen und Christen. In einer pluralistischen Gesellschaft ist das kein Wunder, aber die echte Herausforderung. In einem Dschungel von Sinnangeboten haben wir immer neu die Frage nach dem wirklich Christlichen zu stellen. Die Sehnsucht hinter dem Hunger nach dem Brot: Im christlichen Glauben kann es zu einer Identitätsverwechslung kommen; da bleiben dann Menschen an der Oberfläche und können oder wollen nicht weiter dringen. „Im Johannesevangelium gibt es häufig Situationen, in denen Jesus und seine jüdischen Landsleute wortreich aneinander vorbeireden.“ Denken wir etwa an die Szene am Jakobsbrunnen bei der Begegnung zwischen Jesus und der Samariterin. Ähnlich verhält es sich auch mit der Brot-Rede. Jesus will, dass die Menschen, die ihm nachfolgen, das Motiv ihres Glaubens überprüfen und nimmt dabei kein Blatt vor dem Mund: „Ihr sucht mich nicht, weil ihr Zeichen gesehen habt, sondern weil ihr von den Broten gegessen habt und satt geworden seid.“ Sie sollen nicht beim vergänglichen Brot bleiben. Hinter dem Brot sollen sie den Geber erkennen und zu ihm finden. Möge uns jede Eucharistiefeier helfen, Jesus immer tiefer zu erkennen und zu lieben. Amen. |
(red) |
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