WALLFAHRTSGOTTESDIENST: 2023-04-13

33. MONATSWALLFAHRTSGOTTESDIENST: 2023-04-13

KERNBOTSCHAFT: Mit Maria Geschwisterlichkeit leben.

Die Kraftquelle gelebter Geschwisterlichkeit: Gott hat der gesamten Menschheit, und ganz besonders uns, die wir gläubig geworden sind, seine eigene Möglichkeiten kundgetan, um allen Menschen guten Willens seine väterlich-mütterliche Liebe zu schenken. Halten wir fest: Die Bibel ist wie eine Schatztruhe gefüllt mit wunderbaren Edelsteinen. Hier ist einer von solchen Edelsteine aus dem 1. Timotheus-Brief: „Gott will, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen“ (1 Tim 2,3-4). Nun sehen wir in Maria eine wunderbare und Mut machende Manifestation solcher Edelsteine. Ihre ganze Haltung und Mission. Von ihr können wir lernen, dass Gott Großes für die Menschheit tun kann, wenn wir von Maria ein Blatt nehmen wollen. Maria war sehr einsichtig und lernte loszulassen. Wir können von ihr die gemeinsame Ausrichtung auf etwas lernen, was viel größer ist als wir selber. Sie hat die sich selbst überschreitende Liebe erkannt und in sich aufgenommen. Es gibt immer einen allgemeinen Gewinn, wo es uns gut gelingt, uns zurückzunehmen. Wo dies gelingt, kommt es zu einer neuen Form der Geschwisterlichkeit, ob nun in der Kirche selber oder in der Gesellschaft. Heute wissen wir jedoch, dass unsere Welt, die nach Frieden hungert, an einem riesigen Mangel an der universalen Geschwisterlichkeit leidet. Sie liegt jedoch in der Heilsabsicht Gottes. Maria ist zu einer biblischen Figur einer Oase des wahren Friedens geworden. Denn der wahre Frieden entsteht in einem offenen Raum zwischenmenschlicher Beziehungen.

Biblische Geschwisterlichkeit wurzelt im Wort Gottes: Unsere zwei Bibelstellen machen anschaulich die großartige Rolle Marias zur Erreichung der von Gott gewollten universalen Geschwisterlichkeit. Schauen wir uns zuerst die „Schocktherapie“ für Maria von ihrem Sohn im Evangelium. Jesus sieht provokant ab von seiner Mutter und zeigt auf alle, die ihm zuhören als seine neue Familie – die Familie Gottes. Ihrerseits Maria auf ihre mütterlichen Ansprüche und befreit sich psychisch-geistig von sich selbst als Mama. Wie schwer muss ihr dieser Schritt gefallen sein! Sie hat aber die von ihrem Sohn Jesus gewollte neue Familie Gottes zur Kenntnis genommen. Sie hat realisiert, dass die Heilsgeschichte, die sich in ihrem Sohn erfüllt, viel größer ist als Familienbindungen. Sie hat es verstanden, dass Jesus alle Menschen zu Gott führen wollte. So ist Maria zu einem unverzichtbaren Pfeiler bei der Ausformung der neuen universalen Geschwisterlichkeit im Sinne Jesu geworden. Indem sie Raum geschaffen hat, ist sie zum Symbol des Zusammenhalts geworden. Ähnlich verhält es sich in der Apostelgeschichte nach der Auferstehung und Himmelfahrt Jesu. Sie hat die traurigen und desillusionierten Apostel mit ihrer mütterlichen Liebe zusammengehalten. Maria gehört unzertrennlich zu allen Bestrebungen der Kirchenerneuerung mit dazu. Ist sie doch ein wunderbares Kirchenmodell, wie uns das zweite Kapitel der Apostelgeschichte schildert. Darum kann ich am Ende meiner Predigt sagen: „Maria mit dem Kinde, uns allen deinen Segen gib!“

(red)


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