Vierter Sonntag der Osterzeit 2019 |
VIERTER SONNTAG DER OSTERZEIT (C): 2019-05-11 KERNBOTSCHAFT: Heute noch hat das Wort Gottes die Kraft, Menschen und Städte für die Sinnfindung ihres Lebens zu verwandeln. Die Kirche braucht den Enthusiasmus und den Freimut der Apostel: Es lag den beiden Aposteln Paulus und Barnabas sehr am Herzen, die Menschen dort aufzusuchen, wo sie gerade waren. Es wird berichtet, dass sie am Sabbat in die Synagoge gingen und sich einfach zu den Menschen hinsetzten. Es folgte etwas Ergreifendes, was jedoch leider von der Liturgiekommission völlig ausgeklammert wird. Im folgenden Vers 15 heißt es, „Nach der Lesung aus dem Gesetz und den Propheten schickten die Synagogenvorsteher zu ihnen und ließen ihnen sagen: Brüder, wenn ihr ein Wort des Zuspruchs für das Volk habt, so redet!“ Eigenartig finde ich es schon, dass ausgerechnet, die Synagogenvorsteher wollten, dass sie Worte des Zuspruchs für das Volk sprechen, da sie doch die Verantwortung für die Auslegung des Gesetzes innehatten. Nun, was bedeutete das? Was sagt uns diese Einladung? Ich glaube, dass sie erkannt hatten, dass die Apostel eine befreiende Botschaft zu verkündigen hatten; sie erlebten, dass ihre Worte die Menschen berührten. Ihre Worte berührten die Menschen, weil sie durch die Worte von Paulus und Barnabas in Berührung mit einer Wirklichkeit gekommen waren, die sie unbedingt anging, mit einer Wirklichkeit, die sie umfing. Was danach geschah, wäre auch noch in unseren Tagen möglich: „Am folgenden Sabbat versammelte sich fast die ganze Stadt, um das Wort des Herrn zu hören.“ Es kam allerdings zu einer negativen Kehrwende: die Menschen, die sie ursprünglich einluden, waren plötzlich voller Eifersucht, sie fürchteten sich augenscheinlich um ihre Machteinfluss. Was hatten aber Paulus und Barnabas gemacht? Sie zeigten den eifersüchtigen Synagogenvorstehern, dass es nicht um sie selbst ging, sondern um etwas Größeres, in dessen Dienst sie standen. Ohne Zögern machten sie es, wie Jesus zu seiner Lebenszeit empfohlen hatte: „Paulus und Barnabas aber erklärten freimütig: Euch musste das Wort Gottes zuerst verkündet werden. Da ihr es aber zurückstoßt und euch des ewigen Lebens unwürdig zeigt, wenden wir uns jetzt an die Heiden.“ Wer auf die Stimme des Auferstandenen durch das Wort der Verkündigung hört, der findet das wahre Leben: Es wäre vielleicht gar nicht schlecht, wenn die Verkünder und Verkünderinnen des Wortes es Paulus und Barnabas gleich machen würden: bei verschlossenen Herzen einfach weiter zu ziehen. Die wunderbare Botschaft ist jedoch diese: Wer auf die Stimme des Auferstandenen hört, dem ist das ewige Leben sicher. Die Worte des Herrn sind wahr: „Meine Schafe hören auf meine Stimme; ich kenne sie, und sie folgen mir. Ich gebe ihnen ewiges Leben.“ |
(red) |
Zurück
|