HOCHFEST DER GOTTESMUTTER. 2020-01-01 |
NEUJAHR. HOCHFEST DER GOTTESMUTTER MARIA. 2020-01-01 KERNBOTSCHAFT: Gott ist nicht nur die Brücke, die uns in das neue Jahr überführt. Er ist zugleich der Weg, der uns nach der Überquerung dieser Brücke weiterführt. „Von guten Mächten treu und still umgeben“ (GL 897): Erstaunlich, wie weitverbreitet dieses geistliche Gedicht des evangelischen Theologen und NS-Widerstandskämpfers Dietrich Bonhoeffer ist. Verfasst im Dezember 1944 in der Gestapo-Haft, ist es Bonhoeffers letzter erhaltener theologischer Text vor seiner Hinrichtung am 9. April 1945. Heute ist es ein viel gesungenes geistliches Lied. Es berührt mich immer wieder vom Neuen, welche Zuversicht in diesem Lied steckt, auch 75 Jahre nach seiner Hinrichtung. Zweifelsohne ist das, wovon er in jener unentrinnbaren Situation erfüllt war, unvergleichlich größer als die unmittelbare Bedrohung seiner Liquidierung. Seine Unerschütterlichkeit berührt einfach und übersteigt alle menschlichen Vorstellungen. Sein aus seiner inneren Haltung entsprungenes Lied regt zum Nachdenken an. Großartige Friedensgesinnung und Menschlichkeit zum Jahreswechsel: Der Jahreswechsel und der Neujahrsbeginn sind Zeiten des Glücks und der Erfüllung. Was für Bilder und Worte der Glückwünsche kreuzen sich da über die sozialen Medien! Auch wenn manche Bilder nach meinem Empfinden zu kitschig sind, laufen diese vielen Bilder und Worte auf ein gemeinsames Ziel: Sie überbringen das Wohlwollen der Mitmenschen; sie übermitteln den Mitmenschen das Wohlergehen in einem unsicheren neuen Jahr. Ich finde, wir dürfen die große Bedeutung solcher Bilder- und Wortwünsche nicht geringschätzen. In ihnen steckt eine Friedensgesinnung, die darauf harrt, dass sie die gesamte Menschheitsfamilie erfasst. Ja, der Weltfrieden beginnt im Kleinen! Ja, immer beginnt der Friede oder der Krieg – im Kleinen wie auch im Großen – mit den Worten, die wir sprechen. Der Friede fängt an mit unserer Art der Kommunikation! Mit der Gottesmutter Maria auf dem Weg zum Frieden: Als ich heute Nachmittags meinen Computer eingeschaltet habe, um meine Predigtgedanken niederzuschreiben, sprang auf dem Bildschirm ein wunderschönes Bild einer Brücke in die Augen, die eine tiefe Kluft verbindet, in der ein großer Fluss fließt. An beiden Enden sind zwei wuchtige Säulen, die diese Brücke tragen. An dieser Brücke soll das Bungeejumping seinen Lauf genommen haben. Dieses schöne Bild wurde gleich für mich zum Sinnbild für dieses neue Jahr, an dessen Anfang wir stehen. Was sind und möchten die Säulen sein, die dich tragen in diesem Jahr? Auf welcher Brücke möchtest du in deinem Leben gehen? Über welchen Fluss oder über welche Grube soll dich welche Brücke tragen? Bei diesen und ähnlichen Fragen ist es gut, auf Maria zu schauen. Zuerst ist sie uns eine Lehrmeisterin der Nachdenklichkeit und ohne gewollte Nachdenklichkeit verwirken wir unser Leben und verbauen unsere Beziehungen. Maria ist aber auch geradezu die Frau, „in der Gott durch ihre Erwählung und vor allem in der Geburt ihres Sohnes einen neuen Anfang setzt“. Gott vermag es, wie mit Maria, mit uns, in uns und durch uns einen neuen Anfang zu setzen. Das tut er, indem wir sein Wort aufnehmen, indem wir Gott beim Wort nehmen. |
(red) |
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