Zweiter Sonntag der Osterzeit 2019 |
ZWEITER SONNTAG DER OSTERZEIT (C): 2019-04-28 Sonntag der Barmherzigkeit – Weißensonntag. KERNBOTSCHAFT: Jesus Christus ist die von Gott gewollte Anziehungskraft in dieser Welt für Lebensglück und Sinnerfüllung. Jesu Bekundung seiner Sendung zündet sich nach seiner Auferstehung im Leben vieler Menschen: „Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben“ (Joh 10,10). Berührt, fasziniert und ergriffen bin ich vom Leben der Apostel und ihres sozialen Umfeldes nach der Auferstehung Jesu. Ich staune über die Dynamik des Anfangs! Der ängstliche Petrus übernimmt eine unglaubliche Führungsrolle und erwacht zu einer verblüffenden Dreistigkeit. Mitten in allen möglichen Widerwärtigkeiten und Feindseligkeiten entfaltet sich in ihrer Verkündigung eine unwahrscheinliche Anziehungskraft. „Immer mehr wurden im Glauben zum Herrn geführt, Scharen von Männern und Frauen. Selbst die Kranken trug man auf die Straßen hinaus und legte sie auf Betten und Liegen, damit, wenn Petrus vorüberkam, wenigstens sein Schatten auf einen von ihnen fiel. Auch aus den Städten ringsum Jerusalem strömten die Leute zusammen und brachten Kranke und von unreinen Geistern Geplagte mit. Und alle wurden geheilt“ (Apg 5,14-16). Davon können wir wohl heute in der Kirche träumen! Woran lag die Faszination damals? Ich glaube, es war das Berührt-sein, die Echtheit und das Sich-zurück-Nehmen, damit der Auferstandene in seiner Wirkmacht aufleuchten konnte. Worin liegt aber heute die Ermüdungserscheinung in der katholischen Kirche? Die Auferstehung Jesu ist das Lebensbuch, das wir täglich neu aufzuschlagen haben: Für die Apostel und die ersten Christinnen und Christen war die Auferstehung Jesu ein umwerfendes Ereignis der Hoffnung. Sie spürten, dass sein ganzes Leben mit ihrem eigenen Leben etwas zu tun hatte. Sie spürten, dass Gott ganz im Spiel war und sie gemeint waren. Sie sahen in der Auferstehung das Lebensbuch schlechthin, dass sie täglich neu aufzuschlagen hatten. Die Erfahrung ihrer Lebenswirklichkeit spielgelt sich im Buch der Offenbarung: „Als ich ihn sah, fiel ich wie tot vor seinen Füßen nieder. Er aber legte seine rechte Hand auf mich und sagte: Fürchte dich nicht! Ich bin der Erste und der Letzte und der Lebendige. Ich war tot, doch siehe, ich lebe in alle Ewigkeit und ich habe die Schlüssel zum Tod und zur Unterwelt“ (Offb. 1,17-18). Der Auferstandene ist die Garantie dafür, dass mein Leben gut gelingt, denn in seiner Nähe kann ich nicht mehr von Angst besessen sein. Wir hörten im Evangelium diesen Mut Macher: „Da kam Jesus bei verschlossenen Türen, trat in ihre Mitte und sagte: Friede sei mit euch“ (Joh 20,26b). Jesus kann zu dir kommen, egal, wie schmal der Spalt in deinem Leben ist. Christlicher Glaube ist Freude in der Begegnung mit Jesus: Es ist eine Glücksfülle, wenn mitten im Lebenszweifel uns die Erfahrung der Begegnung mit Jesus geschenkt wird. „Als die Jünger aus Furcht vor den Juden bei verschlossenen Türen beisammen waren, kam Jesus, trat in ihre Mitte und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch! Nach diesen Worten zeigte er ihnen seine Hände und Seine Seite. Da freuten sich die Jünger, als sie den Herrn sahen“ (Joh 20,19b-20). Und wir? Wie groß ist unsere Freude über die Begegnung mit Jesus? |
(red) |
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