Entwicklungsraum Ottakring West |
![]() Mit erstem Adventsonntag werden die Pfarren Alt-Ottakring, Sandleiten und Starchant einen gemeinsamen „Entwicklungsraum“ bilden,der durch Kardinal Schönborn offiziell dekretiert wird. |
Pater Johannes MazurekAufbrechen, den Weg suchen, Neues ausprobieren. Papst Franziskus ermutigt alle Gemeinschaften der Kirche zu einem missio-narischen Aufbruch. In diesen liegt auch das grundlegende und einigende Prinzip der in neuen Pfarrstrukturen zusammenfindenden Gemeinden. Zuerst ist zu sagen: Es ist besser einer größeren Gemeinschaft anzugehören, als gar keiner. Für mich bedeutet „Entwicklungsraum“ zunächst einmal Sich-einander-Anzunähern und sich durch die Begegnung mit den Menschen bereichern zu lassen, einen Beitrag zur Erfüllung der Sendung der Kirche zu leisten, aber auch zu wissen, was wir selbst zu bieten haben. Auf dem Weg in die Zukunft unserer Gemeinde brauchen wir positive Kommunikation nach innen und nach außen. Suchen wir die Lösungen miteinander, tragen wir Verantwortung für einander und für den Aufbau der Gemeinde. Wir sind als glaubende Gemeinschaft eingebunden in die große Gemeinschaft der Kirche als Weltkirche, welche vom Auftrag beseelt ist, die frohe Botschaft von Jesus Christus zu jeder Zeit und an allen Orten zu verkünden. Das Evangelium wendet sich an alle. Christus hat niemanden ausgegrenzt. Die Sorge um die Mitmenschen prägte das ganze Leben Jesu. Er war für alle da. Zweifelnde, Fragende und Suchende fanden bei ihm volles Verständnis. Papst Franziskus hat die katholischen Bischöfe zum Abschluss der Bischofssynode aufgerufen, „offen zu sein für die Realität des Lebens“. Er mahnt, den Entwicklungen in der katholischen Kirche Zeit zu lassen. Es wird also viel Zeit für Fragen und Diskussionen geben. Vieles braucht auch Zeit... Wolfgang Kirnbauer, Stv. Vorsitzender des PGR StarchantEntwicklungsraum als Raum für Offenheit und Entwicklung „Entwicklungsraum“ bezeichnet in in unserem pastoralen Kontext ein Gebiet, dessen Pfarren in eine gemeinsame Zukunft gehen. In unse-rem Fall ist die Diözesanleitung dem Votum unseres PGRs und dem Vor-schlag des Dekanates 16 gefolgt. Wir sind eingeladen, gemeinsam mit den Pfarren Sandleiten und Alt-ottakring auf nicht zu übersehende demografische Entwicklungen zukunftsweisend zu reagieren, Gemein-samkeiten zu finden und uns gegen-seitig mit neuen Ideen zu befruch-ten, unnötige Doppelgleisigkeiten zu vermeiden und vorhandene Ressour-cen sinnvoll einzusetzen. Wie es unsere Pastoralassistentin in den Pfarrblättern der beiden „Partner“-Pfarren formuliert, „impliziert das Wort Entwicklungsraum Raum für Entwicklung – einen Prozess, die Möglichkeit zur Entfaltung“. Ja, im Laufe der letzten 2000 Jahre haben wir uns immer mehr in Nebensächliches VERwickelt und da-bei auf unsere Mission vergessen – lasst uns nun gemeinsam ENT-wickeln um offen zu sein: für neue Projekte, vor allem aber für andere Menschen! Thomas Rambauske: Stv. Vorsitzender des PGR SandleitenGutes bewahren, Neues wagen, Gemeinsames erleben Der Pfarrgemeinderat von Sandleiten hatte dieses Jahr Gelegenheit, die Kernteams der Pfarren Altottakring und Starchant besser kennenzulernen und festzustellen, dass wir einander vom „Charakter“ und der Gemeinde-struktur her durchaus ähnlich sind und eine „gemein-same Zukunft“ möglich sein könnte. So bilden wir also einen „Entwicklungsraum“, in dem wir drei Gemeinden eng zusammenrücken und eine gemeinsame Zukunft beginnen. „Entwicklungsraum“ meint keine eigene Organisations- oder Rechtsform, sondern die Bestimmung eines Territoriums, in dem sich über Pfarrgrenzen hin-aus Zusammenarbeit entwickeln soll. Der Auftrag lautet nun: Mauern niederreißen, Durch-lässe zwischen den Gemeinden öffnen, Begegnungs-zonen einrichten und eine neue Form des GLEICH-BERECHTIGTEN Zusammenlebens kreieren. Wir sind uns sicher: Das wird mit den Altottakringern und den Starchantern gelingen, sofern wir einige Regeln beachten. Aus den vergangenen Gesprächen war vor allem die Sorge um die eigene Pfarrkultur heraus-zuhören, um die eigene liturgische Vielfalt, das bunte Gemeindeleben und um die gewachsenen und beliebten eigenen Traditionen – all das soll so weit wie möglich unbeschädigt in die Zukunft getragen werden. Auch die Seelsorge an sich soll und darf nicht aufgelöst oder zentralisiert werden. Weiters sollen die Stärken und Eigenheiten der ein-zelnen Gemeinden bewahrt und die ursprüngliche Pfarr-FAMILIE an sich als HEIMAT erhalten bleiben. Gleichzeitig werden wir aber auch neue Wege wagen und Veränderungen zulassen, unseren Aktionsradius erweitern und weiträumiger denken müssen. Unveränderbar bleibt Jesu Auftrag an uns, sein Wort zu leben und zu verkünden, Caritas zu leben und unseren Glauben über die Pfarrgrenzen hinauszutragen. Wie geht es nun konkret weiter? Wir werden einander behutsam näherkommen, das eine oder andere mit-einander erleben, organisieren, auf die Beine stellen – das schaffen wir mit der nötigen Bedachtsamkeit, Neu-gier und Offenheit. Hans Schalleschak: Stv. Vorsitzender des PGR AltottakringDrei Pfarren auf dem Weg zueinander Seit dem Frühsommer ist bekannt, dass es in Ottakring zwei pastorale Räume geben wird, die in den nächsten Jahren zusammenwachsen sollen: Starchant, Sandleiten und Altottakring bilden einen dieser pastoralen Räume. Jetzt ist es unsere Aufgabe, einen Weg zueinander zu finden. Jede Pfarre hat ihren eigenen Charakter, ihre Art der Gottesdienstfeier, ihre Schwerpunkte und Traditionen. All das soll erhalten bleiben, damit niemand seine Heimat verliert und doch wird es uns nicht erspart bleiben von manchem Abschied nehmen zu müssen, weil wir die Aufgabe nicht mehr bewältigen können oder erkannt haben, dass es die andere Pfarre besser macht. Kommen solche Veränderungen als Vorgabe von oben, wird die Annahme hart und ruft Widerstand hervor, kommt die Erkenntnis aus einem Gespräch von Mensch zu Mensch kann sie angenommen werden. Es ist somit eine Aufgabe der folgenden Jahre, zusammen zu finden, uns möglichst oft und intensiv auszutauschen, einander kennen zu lernen. Ich meine damit nicht nur die Pfarrgemeinderäte, sondern auch die Pfarr-mitglieder. Der eine oder die andere kann dabei in einer anderen Gemeinde hängen bleiben, weil die Atmosphäre dort dem eigenen Empfinden näher liegt. Das ist gut so und über die gemeinsame Pfarre, die kommen wird, sind wir ohnehin verbunden. Das Zusammenwachsen wird den Blick weiter machen, wir werden Menschen mit anderen Vorstellungen kennenlernen und wenn die Herde auch immer kleiner wird, weiß man, dort und da ist auch noch wer – und vielleicht schaffen wir mit Gottes Hilfe sogar den Aufbruch nach außen (red) |
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