Bausteine aus dem Famliengottesdienst "Sei außergewöhnlich"
Bußbesinnung:
Was sich im Leben von Maria ereignet hat, dass sie ein Kind von Gott empfängt, erscheint uns Menschen eigentlich unmöglich. Der heilige Nikolaus zeigt uns, dass selbst einfache Gesten der Nächstenliebe große, tiefgreifende, ja außergewöhnliche Wirkung haben können, dass kleine Taten das Leben von Menschen verwandeln können.
Doch wir wollen oft gar nicht glauben, dass wir Außergewöhnliches vollbringen können. Sehen wir an uns und in unserem Leben nicht immer nur das Gewöhnliche? Kämpfen wir in unserem Alltag nicht mit Zweifeln, Ängsten und unserer Beschränktheit? Mögen wir unsere Herzen für die Möglichkeit öffnen, dass auch wir in gewöhnlichen Momenten Außergewöhnliches bewirken können.
Zweite LesungEph 1, 3–6.11–12
Bearbeitung der 2. Lesung für Kinder Wir wollen Gott loben und preisen, er ist der Vater unseres Bruders Jesus Christus. Weil Gott uns schon immer liebt und immer lieb haben wird, weil wir mit Jesus, seinem Sohn, verbunden sein dürfen, sind wir gesegnet und beschenkt - hier auf der Erde und für immer. Von allem Anfang an sind wird als Gottes Kinder dazu bestimmt, Gutes zu tun in dieser Welt und so immer näher und vertrauter mit ihm zu werden… jetzt und für alle Zeit. Gottes Liebe ist größer als alles, was wir denken können. Wir Menschen sind die Freude Gottes, er kennt unseren Weg und wird alles zum Guten führen. Denn für Gott ist nichts unmöglich.
Evangelium Lk 1, 26–38
26In jener Zeit wurde der Engel Gábriel von Gott in eine Stadt in Galiläa namens Nazaret 27 zu einer Jungfrau gesandt. Sie war mit einem Mann namens Josef verlobt, der aus dem Haus David stammte. Der Name der Jungfrau war Maria. 28Der Engel trat bei ihr ein und sagte: Sei gegrüßt, du Begnadete, der Herr ist mit dir. 29Sie erschrak über die Anrede und überlegte, was dieser Gruß zu bedeuten habe. 30Da sagte der Engel zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast bei Gott Gnade gefunden. 31Siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn wirst du gebären; dem sollst du den Namen Jesus geben. 32Er wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden. Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Vaters David geben. 33Er wird über das Haus Jakob in Ewigkeit herrschen und seine Herrschaft wird kein Ende haben. 34Maria sagte zu dem Engel: Wie soll das geschehen, da ich keinen Mann erkenne? 35Der Engel antwortete ihr: Heiliger Geist wird über dich kommen und Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb wird auch das Kind heilig und Sohn Gottes genannt werden. 36Siehe, auch Elisabet, deine Verwandte, hat noch in ihrem Alter einen Sohn empfangen; obwohl sie als unfruchtbar gilt, ist sie schon im sechsten Monat. 37Denn für Gott ist nichts unmöglich. 38Da sagte Maria: Siehe, ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast. Danach verließ sie der Engel.
Gespräch von A und B und Nikolaus übers “Außergewöhnliche-Sein” A: Heute möchte ich euch von einer älteren Dame erzählen. Als junge Frau hat sie als Krankenschwester in einem Krankenhaus gearbeitet und dort vielen Menschen geholfen. Sie hat Kranke gepflegt, Trost gespendet und ihre Arbeit mit viel Liebe und Hingabe gemacht.
B: War das nicht sehr anstrengend?
A: Ja, aber sie hat es nie so gesehen. Sie hat einfach getan, was nötig war, weil sie wusste, dass sie damit helfen konnte. Auch zu Hause hat sie gut für ihre Familie gesorgt. Sie war für ihre kranken Kindern und Enkelkindern da und hat ihre bösen Träume verscheucht und alles dafür getan, dass es ihnen rasch wieder gut geht.
B: Und jetzt?
A: Jetzt, wo sie selbst alt und auf Hilfe angewiesen ist, kümmert sich sehr viel ihre Familie um sie – mit ebenso viel Liebe und Fürsorge.
B: Oh, das klingt wirklich schön und ist schon wirklich besonders.
A: Das sehen wir so, aber für sie selbst und jetzt auch für ihre Familie ist das ganz selbstverständlich. Für sie alle ist es ganz klar, zu helfen, wo es geht. Und auch, dass sie sich helfen lassen, wo es nötig ist. Ich finde aber, dieser Zusammenhalt ist etwas ganz Außergewöhnliches.
B: Weißt du, das erinnert mich ein bisschen an den Heiligen Nikolaus!
A: Stimmt - Nikolaus ist ein großartiges Vorbild für außergewöhnliche Taten. Auch er hat sich selbst nie als ”besonders” gesehen, Wie schön wäre es, wenn wir jemanden hätten, der uns als Nikolaus selbst davon erzählen könnte. B: Oh, schau mal, da kommt ja genau der, der uns das erzählen kann! Nikolaus kommt von hinten… begrüßt dann vorne die Kinder LIED/INSTR: Lasst uns froh… B: Wir haben gerade von Dir gesprochen… Dass Du so viel Gutes getan hast, und dabei nie von Dir selbst, sondern von Gottes Liebe zu den Menschen begeistert warst. Magst Du uns nicht erzählen, wie das damals mit dem Schiff war? A: Oh, bitte, das wäre ja fein… NIKOLAUS erzählt: Ich war lange Zeit Bischof von Myra. In einem heißen Sommer hatte es sehr lange nicht mehr geregnet. Die Hitze war unerträglich, es gab kaum Wasser, und die Früchte auf den Bäumen sowie das Getreide auf den Feldern vertrocknete. Ohne Getreide aber kein Brot. Und ohne Brot viel Hunger für alle. Welche Not, von der mir die Menschen erzählten: „Wir haben nichts zu essen. Nicht einmal für unsere Kinder! Und wegen der Hitze wächst auch nichts mehr. Nikolaus, kannst du uns helfen?“ Ich betete zu Gott und spürte, dass dieser helfen würde. Aber wie???? Da hörte ich aufgeregte Rufe vom Hafen: Ein riesiege Schiff war angekommen, bis oben hin mit Getreide! Da musste ich sofort hin - vielleicht… ließ sich da etwas machen? Doch das Getreide auf den Schiffen war für den Kaiser bestimmt. Die Menschen hatten den Seeleuten bereits zugerufen, dass sie gerne etwas kaufen wollten. Doch die schüttelten die Köpfe. Alle waren niedergeschlagen, sie hatten so sehr auf Hilfe gehofft. Was konnte ich da tun… Ich packte all meinen Mut zusammen und sagte: “Ich muss den Kapitätn sprechen.” Konnte ich da etwas tun? Nein... Aber... versuchen musste ich es... Wenn, dann könnte Gott helfen... und ich könnte mithelfen... Ich ging zum Kapitätn und erzählte von der Not in Myra und fragte: „Kapitän, könnte ichetwas von dem Getreide bekommen, damit die Menschen Brot backen können und wieder etwas zu essen haben?“ Der Kapitän schüttelte den Kopf. „Das Getreide ist genau gewogen. Wenn etwas fehlt, werde ich vom Kaiser bestraft.“ „Mit Gottes Hilfe wird nichts davon fehlen, wenn der Kaiser seine Lieferung bekommt“, versprach Nikolaus. „Vertrau du mir, wie ich Gott vertraue! DENN FÜR GOTT IST NICHTS UNMÖGICH!“ Der Kapitän zögerte und wollte schon Nein sagen, aber als er die hungrigen Gesichter der Leute am Hafen sah und spürte, wie sicher sich Nikolaus war dass Gott schon irgendwie helfen würde, stimmte er schließlich zu. Bischof Nikolaus verteilte das Getreide an die hungrigen Menschen, und alle konnten Brot backen und wurden satt. Die Körner, die übrig blieben, wurden auf den Feldern für das kommende Jahr ausgesät. Währenddessen brachten die Seeleute die Schiffslieferung zum Kaiser und staunten: Es fehlte wirklich kein einziges Korn!
A: Da werden die Leute gerufen haben: „Ein Wunder ist geschehen!“ und „Nikolaus ist ein Wundertäter!“ Nikolaus: (etwas verlegen…) Naja… hmmm… stimmt… aber ich wollte das gar nicht. Für mich war es selbstverständlich, auf Gott zu vertrauen und mich für die Menschen einzusetzen. Da ist nichts wirklich Besonderes oder Außergewöhnliches dran… B: Ich finde schon. Aber… Eigentlich nicht… da hast Du schon recht… Es sollte ganz normal sein, wenn Menschen anderen zur Seite stehen.
Nikolaus: Und oft wird aus einer kleinen Mutprobe - das war das Gespräch mit dem Kapitän für mich - dann durch Gottes Kraft eine große Hilfe für andere.
A: Genau. Der Nikolaus und Menschen wie in der Geschichte von Oma und ihrer Familie erinnern uns daran, wie wichtig es ist, für andere da zu sein – egal, ob es nur kleine Dinge sind oder etwas wirklich Großes.
B: Du meinst also, wir alle können außergewöhnliche Dinge für andere tun?
Nikolaus: Ja, da bin ich mir ganz sicher! Ihr sammelt doch hier in der Pfarre schon seit vielen Jahren kleine Spielsachen und Süßigkeiten für die Kinder in der Ukraine - für viele ist es nur eine Kleinigkeit. Aber für die Kinder, die diese Sackerln bekommen, bedeutet es etwas ganz Besonderes – ein Zeichen, dass jemand an sie denkt, in ihrer schwierigen Situation. Und so viele Geschenke bekommen sie ja auch nicht, wie Kinder hier…
B: Also sind wir alle ganz oft etwas ganz Besonderes, obwohl wir das gar nicht so sehen? Weil wir Gutes tun, ohne es als so Außergewöhlich zu empfinden?
A: Ganz genau. Oft sind es kleine, aber sehr liebevolle Dinge, die den großen Unterschied machen. Und dadurch tragen wir alle dazu bei, dass die Welt ein bisschen heller und freundlicher wird – genauso wie der heilige Nikolaus es uns vorgelebt hat
FÜRBITTEN: Guter Gott, wir bitten für alle, die oft ungesehen und verborgen, sehr viel Gutes tun. Schenke ihnen Kraft und lass sie spüren, wie wertvoll ihr Einsatz für unserer Gesellschaft ist.
Guter Gott, wir bitten für alle, die gerne außergewöhlich wären. Schenke ihnen die Zuversicht, dass es machmal gar nicht viel braucht, um andere Menschen glücklich zu machen.
Guter Gott, wir bitten für alle, die es schwer haben, aber nicht im Mittelpunkt der Sorge anderer Menschen stehen. Hier bei uns, in unserem Umfeld, in unserer Stadt, in unserem Land, aber auch in global gesehen in anderen Ländern. Sei Du bei ihnen und lass andere in liebevoller Weise auf sie aufmerksam werden.
Meditation Gott wird Mensch. Das feiern wir zu Weihnachten. Darauf dürfen wir uns vorbereiten. Dann geht es uns vielleicht wie Elisabeth, in der vor Freude das Leben zu hüpfen begann. Dann geht es uns vielleicht wieder dem Hl. Nikolaus: Wir erkennen, dass wir Gott in jedem Menschen begegnen, und dass aus diesen Begegnungen Außergewöhnliches wachsen kann. So wird Gott Mensch.
Kinderliturgie Starchant, Kornlegende nach Internet
(red)
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