ZWEITER SONNTAG DER OSTERZEIT: 2023-04-16

ZWEITER SONNTAG DER OSTERZEIT: SONNTAG DER GÖTTLICHEN BARMHERZIGKEIT. WEISSER SONNTAG. 2023-04-16

KERNBOTSCHAFT: Im christlichen Glauben geht es stets um den Sieg der göttlichen Barmherzigkeit.

Wir orientieren uns neu in unserem Glauben: Heute wurde und wird der „Weißer Sonntag“ genannt, weil die Menschen, die in der Osternacht getauft wurden ihr weißes Gewand bis zum ersten Sonntag nach Ostern getragen haben. Wenn heute die Erstkommunionkinder weiße Kleider tragen, so ist das ein Zeichen für die neue Würde, die uns allen in der Taufe geschenkt wurde. Gerade diese geschenkte Würde feiern und erfahren wir in der Eucharistie. Am 30. April 2000, bei der Heiligsprechung von Sr. Faustyna Kowalska erklärte Papst Johannes Paul II. während seiner Predigt diesen Sonntag zu einem liturgischen Fest, zum Sonntag der göttlichen Barmherzigkeit, für die weltkatholische Kirche. Der Papst wollte die Worte Jesu an Sr. Faustyna in die Realität umsetzen, die sie selber festgehalten hat: „Meine Tochter, verkünde der ganzen Welt meine Barmherzigkeit! Ich wünsche, dass das Fest meiner Barmherzigkeit eine Zuflucht werde für alle Seelen, insbesondere für die armen Sünder. An diesem Tag werden die tiefsten Tiefen meiner Barmherzigkeit für alle geöffnet werden.“ Wie schön ist es, zu erfahren, dass die Barmherzigkeit Jesu eine Zuflucht werden soll für alle Seelen, insbesondere für die armen Sünder*innen. In der Präfation des Hochfestes vom Heiligsten Herzen Jesu heißt es: „Aus seiner geöffneten Seite strömen Blut und Wasser, aus seinem durchbohrten Herzen entspringen die Sakramente der Kirche. Das Herz des Erlösers steht offen für alle, damit sie freudig schöpfen aus den Quellen des Heiles.“ Die sieben Sakramente der Kirche haben ihren Sitz im Leben im barmherzigen Herzen Jesu Christi. Somit ist die Barmherzigkeit das ultimative Gesetz in der Kirche.

Das Bild der „verschlossenen Türen“ und die göttliche Barmherzigkeit: bei meiner Meditation hat mich dieser eine Satz im Evangelium ganz besonders berührt: „Da kam Jesus bei verschlossenen Türen, trat in ihre Mitte und sagte: Friede sei mit euch!“ Ich verstehe gerade diesen Ein- und Zutritt des auferstandenen Herrn durch „verschlossene Türen“ im Sinnzusammenhang mit der göttlichen Barmherzigkeit. Zuerst sagt er mir, dass die göttliche Barmherzigkeit viel größer und mächtiger ist, als irgendein verschlossenes oder verstocktes Herz. Gerade in diesem Glauben liegt eine enorme Entlastungskraft gegenüber offensichtlich weitverbreiteter Frustration in der Seelsorge. Andererseits, wie wichtig ist es, sich darauf verlassen zu können, dass die Barmherzigkeit des auferstandenen Jesus unermesslich größer ist, als unsere Vorstellungen und Anstrengungen! Die göttliche Barmherzigkeit ist auch dort, wo sich Menschen, die mit der Kirche abgebrochen haben, für Notleidende einsetzen. Ich finde, dass es unbedingt zur Weltoffenheit der Kirche gehört, dem Guten und Schönen, das außerhalb der Kirche geschieht, Raum zu geben bei der Eucharistiefeier, denn sie heißt ja Danksagung. Es gehört also zu unserem Glauben an die Auferstehung Jesu Christi mit dazu, dass wir fest daran glauben, dass die göttliche Barmherzigkeit mitten in unserer Welt am Werk ist.

(red)


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