VIERTER SONNTAG DER OSTERZEIT (A): 03.05.2020

VIERTER SONNTAG DER OSTERZEIT – JUBILATE (A): 2020-05-03

KERNBOTSCHAFT: Auf Gottes Wort und Verheißung ist Verlass. Seine Gegenwart ermöglicht uns das Leben, und zwar in seiner Fülle.

Grundorientierung in Zeiten der Verwirrung: Was kann meinen Glauben fördern und festigen? Das ist die Frage, die mich immer wieder beschäftigt und ganz besonders beim Nachdenken über alle drei Schriftlesungen. In Zeiten von Fake News- leider selbst mitten in dieser weltweiten Krise des Coronavirus (!) – gewinnt die Frage an Brisanz: Welche von uns gehörten Worte sind verlässlich? Welche Worte können meinem Leben gute Orientierung geben? Auf welchen Worten kann und darf ich mein Leben bauen? Ich habe sie in allen drei Bibellesungen gefunden. Es heißt aus der Apostelgeschichte: „Kehrt um und jeder von euch lasse sich auf den Namen Jesu Christi taufen zur Vergebung eurer Sünden; dann werdet ihr die Gabe des Heiligen Geistes empfangen. Denn euch und euren Kindern gilt die Verheißung und all denn in der Ferne, die der Herr, unser Gott, herbeirufen wird.“ Aus der zweiten Lesung aus dem Ersten Petrusbrief gibt es wieder folgende Worte: „Als er geschmäht wurde, schmähte er nicht; als er litt, drohte er nicht, sondern überließ seine Sache dem gerechten Richter. […] Durch seine Wunden seid ihr geheilt.“ Schließlich als Höhepunkt aus dem Evangelium: „Wenn er alle seine Schafe hinausgetrieben hat, geht er ihnen voraus und die Schafe folgen ihm; denn sie kennen seine Stimme. […] Ich bin die Tür zu den Schafen. […] Wer durch mich hineingeht, wird gerettet werden; er wird ein- und ausgehen und Weide finden. […] ich bin gekommen, damit sie das leben haben und es in Fülle haben.“ Was ergibt sich nun aus dieser Zusammenführung aller drei Schriftlesungen für unseren Glauben und für unser Leben? Es macht einen gewaltigen Unterschied, welchen Raum Gott in meinem Leben, in Deinem Leben hat.

Unsere Bindung an Gott ist der Raum unserer wahren Freiheit und Lebensentfaltung: Die Weide und das Weite sind in der Bibel zwei besondere Begriffe für Freiheit, Licht und Fülle. Der allerbeste Weg dieser Selbstbindung an Gott ist für uns Christen*innen Jesus, der Christus Gottes. Sein Herz schlägt unentwegt für uns. Gerade dieser Herzschlag Jesu ist die unsichtbare Kraftquelle für unsere Lebenskraft in allen Lebenssituationen; die Freude in Augenblicken der Freudlosigkeit, die unerwartete Leichtigkeit in der Schwere des Alltags. Unglaublich ist diese Beschreibung, dieses schöne Bild: Jesus Christus als Hirten und Hüter meiner Seele zu betrachten. In diesem Wort >>Betrachtung<< steckt auch schon die Einladung zu einer spirituellen Übung. Ja, unsere Bindung an Gott gehört geübt – jeden Tag neu! Dabei mögen wir nicht vergessen: ER, der Gekreuzigte und Auferstandene, kennt uns beim Namen, und ER ruft uns auch. Wenn ER uns aber ruft, dann hält ER uns das Leben in Fülle entgegen.

(red)


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