"Feuer und Flamme" - ein Lokalaugenschein von der Sonnwendfeier 2015 | ||||||
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Die diesjährige 47. Sonnwendfeier am 20. Juni trotzt dem unwirtlichen Wetter. Den Anfang macht eine Familienmesse mit den Orgelpfeifen in der Pfarrkirche, bei der die singenden Kinder mit ihrer Fähigkeit zur Mehrstimmigkeit beeindruckt. Nach dem Gottesdienst gehts auf zum Fest:
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Der Duft von Gegrilltem zieht die Besucher aus der Kirche magisch an. Sie warten geduldig auf Käsekrainer, Bratwürstel, Frankfurter oder Debreziner, die am Rost des Holzkohlengrills zur Vollendung reifen. Mit zusätzlich einem Schuss Senf oder Ketchup und einer Scheibe Brot verlassen die hungrigen Besucher den Grill-stand vor dem Eingang zum Theresiensaal. Im Pfarrsaal wird frisch gezapftes Bier ausgeschenkt. Auch warten hier Kuchen, Torten und Brote auf die hungrige Schar. Anschließend verlagert sich die Feier auf die Pfarrwiese, der Regen hat aufgehört... „Ärmeln hochkrempeln, Augen zu und wühlen!“ Zu Florians Kinderstation auf der Pfarrwiese kommen junge Schatzsucher und graben in einem mit Sand gefüllten Kübel nach Schätzen. Marlies ist erfolgreich. „Fünf Murmeln habe ich gefunden. Eine darf ich mir behalten“, erzählt sie voll Freude und zeigt sie stolz ihren Freundinnen. Bei einer anderen Station werden Arm- oder Halsketten gebunden und Bälle gefilzt. „Heiß war es nicht“ Dunkle Regenwolken ziehen über die Pfarrwiese, einzelne kleine Regentropfen verirren sich auf die Köpfe der Besucher. Die Dämmerung bricht herein. Mit dem Bänder- sowie Fackeltanz der Jungschar steuert die Feier einem neuen Höhepunkt zu: dem Sonnwendfeuer. Unter den staunenden Blicken der Feiernden, die einen großen Kreis bilden, wird mit den Fackeln das Sonnwendfeuer entfacht. Wohltuende Wärme breitet sich aus und lässt den kühlen Sommerabend leichter ertragen. Das Feuer spiegelt sich in ihren Gesichtern. „Brennt da nicht der Christbaum, der vor der Kirche stand?“, fragt einer der Teilnehmer erstaunt. Als die Flammen kleiner werden, beginnen die ersten Jugendlichen, über die Glut zu springen. Einige alleine, andere in Zweier-, Dreier- oder Vierergruppen. „Gemma, gemma, los geht's“, feuert ein Gast die waghalsigen Springer an. Immer mehr kommen und warten geduldig auf den Sprung über die Flammen. Aus den Lautsprechern im Hintergrund ertönt irische Musik. „Heiß war es nicht“, sagt ein Mädchen. Mit dem Spiritual „This little Light of mine“, bei dem alle mitsingen, endet die offizielle Feier auf der Pfarrwiese. Wasser fürs Sonnwendfeuer Kurt, ein Feuerwehrmann, verfolgt bereits aus sicherer Entfernung das Geschehen. Kurz vor 22 Uhr legt er mit einem Gartenschlauch Hand an und löscht das Feuer. Die Flammen verdampfen rasch. Gespenstisch zieht ein Rauchkegel über die Köpfe der Feiernden hinweg. Einige gehen noch in den Theresiensaal und feiern weiter.
Text und Fotos: Christopher Erben
(red) |
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