ASCHERMITTWOCH 2020 |
ASCHERMITTWOCH 2020-02-26 KERNBOTSCHAFT:Die Fastenzeit hilft uns, Gott näher zu sein, damit unsere zwischenmenschlichen Beziehungen besser gelingen können. Unterwegs zur Freiheit: Das größte Geschenk des Schöpfers an uns Menschen ist die Freiheit. Dieselbe Freiheit ist zugleich das gefährlichste Geschenk Gottes an die Menschen. Freiheit kann auch zu Beliebigkeit und Selbstverlust führen. Sie ist darum immer neu erringen. Wir können Ja oder Nein zum Schöpfer sagen. Der Preis einer falschverstandenen Freiheit ist allerdings sehr groß. Diese bittere Erfahrung hat das Volk Israel machen müssen. Die neu erhaltene Freiheit musste sich erst bewähren. Die biblische Geschichte über die Freiheit des Volkes Israel ist modellhaft für unsere eigene Freiheit. Die 40 Tage der heute beginnenden Fastenzeit erinnern uns nicht nur an die Wanderung des Volkes Israel durch die Wüste in das Gelobte Land, sondern bezeichnen zugleich unser Heranreifen in die persönliche Beziehung zu Gott hinein. Das ist aber geradezu das, was Glauben heißt. In der Fastenzeit soll unsere Beziehung zu Gott, zu uns selbst und zu unseren Mitmenschen gereinigt werden. Ja, auch unsere Lebensbeziehungen brauchen ihre Qualitätssicherungen. Im Glauben werden wir unter allen Bedingungen vom Leben getragen: Im Buch des Propheten Jesaja (7,9) steht dieser wunderbare kurze Satz: „Glaubt ihr nicht, so bleibt ihr nicht.“ Hier wird auf die Wurzel des Glaubens und somit des Lebens in der Bibel angespielt: >>Aman<< [fest, sicher, zuverlässig sein]. Von diesem Wurzelwort haben wir unser >>Amen<<, das wir beim Gebet sprechen. Es kann bedeuten: „das Versprechen, zu einer Sache oder Person in Tat und Wahrheit zu stehen, die Treue Gottes nachzuahmen, auf Gott zu vertrauen und Gottes Boten und Zeugen*innen zu glauben, sich in Gott fest zu machen und Gottes Liebe zu trauen“. Hierin liegt die Zielsetzung der Fastenzeit: wir sollen uns nach unseren Möglichkeiten in Gott festmachen. Dazu geben uns am Aschermittwoch die Schriftlesungen wichtige Grundorientierungen. Wir sollen uns freimütig überall für Gerechtigkeit einsetzen, wo wir sie mittelbar oder unmittelbar erleben. Wir sollen unseren Mitmenschen in Notsituationen das Leben erleichtern. Wir sollen nicht um uns selbst kreisen, sondern die Augen öffnen, um zu sehen, wo wir gebrauchen werden. Vor allem sollen wir die Nähe zu Gott in der Übung unterschiedlichster Spiritualitätsformen bewusst suchen und pflegen. Bei alledem ist es Gott nicht wohlgefällig, wenn wir tierisch ernst sind. Unser Tun des Guten und des Gerechten muss für uns eine Erfüllung sein oder es wir wären auf dem falschen Weg zu Gott. Weil es nicht immer leicht ist, heißt nicht, dass wir es unterlassen müssen! Möge darum der Weg, den du in dieser Fastenzeit einschlagen möchtest, dich viel näher zu Gott und zu den Mitmenschen führen, aber auch deine Augen öffnen für die Menschen in besonders schwierigen Lebenssituationen. |
(red) |
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