FEST DER HEILIGEN FAMILIE (B): 2023-12-31

FEST DER HEILIGEN FAMILIE (B): 2023-12-31

KERNBOTSCHAFT: Eine Familie, deren Mitte Gott ist, hält besonders zusammen und ist ein großer Segen für die Gesellschaft.

Die Auswirkung der Gegenwart Gottes in einer Familie ist Segen und Geborgenheit: „Fürchte dich nicht Abram, ich selbst bin dir ein Schild; dein Lohn wird sehr groß sein.“ Ich lade euch heute, am Fest der heiligen Familie, das Gebet sehr ernst zu nehmen. Denn für die Kirche ist eine christliche Familie gerade der Ort, an dem die Beziehung eines Menschen zu Gott erfahrbar werden soll und kann. Wieso ist es so? Hören wir unsere wunderbare Kirchenpatronin über das Wesen des Gebetes: „Für mich ist Gebet ein Aufschwung des Herzens, ein schlichter Blick zum Himmel, ein Ausruf der Dankbarkeit und Liebe inmitten der Prüfung und inmitten der Freude“ (Theresia vom Kinde Jesu). Ähnlich verstand der heilige Johannes von Damaskus 650-754), wie dies im Katechismus der katholischen Kirche rezipiert wurde: „Das Gebet ist die Erhebung der Seele zu Gott oder eine an Gott gerichtete Bitte um die rechten Güter“. Beten ist darum mit dem Bild eines Landeplatzes zu vergleichen, da Gott immer dabei ist, bei uns anzukommen. Inmitten einer Welt, in der wir im Alltag mit unsäglich vielen Sachen zugemüllt werden und sind, ist das Gebet ein äußerst nötiger Landplatz für Gott in seinem Heiligen Geist, der uns neu schafft und erneuert. Zu beten ist das Zentrum zu finden. Ich habe mal eine wunderbare Definition des Gebetes aufgeschnappt: „Zeit mit und bei Gott zu verschwenden.“ Ich ergänze mit: „Der verschwenderisch ist in seiner Liebe.“ Nimm dir, also die Zeit für das Gebet in der Familie! Es heißt beim Besuch Jesu zu Martha und Maria: „Unum necessarium“ – das Eine, das nottut, welches Maria gewählt hat. Wir brauchen die „innere Burg“, wie die heilige Theresia von Avila sagte. Dabei ist die Stille so wichtig für unser Leben, weil wir in Berührung kommen mit unserem Innersten, wo Gott auf uns wartet.

Gesegnet mit Kraft und neuer Hoffnung: Schwestern und Brüder! Im Gebet segnet uns Gott und wir erfahren neue Kraft, Geborgenheit und Hoffnung. Es heißt in der ersten Lesung, wo Gott sich dem Abram zugewendet hat: „Fürchte dich nicht, Abram, ich selbst bin dir ein Schild; dein Lohn wird sehr groß sein.“ Wir erkennen in dieser Begegnung, worin unsere eigentliche Gerechtigkeit besteht: „Und er glaubte dem HERRN und das rechnete er ihm als Gerechtigkeit an.“ Die wahre Gerechtigkeit bedeutet: Leben aus der Kraft der Beziehung zu Gott. Deshalb lädt uns der Hebräerbrief dazu ein, in der Gesinnung Abrahams zu glauben, der sich auf Gottes Verheißung eingelassen hat ohne jegliche Rücksicherungen. Schwestern und Brüder, auch wenn wir nicht aus dieser Welt „scheiden“ müssten, so könnten wir uns doch in der Gesinnung von Simeon und Hanna von diesem alten Jahr dankbaren Herzens verabschieden. Indem sie sich auf das Neue von Gott eingelassen haben, erlebten sie ihr Leben als erfüllt. Werden und bleiben wir dankbar für das Gelungene in diesem zu Ende gegangenen Jahr! Werden und bleiben wir ganz offen für Gott, der uns beständig heimsucht, um uns zu segnen.

(red)


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