Schon am Beginn erfreute uns unsere rührige Reiseleiterin Eva mit einer kurzen Sightseeing-Tour mit dem Bus über die weithin ja unerforschte Johann-Staud-Straße zwischen „Grünspan“ und Feuer-wache im offenkundigen Bestreben, weitere Ausflugsteilnehmer zu finden. Die Freude unseres Buslenkers an dieser Extratour war begrenzt. Recht flott (und gestärkt durch Wurstsemmel, Schnaps und nachträgliches Vatertagsgeschenk) ging es nun in die Musikstadt Baden, wo sich die Schleusen des Himmels öffneten, vermutlich um die täglichen 6 Millionen Liter Thermalwasser aus unterirdischen Quellen durch himmlisches Regenwasser auszugleichen. Unter Torbögen und Marktdächern konnten wir dann den Ausführungen unserer charmanten Stadtführerin oder dem Getrommel des Regens lauschen, je nachdem, was gerade lauter war. Interessantes über das Schaffen Beethovens (und die Leute, denen er zu schaffen machte), sowie das Wirken Mozarts kam dabei zu Tage. Der eher chaotische Einzelgänger und Naturliebhaber Beethoven stand dabei in einem auffälligen Kontrast zum geselligen Familienvater und zärtlichen Briefeschreiber Mozart. Fast meinten wir, dabei gewesen zu sein, als Mozart die Uraufführung seines „Ave verum“ auf der Empore der Stadtpfarrkirche dirigierte, in welcher jetzt die kalligrafisch gestalteten Notenblätter zu bewundern sind. Im nahegelegenen Kurpark neben dem Casino konnten wir – trotz Animation durch die Statuen von Strauß und Lanner – mangels dem Wetter entsprechender Gummistiefel keinen Walzer tanzen. Aus dem gleichen Grunde fiel auch der Besuch des „Rosariums“ buchstäblich ins Wasser. Trotzdem verließen wir Baden mit den Worten des Kaisers Franz Josef I. (dessen langjährige Freundin Katharina Schratt ja in Baden geboren wurde): „Es war sehr schön, es hat mich sehr gefreut!“ Unterwegs nach Raach im Hochgebirge (das heißt wirklich so!) wurden wir von Eva mit ihren traditionellen „Röllchen“ versorgt – nein, nicht mit Schaumröllchen, sondern mit Informationsröllchen, zusammengehalten durch ein allerliebstes Bändchen. In Raach eilte uns der Wirt schon mit Regenschirmen entgegen und verwöhnte uns dann mit köstlichen Speisen und selbst gebrautem Bier, über welches er fachkundig referierte. Trotz Hanf-Zusatz im Bier konnten wir aber wegen des Wetters keinen Blick auf die nahegelegene Burg Kranichberg er„haschen“. *Daher entschlossen wir uns zu einer Fußwallfahrt von ca. 100 m zur uralten zweischiffigen Pfarrkirche und zu einer Bus(wall)fahrt nach Maria Schutz, wo ein kleiner Brunnen hinter dem Hochaltar Heilung an Körper und Seele verspricht. Gegen die Spätwirkungen des nebenan in der Konditorei verkauften riesigen Klosterkrapfens mag aber auch solch himmlische Hilfe wirkungslos sein. Eine raschere und positive Wirkung zeitigte jedenfalls eine Runde besten Rebensaftes (den Eva für alle ausgab – Dankeschön, hicks) beim Forellenheurigen Riegler in Kottingbrunn. Beim herrschenden Wetter hat der Wirt die Forellen sicher aus der Luft geholt. So sind wir dann beschwingt und mit dem üblichen „Abschiedsliedlein“ auf den Lippen nach Hause geschwommen – äh: gefahren.
Fredericus Scribator
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(red)
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