DARSTELLUNG DES HERRN. 2020-02-02 |
FEST DER DARSTELLUNG DES HERRN. 2020-02-02 KERNBOTSCHAFT: In einer zunehmend irdisch orientierten (säkularisierten) westlichen Welt bleibt das Überleben des Christentums eine Herausforderung eines persönlichen Zeugnisses.
Heute christlich glauben in einer langen Geschichte der Säkularisierung: Bei der Lektüre des heutigen Evangeliums viel mir der Name Betrand Russell ein. Er wurde 1872 geboren und starb 1970. Er war ein britischer Philosoph, Mathematiker und Logiker. Seine Ansichten über Religion hat er in dem langen Essay Warum ich kein Christ bin(1927; erw. 1957) zusammengefasst. Er hielt Religion im Allgemeinen, insbesondere aber das Christentum, für ein Übel, eine „Krankheit, die aus Angst entstanden ist. Dieser Mann, der sich leidenschaftlich für den Weltfrieden engagierte und mit dem Nobelpreis für den Frieden belohnt wurde, prägte sehr stark die Geschichte des Atheismus und der Säkularisierung in Europa mit. Die Früchte von diesem großen Baum sind heute nicht zu verkennen! Was hat dieser Mann aber mit der Botschaft dieses Sonntags zum Fest der Darstellung des Herrn zu tun? Ich stelle dieser Geschichtsprägung eine Prägung der Erfüllung gegenüber: Es gibt im heutigen Europa vielen Millionen von Menschen, die sich den Buchtitel des britischen Philosophen „Warum ich kein Christ bin“ zu Eigen gemacht haben. Was sollte unsere Antwort darauf sein? Was ist deine Antwort darauf? Unser Leben, dein Leben sollte das neue Buch mit dem Titel „Warum ich gern ein Christ*in bin“ heißen. Was sollte denn drinnen stehen? Ein persönliches Zeugnis, ein persönliches Glaubensbekenntnis auf der Grundlage deiner persönlichen Lebenserfahrungen mit Gott, vor allem mit Jesus, dem Mensch gewordenen Gott. Gerade in einer Gesellschaft mit einem krankmachenden Leistungsfanatismus und einer Selbstbedienungsanleitung geht es um die Freude am Sein, um die Freude am geschenkten Mensch-Sein. In diesem neuen Buch, das du selber bist, geht es um die Erfüllung, die uns im Angesicht der Gegenwart des Herrn zuteilwird. Gerade diese Frage der Erfüllung scheint mir die wichtigste Frage unserer Zeit zu sein. Haben wir denn wirklich eine große Erfüllung bei all den Dingen, die wir leisten und meinen, dass sie für unser Leben so ausschlaggebend sind? In unserem heutigen Evangelium geht es jedoch um die Erfahrung dieser Erfüllung in der Gegenwart des Herrn. Das bezeugen uns die zwei alten Menschen Simeon und Hanna. Es ist allerdings nicht zwingend notwendig, dass wir so alt wie sie werden, um die erfüllende Erfahrung mit Jesus zu machen. Christ-Sein heißt, sich mit dem Herrn innig verbunden zu wissen und diese Verbundenheit mit anderen zu leben. Es heißt, in seiner Gegenwart das Leben zu gestalten. Es heißt, wie wir von der Prophetin Hanna gehört haben, sie „pries Gott und sprach über das Kind zu allen, die auf die Erlösung Jerusalems warteten“, dass wir mit Freude den Menschen von unseren persönlichen Erfahrungen mit Jesus erzählen; dass wir frohgemut überall erzählen, „Warum wir gern Christen und Christinnen sind“. |
(red) |
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