Fatima 11. Monatswallfahrt 2019.04.13 |
FATIMA: 11. MONATSWALLFAHRT. 2019-04-13 LEITGEDANKE: „Maria, Mutter der Versöhnung“ Der Hunger der Welt nach Versöhnung: Die größte Schwierigkeit unserer gegenwärtigen Weltgesellschaft scheint mir der akute Mangel an Versöhnung zu sein. Es gab und gibt so viele Kränkungen, die wie ein Vulkan unter dem Existenzboden unseres Zusammenlebens brodeln. In vielen Regionen sind bereits solche Vulkane ausgebrochen und haben Städte und Dörfer in Schutt und Asche gelegt. Ich bedanke mich darum bei unserem Vorbereitungsteam für die wunderbare Entscheidung, das große Thema der Versöhnung in den Mittelpunkt unserer 11. Monatswallfahrt zu stellen. Einmal mehr haben sie unter Beweis gestellt, dass wir im Glauben die notwendige spirituelle Quelle für die nachhaltige Lösung vieler Probleme, mit denen sich unsere Weltgesellschaft herumschlagen. Wie schaut die Versöhnung unter den Menschen aus? : Üblicherweise denken wir beim Wort Versöhnung an vollzogenen Verletzungen und anhaltenden Wunden. Das stimmt. Vielleicht gibt es auch die Gruben der Unterlassung, der Verachtung oder Missachtung. Vielleicht gibt es auch Verletzungen durch Gleichgültigkeit, wenn uns die Not anderer Menschen uns nicht mehr berühren. Dann bedeutet dies, dass wir uns mit dem Leben versöhnen, ja, mit unserer Lebenseinstellung. Versöhnung heißt in beiden Aspekten Zusammenkommen, einander gegenseitig in Liebe annehmen, füreinander sorgen und füreinander da zu sein. Versöhnung heißt nach beiden Richtungen Mensch zu sein für den Menschen; Segen zu sein, wie dies Gott zu Abraham sagte: Segen sollst DU sein. Wir erkennen also, dass Versöhnung die Seele einer Gesellschaft ist. Es geht auch um die Versöhnung zwischen den Generationen, beispielsweise hinsichtlich der Altersversorgung. Werden wir jedoch nicht überfordert bei den Schritten zur Versöhnung? Auf den Gekreuzigten schauen: Schon heute nehmen wir die Gedächtnisfeier vom Karfreitag vorweg, die Kreuzigung des Menschenfreundes und Gottessohnes, Jesus. Wir brauchen unbedingt eine Kraftquelle, damit die Schritte zur Versöhnung uns nicht überfordern. Unter dem Kreuz und gerade durch das Kreuz findet Versöhnung statt, die von Gott ausgeht und alle Menschen guten Willens umfassen und erfassen soll. Durch die Liebe und die freiwillige Hingabe Jesu wird uns die Versöhnung mit Gott geschenkt. Dieses Geschenk ist Kraftquelle für uns. Denken wir immer daran, dass Versöhnung von Gott ausgeht und uns mit seiner versöhnenden Liebe entgegenkommt. Gott hat durch seine versöhnende Liebe einen Neubeginn der Beziehung zu ihm und unter uns Menschen gesetzt. Wie schön und heilsam, wenn wir uns der Liebe Gottes öffnen; wenn wir trotz aller Fehler uns von Gott geliebt fühlen; wenn wir bewusst seine Liebe annehmen! Denken wir immer nach über das Gleichnis vom barmherzigen Vater. Jesus hat ein für alle Mal unterstrichen, dass Gott ein verzeihender und barmherziger ist. Warum ist Maria ein Urbild der Versöhnung? : Gerade in der Situation der Hoffnungslosigkeit, der Ohnmacht und der Endgültigkeit schafft Jesus den Raum für Neues. Er sieht in seiner leidenden Mutter die Quelle der universalen Versöhnung für alle Menschen. Er vertraut den Jünger, den er besonders liebte, in der Stellvertretung für alle Jüngerinnen und Jünger, seiner Mutter an. Der Fremde, der Apostel erhält eine neue Mutter. So stiftet Jesus im Angesicht seines Todes eine neue Beziehung, in der die Wunden der Enttäuschung geheilt werden. Nun setzt Maria fort, was Gott ursprünglich mit ihr begonnen hat: Durch ihr Jawort begann die göttliche Initiative der versöhnenden Liebe für die Menschheit. Es liegt Maria am Herzen, dass alle Menschen zu Gott finden. Vielleicht ist es glaubwürdige Theologie der Marienerscheinungen. Gehen wir also mit Maria in die Karwoche hinein. |
(red) |
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