Aus den Vorbereitungen des Kinderliturgie-Teams
Zweite Lesung Jak 2, 14–18
Lesung aus dem Jakobusbrief.
14Meine Schwestern und Brüder, was nützt es, wenn einer sagt, er habe Glauben, aber es fehlen die Werke? Kann etwa der Glaube ihn retten? 15Wenn ein Bruder oder eine Schwester ohne Kleidung sind und ohne das tägliche Brot 16 und einer von euch zu ihnen sagt: Geht in Frieden, wärmt und sättigt euch!, ihr gebt ihnen aber nicht, was sie zum Leben brauchen – was nützt das? 17So ist auch der Glaube für sich allein tot, wenn er nicht Werke vorzuweisen hat. 18Aber es könnte einer sagen: Du hast Glauben und ich kann Werke vorweisen; zeige mir deinen Glauben ohne die Werke und ich zeige dir aus meinen Werken den Glauben.
Dialog zum Evangelium
A
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Habt Ihr das verstanden, was wir gerade gehört haben? Hast Du das verstanden?
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B
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Ich würde sagen, da geht es um Glauben und um Tun.
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A
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Also, ich habe echt voll viel Glauben. - Ich rede voll viel von Gott…. - Ich bleibe vor jeder Kirche stehen und mache ein Selfie. - Ich denke jeden Abend an Gott und erzähle ihm, wie toll ich bin.
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B
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Buhhhh. Und merkt man das alles auch in Deinem Leben? Ich meine, die Leute, die Du so triffst, bemerken die das auch?
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A
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Natürlich. Aber es gibt schon echt mühsame Leute… Gestern, beim Billa, bei der Kassa, da steht so eine alte Frau vor mir, ich will schon so dringend heim zum Fernseher wegen dem Fußball-Match, und die kramt da superlangsam das Kleingeld aus ihrem Geldtaschl…
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B
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Und, was hast Du denn gemacht? Hast Ihr geholfen? Hast Ihr das Geld rausgesucht? Hast Ihr ein paar Cent geborgt?
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A
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Na - wirklich nicht. Die Geschichte geht ja noch weiter! Da reicht es mir nämlcih Ich schrei “Zweite Kassa, aber bald!”, da fällt ihr vor lauter Schreck auch noch das Geldtaschl auf den Boden. Also, da hab ich ihr schon ordentlich meine Meinung gesagt. So eine Gurke! Und den beiden Kassiererin auch, die da am Boden herumgekraxelt sind, um ihr das Geld aufzuheben! Und ich steh da und warte! Ich hab doch nicht ewig Zeit!
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B
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Hm… ich versteh das gerade gar nicht. Da redest du zuerst so viel von Deinem Glauben - aber wenn Du etwas Gutes tun könntest,
dann tust Du es gar nicht!
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A
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Hä? Meinst wohl, Du bist was Besseres als ich! DU sagst doch immer, Du glaubst nicht an Gott!
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B
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Hm, ich weiß nicht… Nicht immer bin ich mir so sicher… das ist ja nicht so einfach.
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C
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Ich hör Euch jetzt schon die ganze Zeit zu… Bei Dir ist es doch so, dass man aus dem, was Du tust, spüren kann, wie sehr Du glaubst und auf Gott vertraust!
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B
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Ich? Echt?
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C
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Voll! Als ich jetzt im Sommer Corona hatte, während meine Familie auf Urlaub gefahren ist, da bist Du extra für mich in die Apotheke gegangen, hast meine Medikamente geholt und für mich eingekauft… Und dann hast Du mir jeden Tag etwas Liebe vor meine Tür gestellt: eine Blume, einen Kuchen… weil Du wusstest, wie traurig ich bin, dass ich nicht mit auf Urlaub sein kann….
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B
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Das war doch selbstverständlich!
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C
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Also, ich hab dabei gespürt, dass in dem, was Du tust, ganz viel Nächstenliebe drinnen ist. Und Nächstenliebe und Gottesliebe gehören doch zusammen…
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B
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Das hab ich so noch gar nie gesehen. Weißt Du, ich hab selbst das Gefühl, dass ich von den Menschen, von Gott sehr lieb gehabt bin… Da kann ich doch gut und gerne auch was Gutes an andere weitergeben!
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C
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Ich spüre in dem, was Du tust, ganz viel Glauben und Vertrauen. Zu Gott, zu den Menschen, zu Dir selbst. Das gefällt mir…
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A
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Mir auch, muss ich sagen. Euch auch? Da fang ich richtig an, über mich selbst nachzudenken. Ihr auch?
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Überleitung zum Evangelium
Ja, es geht schon immer und geht für uns Christ:innen noch immer darum, Glauben und Tun “zusammenzubringen”. Wenn wir jetzt davon hören, dass Jesus nicht möchte, dass alle wissen, wer er eigentlich ist - der Messias, der Gottes- und Menschensohn, der auf den alle warten und von dem sich die Menschen so vieles erhoffen -, dann hat das einen Grund:
Würden alle schon ganz am Anfang von Jesu Wirken wissen, wer er wirklich ist, dann würden sie ihm vielleicht wie einem Star nachlaufen, ihn verehren und sich von ihm ganz große Dinge erwarten. Sie würden ihm nachlaufen, selbst vielleicht gar nichts mehr tun, alles von ihm erwarten. So ist das nicht der Plan Gottes. Jesus möchte, dass die Menschen ihn als Vorbild haben und ihr Leben mit Vertrauen und guten Taten leben, dass sie auch Schweres auf sich nehmen, wenn es nötig ist, damit sich in der Welt etwas zum Guten verändert.
Das ist alles nicht ganz einfach, aber: Es führt zu einem erfüllten Leben, aus dem man - wie in der Geschichte vorher - auch an dem, was wir tun, erkennen können wird, dass wir auf Gottes Liebe vertrauen.
Evangelium Mk 8, 27–35
In jener Zeit 27 ging Jesus mit seinen Jüngern in die Dörfer bei Cäsaréa Philíppi. Auf dem Weg fragte er die Jünger: Für wen halten mich die Menschen? 28Sie sagten zu ihm: Einige für Johannes den Täufer, andere für Elíja, wieder andere für sonst einen von den Propheten. 29Da fragte er sie: Ihr aber, für wen haltet ihr mich? Simon Petrus antwortete ihm: Du bist der Christus! 30Doch er gebot ihnen, niemandem etwas über ihn zu sagen. 31Dann begann er, sie darüber zu belehren: Der Menschensohn muss vieles erleiden und von den Ältesten, den Hohepriestern und den Schriftgelehrten verworfen werden; er muss getötet werden und nach drei Tagen auferstehen. 32Und er redete mit Freimut darüber. Da nahm ihn Petrus beiseite und begann, ihn zurechtzuweisen. 33Jesus aber wandte sich um, sah seine Jünger an und wies Petrus mit den Worten zurecht: Tritt hinter mich, du bist ja vom Bösen geschickt! Denn du hast nicht das im Sinn, was Gott will, sondern was die Menschen wollen. 34Er rief die Volksmenge und seine Jünger zu sich und sagte: Wenn einer hinter mir hergehen will, verleugne er sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach. 35Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren; wer aber sein Leben um meinetwillen und um des Evangeliums willen verliert, wird es retten.
Text: Kinderliturgie-Team Pfarre Starchant
(red)
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