PREDIGT FÜNFTER FASTENSONNTAG (A): 2020-03.27 |
FÜNFTER FASTENSONNTAG (A): 2020-03-27 KERNBOTSCHAFT: Für Christen*innen geht es allemal darum, dass wir bei allem, was wir tun, unseren Blick auf Jesus richten, der uns über die Grenzen dieser Weltwirklichkeit hinaus nahe ist. Die größte Motivation im menschlichen Leben ist die Sinnfrage: Diese Krisenzeit bestätigt einmal mehr den weltberühmten Wiener Psychiater und Begründer der Logotherapie und Existenzanalyse, Viktor Emil Frankl. Die Arbeitsfähigkeit eines jeden Menschen bleibt eine wünschenswerte Realität. Im Augenblick steht sie jedoch überhaupt nicht im Zentrum individueller und kollektiver Aufmerksamkeit! Die erotische Anziehungskraft gehört auch weiterhin unbedingt zu unserem Menschensein. Nichtsdestotrotz, ist sie nicht der Zentralfokus der Menschheitsfamilie. Ansehen und Macht können auch von unserem Zusammenleben nicht wegrationalisiert werden. Diese Pandemie, mit der wir konfrontiert sind, macht allerdings überdeutlich, dass sie reine Lappalien sind. Die ganze Welt beschäftigen zwei grundsätzliche Fragen: (1) Warum diese COVID-19? (2) Wozu dieser Todesengel? Mit der ersten Frage müssen sich Naturwissenschaftler*innen und Gesundheitsexperten*innen ernsthaft weiter beschäftigen. Die zweite Frage ist aber an uns alle gerichtet: Wozu dieser Todesengel? Hier müssen wir allerdings gut aufpassen, dass wir nicht zu religiösen Eiferern*innen werden! Als Christinnen und Christen sollten wir uns schon etwas vor Moralisierungen und Belehrungen hüten! Gerade bei der gegenwärtigen leider anhaltenden Pandemie ist die Gefahr nicht gering, dass wir Gott missbrauchen, dass wir Gott instrumentalisieren. Ich weiß, dass der Heilige Geist weht wohin und wie er will. Auch ich bin mir dessen vollbewusst, dass ich die (christliche) Wahrheit nicht gepachtet habe. Das ginge auch gar nicht! Hier ist dessen ungeachtet, die Wahrheit, die mir tief in der Seele guttut und mir Kraft gibt: Es ist das Bild eins Gottes, der nicht apathisch ist, gefühllos, sondern mit den Menschen Mitgefühl hat und zeigt; der mitleidet. ER kann geradezu mitfühlen und mitleiden, weil ER bei und unter den Menschen ist. Wenn DU es so haben willst, das ist das Wozu, die Sinnfrage dieser Pandemie. Jede Krise ist notwendigerweise eine Sinnkrise und in jeder Sinnkrise steckt eine unbeantwortete Sinnfrage. Für uns als Christinnen und Christen ist diese Sinnfrage unzertrennlich mit der Frage nach Jesus verbunden. Wer ist JESUS für DICH? Auf das Vertrauen in Gottes Sohn kommt es allemal an, im Leben und im Tod: Überlegen wir uns doch einmal: Hinter jedem Faktum unseres Alltagslebens und unserer Weltwirklichkeit gibt es immer eine Perspektive, die uns nicht immer bewusst und zugänglich ist, aber die wir entdecken könnten. Es ist dies die Perspektive Gottes. Wer aber diese Perspektive Gottes entdeckt und sich mit ihr vertraut macht, kann zwar verzweifelt sein, spricht jedoch nicht mehr in Konjunktiv „Wärest du hier gewesen“. Jesus IST mit uns auf dem Weg unseres Lebens – mit allen seinen Wendungen und Windungen, im Leben und im Tod. Wie sehr brauchen wir doch diesen Glauben, dieses Grundvertrauen gerade in dieser Zeit, in der wir uns befinden! Ich finde, dass wir erbärmlich wären, wenn sich unsere Verbundenheit mit Jesus allein auf diese vergängliche Weltzeit beschränken würde. Damals wie heute gelten diese trostreichen Worte Jesu: „Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt; und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird in Ewigkeit nicht sterben.“ Jesus hat aber auch gleich eine Frage an mich und an dich: „Glaubst du das?“ Jesu Worte sind Wahrheit und Leben. Gerade jetzt, in dieser Situation weltweiter Ratlosigkeit. |
(red) |
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