VERTRAUEN: Unser zentrales Thema in der Osterzeit |
![]() Unser Oster-Pfarrblatt 2021 steht unter dem Motto "VERTRAUEN". |
VERTRAUERN - DauerauftragDie Würze des Lebens: Auf die Frage, was Menschen brauchen, um gut leben zu können, gäbe es Zigtausend Antworten. Vielleicht wird auch das Wort Vertrauen dabei sein und gar eine wichtige Rolle spielen. Es ist mein Dafürhalten, dass ohne Vertrauen das Zusammenleben der Menschen in keinem Lebensbereich gelingen wird können. Das Vertrauen ist ein kostbares Gut und muss darum vom neuen errungen werden. Die rollenden Augen einer Partnerin oder eines Partners wenn das eigene Handy läutet, ist vielleicht manches Mal nicht bloß ein äußeres Zeichen der Neugier, sondern der Kontrolle und des Misstrauens. Ja, selbst in der Kirche gibt es die Neigung zur Angst vor Kontrollverlust. Was ist aber mit dem eigenen Leben? Wie oft wollen wir alles unter Kontrolle haben!Welche geistige Anspannung!Ob dies eine Kultur der Freiheit ist? Paulus ruft uns jedoch zur Erinnerung, dass Gott uns in Jesus Christus zur Freiheit seiner Kinder befreit hat (Röm 8,21; Gal 5,13). Der Lebensfluss ist in einer Verdachtgesellschaft blockiert. Gastfreundschaft, Solidarität und Menschlichkeit leiden darunter. Der Psalmist scheint auch noch das zunehmende Misstrauen in unserer Gesellschaft zu fördern, indem er es sogar zum Gebet macht: „Besser, sich zu bergen beim HERRN, als zu vertrauen auf Menschen“ (Ps 118,8). Stimmt das aber oder sind wir eher mitten im Herzstück des christlichen Glaubens? So naiv ist der Psalmist sicherlich nicht. Denn, wenn sich Macht und Gewalt im Zusammenleben der Menschen wechseln und sogar Frust anstiften, geht es um die existenzielle Frage, worauf wir Menschen letztendlich bauen können und dürfen. Diese Perspektive erläutert uns deshalb der Psalmist gleich im nächsten Vers: „Besser, sich zu bergen beim HERRN, als zu vertrauen auf Fürsten“ (Ps 118,9). Macht, Einfluss, Reichtum und Ansehen tragen alle die Signatur der Vergänglichkeit und der Verlierbarkeit! Einer Christin oder einem Christen müsste es um mehr gehen. Um Grundvertrauen! Das Lebensschiff auf einem offenen Meer: Wir sitzen alle in unseren Lebensbooten und müssen das Ruder unseres Lebensbootes verantwortungsvoll in die Hand nehmen. Auf dem weiten Meer des Lebens geht es leider nicht immer glatt.Der Wind kann stark wehen und das Segeln außer Balance bringen. Stürme des Lebens sind uns nicht fremd. Selbst bei einem angenehmen Flug kommt es ab und dann zu Turbulenzen. Da ist dann nicht nur das Können des Piloten von besonderer Relevanz für die Befindlichkeiten der Flugpassagiere. Seine Stimme spielt zusätzlich eine nicht zu unterschätzende Rolle. Ich habe eine unaussprechliche Freude an der Stelle im Markusevangelium, in der Jesus am Ende eines >>erfolgreichen<< Arbeitstages und nach einem Verweilen im Gebet, das Boot seiner Apostel „mitten auf dem See“ erblickte. Weil es einen Gegenwind gab, mühten sie sich beim Rudern ab. Zu ihrem Abmühen wegen des Gegenwinds kam auch noch das >>Gespenstige<<. Auf einmal wurde die Stimme Jesu zu einem Wendepunkt: „Habt Vertrauen, ich bin es; fürchtet euch nicht!“ (Mk 6,50b). Tiefenpsychologisch wird uns gesagt, warum sie überängstlich waren: „ihr Herz war verstockt“ (Mk 6,52). Schlussfolgerung und zum Nachdenken: Vielleicht hat doch der Mangel am Vertrauen und am Glauben mit der Verstocktheit des Herzens zu tun. Vielleicht hängt das Herz an vielen Dingen, die es daran hindert, dass es genügend Offenheit hat für die Gegenwart Jesu Christi.Wir wissen aber auch, dass ein Mangel zum Suchen anregen kann. Das beweist der Apostel Thomas nach der Auferstehung Jesu, als er selber abwesend war und der Erzählung der anderen Apostel kein Vertrauen schenken konnte und wollte. Der auferstandene Jesus erschien ihm und ließ sich von ihm berühren. Ich wünsche euch allen, dass euch der auferweckte Christus Gottes immer wieder begegnet und tief berührt, damit das Leben aus der Kraft seiner Auferstehung in euch allen zum Fließen kommt. Priester-Seelsorger, Ndubueze Fabian Mmagu (red) |
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