Palmsonntag, 5. April : "Vor 2000 Jahren und heute"
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Die Erzählung vom Palmsonntag in verteilten Rollen, ein Ausmalbild und die Einladung, Dir von verschiedenen Personen das Geschehen am Palmsonntag erzählen zu lassen und auch selbst mitzuerzählen und die sich selbst und Familie und Freunde zu -zeichnen...
Das ist diesmal die Einladung an Dich und an Euch!
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Palmsonntag in verteilten Rollen

NACH DEM HL. EVANGELIUM - frei nach Matthäus

Zum Vorlesen mit verteilten Rollen oder mit unterschiedlichen Stimmen, mit Wiederholungen für Kinder oder alle...

ERZÄHLER/IN: Jesus war mit seinen Jüngern auf dem Weg nach Jerusalem. Als sie in die Nähe des kleinen Dorfes Betfage am Ölberg kamen, sagte Jesus zu zwei von seinen Jüngern:

JESUS: Geht in das Dorf, das vor euch liegt. Dort werdet ihr eine Eselin angebunden finden und ein Fohlen bei ihr. Bindet sie los und bringt sie zu mir! Und wenn euch jemand fragt, warum ihr das tut, dann sagt: Der Herr braucht sie, er lässt sie aber bald zurückbringen.

ERZÄHLER/IN: Jetzt sollte in Erfüllung gehen, was schon viele Jahrhunderte zuvor ein Prophet vorausgesagt hatte und was in der Hl. Schrift aufgeschrieben stand:

EINE FRAU: Sagt der Stadt Jerusalem: "Siehe, dein König kommt zu dir. Er ist sanftmütig und er reitet auf einer Eselin und auf einem Fohlen, dem Jungen eines Lasttiers."

ERZÄHLER/IN: Die Jünger gingen in das Dorf und taten, wie Jesus es ihnen aufgetragen hatte. Als sie die Eselin und das Fohlen brachten, legten sie ihre Kleider auf das Muttertier und Jesus setzte sich darauf. Es war üblich, dass Leute aus Jerusalem den Festpilgern entgegengingen, um sie freundlich zu empfangen. Viele von ihnen breiteten ihre Kleider wie einen Teppich auf dem staubigen Weg aus, andere schnitten Zweige von den Bäumen und streuten sie auf den Weg. Die Leute, die vor ihm hergingen und die ihm nachfolgten, riefen:

EIN MANN: Hosanna dem Sohn Davids! Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn. Hosanna in der Höhe!

KINDER: Hosanna dem Sohn Davids! Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn. Hosanna in der Höhe!

LIED oder ALLE: Hosanna!

ERZÄHLER/IN.: Als Jesus so in Jerusalem einzog, erbebte die ganze Stadt und die Leute dort fragten:

EINE BUB: WER ist denn DAS?

ERZÄHLER/IN: Die Leute, die Jesus begleiteten, sagten:

EIN MANN: Das ist der Prophet Jesus von Nazareth in Galiläa.

ERZÄHLER/IN: Sie lobten Gott mit lauter Stimme, weil er Jesus, den Messias, gesandt hatte.

EINE FRAU: Hosanna dem Sohn Davids! Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn. Hosanna in der Höhe!

KINDER: Hosanna dem Sohn Davids! Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn. Hosanna in der Höhe!

LIED oder ALLE: Hosanna! Hosanna, hosanna, hosanna in der Höhe!

ERZÄHLER/IN: Jesus ließ sich den Jubel gefallen, obwohl er wusste, dass sie ihn nicht richtig verstanden. Die Leute dachten an einen siegreichen König. Jesus aber ritt nicht hoch zu Ross, sondern auf einer Eselin, unbrauchbar für Kampf und Krieg, armselig und ohne irdische Macht in die Stadt Jerusalem ein. Er zog als Friedenskönig ein.

EIN MÄDCHEN: Hosanna dem Sohn Davids! Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn. Hosanna in der Höhe!

KINDER: Hosanna dem Sohn Davids! Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn. Hosanna in der Höhe!

LIED oder ALLE: Hosanna!

IMPULSFRAGEN

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Wie wäre es wohl, wenn sich unter die Menschen, die damals auf Jesus gewartet haben, Leute aus der Bibel "mischen", die wir aus anderen Bibelerzählungen kennen?
Wie, wenn wir Menschen von heute und unter die Menge "mischen"?

Schau einmal, dazu lädt das Bild (hier zum Ausmalen) ein und:
Dazu laden wir Euch ein:

  • Warum würdest Du hingehen, wenn Dir jemand erzählt, dass "Jesus kommt"?
  • Was würdest Du von Jesus erwarten?
  • Was würdet Du Jesus von Dir erzählen, wenn er mit Dir redet?
  • Was würdest Du die Leute, die neben Dir stehen, fragen?
  • Wem würdest Du von diesem Jesus gerne weitererzählen?

Eine Frau, die bei der Brotvermehrung dabei war...

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Ich wohne eigentlich im Norden des Landes, nahe dem See Genesareth. Dort habe ich Jesus kennen gelernt. Ich war damals eine von etwa 4000 Menschen, die seinen Erzählungen gespannt zuhörten. Schließlich, als wir alle Hunger hatten, hat er ein paar Brote und Fische genommen und daraus so viele gemacht, sodass alle satt wurden. So ein Wunder habe ich noch nie erlebt.

Seit zwei Monaten bin ich nun in Jerusalem, um mich um meine kranke Mutter zu kümmern. Heute früh habe ich gehört, dass genau dieser Jesus in die Stadt kommt. Ich bin natürlich wie viele andere auf die Straße gekommen, um ihn zu empfangen. Er sagt von sich, dass er ein neues Reich bringen wird, Gerechtigkeit und Frieden. Das ist genau das, was wir brauchen. Seit die Römer im unserem Land sind und uns unterdrücken, geht es uns wirklich nicht gut. Wir wollen wieder frei sein. Wenn uns da jemand helfen kann, dann ER. Darum gehe auch ich ihm entgegen. ER soll unser neuer König werden!

Aus der Sicht eines Kindes in Jerusalem...

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Heute bin ich schon ganz früh aufgestanden, weil wir Pessachfest feiern 
und ich da immer mithelfen darf beim Brot backen.
Normalerweise erzählt mir meine Mama beim Backen immer von Gott
aber heute waren Mama und Papa selbst sehr aufgeregt in der Früh,
sie haben mir gleich erzählt, dass wir heute vor das Stadttor gehen,
weil wir jemanden begrüßen wollen, der im Namen des Herrn kommt
- das hab ich nicht verstanden. Draußen vor dem Tor hat mir mein Papa dann einen Palmzweig gegeben
und gesagt, dass ich damit winken soll,
so wie die vielen anderen Menschen, die auch da waren. Und dann ist er gekommen.
Das war vielleicht komisch, die vielen Menschen und auch wir haben gejubelt
wie wenn ein König kommt. Und dann hab ich ihn gesehen -
er ist auf einem Esel geritten, so wie mein Papa auch manchmal,
aber ein König kommt normalerweise auf einem großen Pferd.
Meine Mama hat mir dann aber erzählt, dass er, Jesus, wie einer von uns ist,
aber auch wie ein König, weil er nämlich Gutes tut und allen hilft.
Er ist für die Armen da und auch für die Kranken - die kann er sogar heilen.
Und er kümmert sich um die Leute, die es schwer haben
und er mag auch sehr gerne uns Kinder!
Da hab ich gleich noch mehr gejubelt, weil ich verstanden habe das Jesus für uns alle sogar mehr ist als ein König!

Der Stoffhändler meint:

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Jetzt kommt er also nach Jerusalem, hab ich gehört. Versteht mich nicht falsch, ich finde es ja eh gut, wie er so ist und was er so sagt. Dass man nicht urteilen soll über andere. Dass man die andere Wange hinhalten soll. Das mit dem Kamel und dem Nadelöhr hab ich nicht so lustig gefunden wie die anderen, da bin ich mir blöd vorgekommen mit meinen schönen Kleidern. Aber sonst - der wäre sicher ein guter König!

Nur, was wird dann aus mir? Wenn mir die Römer nicht mehr meine Stoffe abkaufen, kann ich zusperren. Die Juden in ihren zerlumpten Kleidern, mit denen kann ich keine Geschäfte machen. Und ich weiß, dass es dem Tischler auch so geht, dem Viehhändler, dem Schmied, allen! Revolution ist ja schön und gut, und es soll sich auch einiges ändern. Aber so eine Gesellschaft, von der der Typ aus Nazareth träumt, das wollen wir hier sicher nicht.

Das erzählt ein Teenager:

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Jetzt kommt er also nach Jerusalem! Einmal hab ich schon gesehen, da war ich noch ein Kind. Damals hat mich meine Mama mitgenommen. Sie hat das immer schon toll gefunden, was er gesagt hat. Dass wir uns nicht so plagen sollen, weil die Lilien auf dem Feld das auch nicht tun und trotzdem schön sind. Stimmt ja! Wir schuften uns ab und trotzdem reicht das Essen nie! Gestritten haben meine Eltern damals, als meine Mutter gesagt hat, dass der Sabbath für den Menschen da ist. Das hat sie auch von dem Galiläer gehört. Ich fand's echt einen coolen Ausspruch. Mein Vater nicht so, der hatte Angst davor, was die Leute sagen. Deswegen trau ich mich auch nicht so richtig, ihn zu mögen.

Eigentlich finde ich den Jesus aber ziemlich toll. Der biedert sich nicht an, dem ist es egal, ob wer reich oder arm ist. Der will, dass die Gesellschaft sich ändert, weil wir vor Gott alle gleich sind. Und dass es irgendwann Gerechtigkeit geben wird! Hoffentlich hat er recht.

Da! Ich seh ihn! Auf einem Esel! Was für ein Typ...

Eine Frau mit Baby im Bauch, die auch mit dabei ist...

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So was... Jesus kommt...
Heute wäre das ja gar nicht so möglich, wo wir - aus Rücksicht auf die anderen - nicht in einer großen Gruppe zusammen sein sollten...
Aber, da würden wohl viele ihre Fenster aufmachen, am Gartenzaun stehen, und sich freuen, so wie damals viele Leute, die wenig Kontakt mit den anderen hatten. Manche, weil sie krank waren, manche, weil die anderen sie nicht in der Nähe haben wollten...
Heute gibt es Menschen wie mich, die von Jesus gehört haben, viel Gutes, vieles, über das ich noch nachdenken muss. Aber in den Augen der Menschen, die von Jesus erzählen, sehe ich, dass sie glücklich sind. Das gefällt mir! Sie erzählen von Gott, der uns Menschen lieb hat, der auch in schweren und ungewöhnlichen Zeiten mit uns geht... vor vielen Jahren mit dem Volk Israel durch die Wüste, heute auch durch die Zeit, in der alle möglchst daheim bleiben sollen.
Ja, selbst, wenn ich heute nicht rausgehen kann, ich gehöre zu denen, die auf Jesus warten, die da sind, weil er da ist!

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Diesmal Texte von:
Iris, Kathi, Kristina, Silvia
Ausmalbild: Kristina

(red)


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