ZWEITER FASTENSONNTAG (A): 2020-03-08

ZWEITER SONNTAG IN DER ÖSTERLICHEN BUSSZEIT (A): 2020-03-08

VORSTELLUNG DER FIRMLINGE: „KOMMT, FOLGT MIR NACH!“

KERNBOTSCHAFT: Ich mache das Grundthema der Vorstellung der Firmlinge zum zentralen Inhalt meiner Einladung zum konsequenten christlichen Glauben als konkreter Nachfolge.

Gott schreibt die Geschichte der Menschheit immer neu: In der Lesung aus dem Ersten Buch Mose hörten wir von Abram. Gott setzt einen neuen Anfang mit ihm. Er ruft ihn, seine Heimat zu verlassen. Es heißt, seine Selbstsicherheit zu verlassen. Abraham ist zum Gottes Entwurf geworden. Er wird künftighin auf Gottes Weg gehen. Auf diesem Weg hat Abraham einen einzigen und einzigartigen Auftrag: „Ein Segen sollst du sein.“ Jesus wird später beanspruchen, dass er dieser Weg Gottes sei. In ihm ist Gott sichtbar und hörbar geworden – für uns und zu unserem Heil, zu unserem Ganz-sein. Wir, die wir auf den Namen Jesu getauft worden sind, haben diesen Auftrag, wie Gott ihn Abraham gegeben hat, erhalten. Gott will für alle Menschen erfahrbar und sichtbar werden durch uns und durch alle Menschen, die sich Christen und Christinnen nennen. Können wir es schaffen, Gott sichtbar und erfahrbar zu machen?

Wir können und dürfen uns auf Gottes Gnade, auf sein Wohlwollen verlassen: Ich habe ein großes Vorbild im Apostel Paulus. Er ist für mich zugleich ein großer Trost und eine unbändige Hoffnung. Der Saulus, der zum Paulus geworden ist, dieser Paulus, der sich als eine „Missgeburt“ bezeichnet. Hört genau, wie sich Paulus versteht und wie groß sein Vertrauen auf Gott ist: „Als letztem von allen erschien er auch mir, dem Unerwarteten, der >>Missgeburt<<. Denn ich bin der geringste von den Aposteln; ich bin nicht wert, Apostel genannt zu werden, weil ich die Kirche Gottes verfolgt habe. Doch durch Gottes Gnade (Wohlwollen) bin ich, was ich bin, und sein gnädiges Handeln an mir ist nicht ohne Wirkung geblieben“ (1Kor 15,8-10a).

„Kommt, folgt mir nach!“: Liebe Firmlinge! Niemand kann Jesus wirklich nachfolgen, wenn er oder sie sich nicht von Jesus stark angezogen fühlt. Gerade diese Anziehungskraft spürten die drei Apostel Petrus, Jakobus und Johannes auf dem Berg der Verklärung. Wer von der Gegenwart Jesu, wer von seiner Liebe überwältigt wird, kann gar nicht mehr anders, als bei ihm zu bleiben, mit ihm auf dem Weg zu sein. Deshalb sagt der Apostel Paulus: „Die Liebe Christi drängt uns!“ (2Kor 5,14). Kann seine Liebe uns heute noch >>drängen<<? Jawohl! Ganz besonders in der Feier der Eucharistie – in der Messfeier. Vielleicht sagt ihr, so wie manche anderen, das ihr die Eucharistiefeier nicht >>versteht<<. Da hättet ihr aber Recht! Kein Mensch >>versteht<< die Messfeier! „Das Schöne kann nicht verstanden werden. Es wird geliebt.“ Wer Jesus also nachfolgt, muss darum vorrangig seine beglückende Nähe suchen, muss lernen, bei und mit ihm zu sein. Die Nachfolge Jesu ist nicht primär ein Aktivismus! Christliche Aktivistinnen und Aktivisten waren und sind gerade die Menschen, die seine Nähe stark erlebt haben. Darum gefällt mir diese Worte des Apostels Paulus, die euch abschließend ans Herz lege: „Weil wir eine Hoffnung haben, treten wir mit großem Freimut auf“ (2Kor 3,12a). Ich freue mich, dass ihr in der Firmungsvorbereitung Jesus näher kennenlernt, um mit ihm viel besser auf dem Weg zu sein.

(red)


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